Zweifel an eine sofortige Rückkehr in das Oberhaus ließ der Herforder SV in dieser Saison nie aufkommen. 21 Spiele, 18 Siege, 3 Unentschieden, keine Niederlage, dazu die meisten Tore der Liga geschossen (67) und die wenigsten (19) kassiert. Mit einer beeindruckenden Bilanz feierte die Mannschaft von Trainerin Anja Schulte erst den direkten Wiederaufstieg und wenig später auch den Meistertitel, für den sie am kommenden Sonntag, 09.05.2010, beim Gastspiel von Werders Fußballerinnen im heimischen Ludwig-Jahn-Stadion (Anpfiff 14 Uhr) geehrt werden.
Im Aufstiegsrennen sind die Messen also gesungen, und da auch im Abstiegskampf nichts mehr geht, könnten beide Teams die Begegnung relativ entspannt angehen. Doch dem wird keineswegs so sein: Denn der Herforder SV, der das Hinspiel in Bremen mit 3:0 gewonnen hat, will noch unbedingt zwei Rekorde knacken. Zum einen könnten sie mit einem Sieg und dann 60 Zähler der beste Aufsteiger aller Zeiten (derzeit Tennis Borussia Berlin mit 59 Punkten) werden. Und zum anderen wären sie die erste Mannschaft, die ungeschlagen in die Bundesliga aufsteigt.
Doch auch Werder hat sich einiges für die Begegnung vorgenommen: „Wir können doch nur gewinnen. Herford ist ungeschlagen und der haushohe Favorit“, übernimmt Werder-Trainerin Birte Brüggemann mit ihrem Team die Rolle des Außenseiters. „Für uns geht es darum, uns mit einem positiven Erlebnis aus der Saison und uns von unseren Fans zu verabschieden.“
Für die DFB-Fußball-Lehrerin, die am Sonntag auf die Dienste von Katharina Hamann (Knieprobleme), Nahrin Uyar (grippaler Infekt) und Stephanie Schröder (berufliche Gründe) verzichten muss, wird es das letzte Spiel als verantwortliche Trainerin der 1. Frauenmannschaft sein. Nach drei erfolgreichen Jahren wird sie sich verstärkt den Bereichen Management und sportliche Leitung widmen. Für sie übernimmt ab Sommer Holger Stemmann das Traineramt. Ebenfalls zum letzten Mal läuft Doreen Nabwire Omondi im Trikot von Werder Bremen auf. Die kenianische Nationalspielerin wird Ende Juni in ihre Heimat zurückkehren.
Norman Ibenthal