Bis zum Schluss haben Werders U 23-Talente gerackert und gekämpft, doch die dritte Niederlage in Folge konnten sie nicht mehr abwenden. Im Nachholer des 8. Spieltages der 3. Liga unterlagen die Grün-Weißen am Dienstagabend den Kickers aus Offenbach unglücklich mit 0:1 (0:1). „Ich denke, man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das Team hat alles gegeben und einen großen Aufwand betrieben“, so Angreifer Torsten Oehrl nach dem Schlusspfiff.
Stark hatten sich die Grün-Weißen nach der 1:4-Niederlage am vergangenen Wochenende in Ingolstadt am Abend präsentiert. Nach anfänglicher Nervosität kamen die Hausherren immer besser in die Begegnung und gaben auch den ersten Warnschuss ab. Onur Ayik probierte es aus 17 Metern, OFC-Keeper Wulnikowski zeigte sich jedoch sicher (6.).
Ausgeglichene erste Hälfte
Es entwickelte sich bei Nieselregen eine ausgeglichene Partie im Stadion „Platz 11“. Werder kombinierte durchaus gefällig und auch die Gäste aus Offenbach kamen immer wieder gefährlich vor das Bremer Tor, fanden jedoch keinen Abschluss. Richtig brenzlig wurde es für die Werderaner nur bei Standards. So auch Mitte des ersten Durchgangs: Einen Freistoß von Steffen Haas aus 19 Metern rettete Mannschaftsführer Sandro Stallbaum per Kopf noch auf der Linie (23.). Auf der gegenüberliegenden Seite versuchte es Kevin Maek per Kopf nach einer Ayik-Ecke, der Ball ging jedoch über das Tor (34.).
Gegen Ende der ersten Halbzeit gelang den Gästen mit einer ihrer wenigen Chancen dann der Siegtreffer: David Ulm setzte sich auf der rechten Seite gut durch, zog nach innen und schoss aus 17 Metern auf das Bremer Tor. Auf dem nassen Boden rutschte der Ball Werder-Keeper Sebastian Mielitz unglücklich unter dem Körper durch und landete im Bremer Netz (37.). „Ich habe den Ball spät gesehen, aber an diesem Treffer muss ich mir eine Teilschuld geben. Wenn der Torwart einen Fehler macht, ist es leider meistens ein Tor“, so Mielitz nach der Begegnung. Sein Coach machte dem U 20-Nationalkeeper keinen Vorwurf: „Ich werde ihm sicher keinen Fehler zuweisen. Wir dürfen Offenbach erst gar nicht in die Situation kommen lassen“, erklärte Thomas Wolter.
Trotz des Rückstandes waren die Grün-Weißen nun am Zug und drückten noch vor der Pause auf den Ausgleich. Onur Ayik scheiterte mit seinem Schuss an Torwart Wulnikowski (39.) und wenig später setzte Torsten Oehrl den Ball aus vollem Lauf nach einer Hessel-Hereingabe aus sieben Metern über das Tor (42.).
Werder drückt, Ausgleich gelingt jedoch nicht
Im zweiten Durchgang setzte Thomas Wolter auf eine verstärkte Offensive und brachte mit U 19-Spieler Timmy Thiele eine frische Kraft. „Er hat das ganz gut gemacht, ich hätte ihn mir jedoch noch einen Tick frecher gewünscht“, so Thomas Wolter über den ersten Drittliga-Einsatz des 18-Jährigen, der sich auch gleich gut in die Partie einbrachte. Nach einer Flanke von Onur Ayik versuchte es Thiele per Kopf, bekam aber nicht genug Druck hinter den Ball (60.). Doch Bremen war nun das dominierende Team und hatte weitere gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Erst traf Addy Menga aus linker Position nach starkem Anspiel von Feldhahn nur das Außennetz (68.) und wenig später tauschten die beiden die Rollen und dieses Mal war es Feldhahn, dessen Schuss aus linker Position noch am langen Pfosten vorbei zur Ecke abgefälscht wurde (75.). Die Gäste aus Offenbach kamen dagegen nur noch einmal gefährlich vor das Bremer Tor: Sebastian Mielitz zeigte sich gegen den Torschützen David Ulm auf seinem Posten (79.).
„Mit dem Spiel in der zweiten Hälfte war ich ganz zufrieden, da wir das Spiel in die Hand genommen haben. Nur mit der Torausbeute kann man nicht zufrieden sein, da waren wir einfach zu unentschlossen“, sagte Trainer Thomas Wolter im Anschluss an die Begegnung. Die Chancenverwertung sprach auch Sandro Stallbaum an: „Wir hatten einige Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben. Offenbach hatte wenige Möglichkeiten, eine davon haben sie genutzt. Das war heute der Unterschied“, so der Mannschaftskapitän, der trotz der dritten Niederlage in Folge und dem Verbleib auf einem Abstiegsplatz die Ruhe bewahrt: „Die Situation kennen wir. Mir ist es lieber, ich stehe fast die gesamte Saison auf einem Abstiegsplatz aber nach dem letzten Spieltag über dem Strich, als vorher immer über dem Strich zu stehen und am Ende abzusteigen.“
Nach vorne blickt auch Schlussmann Sebastian Mielitz bereits wieder: „Klar ist das kein schöner Abend, wenn man verliert. Aber wir dürfen die Köpfe jetzt nicht hängen lassen. Am Wochenende wartet bereits die nächste Aufgabe auf uns“, so der 20-Jährige, der am Samstag, 19.09.2009, um 14 Uhr mit seinen Teamkollegen die SpVgg Unterhaching in Bremen empfängt.
Norman Ibenthal
