Missglückter Auftakt für Werder Zwo in der 2. Bundesliga

Team Werder 2
Schach
Dienstag, 22.10.2019 / 20:43 Uhr

Sven Charmeteau

Werder spielte am vergangenen Wochenende bei dem Gastgeber SG Turm Kiel, deren zweite Mannschaft ebenfalls frisch in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist.

Die weit reisenden Werderaner kamen bereits am Vortag mit dem Zug im Austragungsort Bordesholm an, während die Spieler aus Bremen am Samstag mit dem „Werderbus“ vorfuhren Nochmals vielen Dank an David, der den Bus gefahren ist, obwohl kein Einsatz für ihn vorgesehen war! Um 14 Uhr setzten sich die Grün-Weißen gegen den SK König Tegel an die Bretter.

Spartak spielte am 1. Brett mit Schwarz eine relativ solide slawische Partie gegen GM René Stern, auch wenn er im späten Mittelspiel einen Zug übersah, der ihn in leichten Nachteil brachte. Weiß wirkte sehr aktiv, aber Spartak versuchte am Königsflügel Gegenspiel zu initiieren und in beidseitiger Zeitnot wurde ein relativ forcierter Abtausch aller restlichen Figuren gespielt, so dass das dabei herauskommende Bauernendspiel zur Teilung des Punktes führte. Am 2. Brett spielte GM Robert Rabiega gegen unseren Neuzugang und Nachwuchsspieler Jari Reuker ein angenommenes Damengambit, indem der Großmeister die wichtigen schwarzen Felder erobern konnte. Danach öffneten sich zu Gunsten des Schwarzen immer mehr Linien und Jaris Bauern wurden abgeholzt, so dass das resultierende Endspiel klar verloren war. An Brett 3 spielte Alexander Markgraf gegen GM Mladen Muse seine gewohnte Holländische Verteidigung. Das Remisangebot seines Gegners nach dem 15. Zug nahm Alexander in einer unklaren Stellung an. Gerlef spielte mit Weiß an Brett 4 ein Damengambit, das von seinem Gegner IM Martin Brüdigam abgelehnt wurde. Gerlef tauschte aber im 10. Zug selber auf d5 und etwas später fiel ihm nichts Besseres als eine Schaukel ein. An Brett 5 bekam Sven Joachim aus einem Zweispringerspiel gegen IM Stefan Frübing ein leicht unangenehmeres Endspiel. Weiß konnte dank eines starken Springers gegen einen schlechten Läufer Sven zur Passivität zwingen, bis schließlich der erste Bauer fallen musste, worauf Sven sich logischerweise geschlagen gab. Am 6. Brett kam bei Christian gegen FM Nick Müller Grünfeld-Indisch. Schwarz machte einfach die weißen Ideen nach und die starke Symmetrie der Stellung ergab ein glatt ausgeglichenes Turmendspiel. An Brett 7 bekam Sven Charmeteau erneut keinen offenen Sizilianer, sondern Rossolimo. Sein Gegner FM Torsten Sarbok spielte relativ ruhige Züge, so dass Schwarz sich problemlos entwickeln und rochieren konnte. Im frühen Mittelspiel wurde der Weiße von einem in Rossolimo-Varianten typischen taktischen Motiv überrascht. Infolgedessen wurde die Dame gegen Turm und Läufer geopfert, immerhin mit Kompensationen, die am Brett aber nicht gefunden wurden, so dass Sven weitere Figuren abtauschen konnte. Am Ende blieb die Dame gegen das Läuferpaar, wo sich ein Läufer für einen künftigen Freibauern opfern musste. Am letzten Brett spielte Nikolas gegen FM Rainer Tomczak Rossolimo mit schnellem Abtausch auf c6. Nikolas verzögerte seine Rochade und unterschätzte das Gegenspiel im Zentrum, so dass Schwarz mit einer bequemen Stellung leicht in einem Remis abwickeln konnte.

3,5:4,5

Am nächsten Tag ging es mit dem gleichen Kader und abwechselnder Farbe bereits um 10 Uhr gegen den SK Zehlendorf los.

Spartak spielte eine sehr sichere Partie gegen den starken IM Mikhail Demidov, in dem er etwas Druck auf den Isolani ausüben konnte. Jedoch gelang es dem Schwarzen massiven Figurenabtausch herbeizuführen und gleichzeitig seine Bauernstruktur zu reparieren, so dass das Damenendspiel ein trockenes Remis war. Jari spielte gegen IM Raphael Lagunow einen soliden Italiener und wickelte in ein Springer-Läufer-Endspiel ab, wo scheinbar nichts zu holen war. Doch Jari lehnte ein Remis Angebot aufgrund der kritischen Mannschaftssituation zu diesem Zeitpunkt ab und musste nach der Bildung eines freien Randbauern auf beide Flügel verteidigen. Letzten Endes konnte der Weiße seine Gewinnchancen erfolgreich ausnutzen. Alexanders Gegner FM Daniel Malek spielte die, seit Caruanas Partien im WM-Kampf gegen Carlsen in Mode gekommene, Russische Verteidigung. Alexander entwickelte seine Figuren ganz schön, fand aber keinen aktiven Plan bei entgegengesetzten Rochaden. Deshalb tauschte er die Türme auf der offenen e-Linie und die Spieler eigneten sich auf die Punktteilung. Gerlef verbrachte gegen GM Jakob Meister sehr viel Zeit in der Eröffnung. Es resultiere ein Endspiel, das für den Weißen aus praktischer Sicht leichter zu spielen war und das mit Gerlefs Zeitnot dann auch nicht mehr zu halten war. Sven Joachim bekam mit IM Alexander Lagunow Najdorf aufs Brett, was sich dann mit einem Drachen-Aufbau mischte - das sogenannte „Dragodorf“. Bei entgegengesetzten Rochaden wurde kein Bauernmarsch auf den Flügeln gestartet, sondern Sven vertrieb durch e4-e5 den Springer von f6. Mit Dame, Turm und Läufer und sichererer Königsstellung gegen Dame, Turm und Springer machte Sven trotz guter Stellung Remis. In einem Königsinder gegen IM Atila Figura spielte Christian einen gefährlichen Aufbau, bei dem der Weiße nicht rochieren musste und gleich einen Angriff am Königsflügel starten konnte. Stattdessen rochierte Weiß kurz und da die Stellung ziemlich geschlossen blieb, war der optische weiße Vorteil irrelevant. Christian gelang es, viele Figuren abzutauschen, so dass die Endstellung auch praktisch völlig ausgeglichen war. Sven Charmeteau traf wie vor zwei Jahren auch im Match gegen den SK Zehlendorf (Niederlage) mit den weißen Steinen auf FM Wolfram Heinig. Es kam wieder Caro-Kann aufs Brett, diesmal sollte es aber besser laufen für den Werderaner. Bis zum 16. Zug wurde die Vorbereitung zügig gespielt, ehe Schwarz mit dem 17. Zug überraschte und gleichzeitig Remis anbot. Nach langem Nachdenken spielte Sven übliche Züge aber Schwarz fand gefährliches Gegenspiel, das erst abgewehrt werden musste. In einer komplizierten Stellung fanden die weißen Figuren harmonische Felder und Sven konnte als erster bei entgegengesetzten Rochaden mit g4-g5 durchschlagen. Daraufhin spielte Sven ein objektiv richtiges Qualitätsopfer, verlor aber in der Zeitnotphase den Überblick und ließ sich vom scheinbaren schwarzen Gegenspiel ablenken, so dass Schwarz mit Dame, Turm und Springer gegen Dame und Turm völlig auf Gewinn stand. FM Heinig spielte aber leicht ungenaue Züge und übersah nach dem Turmabtausch, dass er einem Dauerschach nicht entgehen konnte, ohne seinen freien g-Bauer aufzugeben. Auf Nikolas Königsinder spielte FM Jürgen Brustkern den Vierbauernangriff, der nach einem Bauernabtausch den Maroczy Aufbau (mit f4 statt f3) ähnelte. Nikolas spielte mit seinen Figuren aktiv, konnte aber dem Damenabtausch nicht ausweichen, so dass Weiß ein besseres Endspiel bekam. Nikolas Gegner sah jedoch keine konkrete und vorteilhafte Fortsetzung und forcierte eine dreimalige Zugwiederholung.

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