Werders U 23 hat nach einem halben Jahr erstmals wieder die Abstiegsränge verlassen. Durch ein beachtliches torloses Unentschieden am Mittwochabend beim Spitzenreiter 1. FC Union Berlin ließen die Grün-Weißen den VfR Aalen hinter sich und schoben sich auf den 17. Tabellenplatz vor.
"Beide Teams wollten hier heute unbedingt gewinnen, beide hatten die Möglichkeit dazu und beide haben am Ende einen Punkt gewonnen", blickte Werder-Coach Thomas Wolter auf ein packendes, abwechslungsreiches und jederzeit spannendes Drittliga-Spiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zurück. Eine Einschätzung, die von seinem Gegenüber Uwe Neuhaus geteilt wurde: "Es war ein tolles Spiel von zwei Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegnet sind. Beide Teams haben sich diesen Punkt redlich verdient."
Ayik für verletzten Oehrl erstmals von Beginn an
Von Beginn an lieferten sich beide Mannschaften ein offenes und ausgeglichenes Spiel. Die Grün-Weißen, die kurzfristig auf ihren besten Torjäger Torsten Oehrl (Hüftprellung) verzichten mussten, stellten das spielerisch etwas bessere Team, der Tabellenführer aus Berlin überzeugte dagegen durch seine mannschaftliche Geschlossenheit. Die ersten Chancen ließen auch nicht lange auf sich warten. Werder machte den Anfang. Nachdem Union-Keeper Jan Glinker einen Flachschuss von Max Kruse noch gerade abwehren konnte, brannte es erstmals lichterloh im Berliner Strafraum. Denn gleich zwei Mal wurde der Nachschuss von Onur Ayik, der zu seinem ersten Drittliga-Einsatz von Beginn an kam, aus spitzem rechten Winkel abgeblockt (4.). Und auch die zweite Gelegenheit des Spiels gehörte den Hanseaten. Nach einer Kruse-Flanke bekam José-Alex Ikeng jedoch nicht genug Druck hinter seinen Kopfball (11.).
Die "Eisernen" kamen nach rund einer Viertelstunde erstmals vor das Bremer Tor. Kenan Shahin tauchte völlig frei vor Werders Keeper Nico Pellatz auf, scheiterte jedoch am guten Schlussmann (14.). Es war wahrlich ein unterhaltsames Spiel, das die 5.572 Zuschauern erleben durften. Addy Menga scheiterte per Kopfball an Torwart Glinker (17.) und ein Freistoß von Max Kruse aus 24 Metern ging knapp am Tor vorbei (29.). Auf Seiten der Gastgeber verfehlte ein Freistoß von Torsten Mattuschka das Bremer Gehäuse (26.) und in aussichtsreicher Position verzog Hüzeyfe Dogan aus 14 Metern deutlich (30.).
Wolter: "Das war eine Ausrufezeichen!"
Auch im zweiten Durchgang lieferten sich beide Mannschaften einen stets offenen Kampf. Ein Freistoß von Unions Dogan ging um Zentimeter am Pfosten vorbei (48.), einen Schuss von Kenan Shahin lenkte Nico Pellatz noch über die Latte (56.) die Schüsse von Dogan aus kurzer Distanz wurden noch von der Bremer Abwehrreihe noch abgeblockt (75./90.) und der eingewechselte Karim Benyamina verstolperte kurz vor dem Werder-Tor (80.). Ebenso gefährlich zeigten sich aber auch die Grün-Weißen: Ein Flachschuss von Nicolas Feldhahn ging knapp vorbei (70.), Max Kruses Schuss wurde noch zur Ecke abgefälscht (73.) und Martin Harnik fehlte wenig später aus halbrechter Position ein wenig die nötige Kraft im Abschluss (77.), so dass es am Ende beim torlosen aber leistungsgerechten Unentschieden blieb.
"Wir haben heute von Beginn an super ins Spiel gefunden und waren gleichwertig. Leider hat uns vorne ein wenig die Durchschlagskraft gefehlt", sagte Mannschaftskapitän Sandro Stallbaum, dessen Team jedoch einen hohen Preis für das Remis gezahlt hat. Kurz vor dem Ende sah Innenverteidiger Dominik Schmidt nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte und wird somit wie auch Nicolas Feldhahn (10. gelbe Karte) am kommenden Dienstag, 07.04.2009, beim Heimspiel gegen den Wuppertaler SV nicht zur Verfügung stehen. Dennoch zeigte sich Werder-Coach Thomas Wolter mit seinem Team mehr als zufrieden: "Das war heute ein Ausrufezeichen. Dieses 0:0 haben wir uns richtig verdient!"
aus Berlin berichtet: Norman Ibenthal
