Halbzeit in der Oberliga

CM Duong Lai Hop
Schach
Montag, 21.01.2019 / 16:43 Uhr

David Kardoeus

Am 5.Spieltag der Oberliga Nord West war die "Zwote" des SV Werder Bremen bei dem Schachklub Union Oldenburg zu Gast. Nach einem vielleicht etwas zu deutlich ausgefallenem 6:2 Auswärtssieg, bleiben wir weiterhin Tabellenführer vor dem punktgleichen Team vom HSK Lister Turm.

Leichte Minusgrade sorgten am Sonntagmorgen für keinerlei Probleme bei der Anreise. Nach Oldenburg ist es ohnehin nicht sehr weit und wir kamen tiefenentspannt beim Spiellokal "Haus der Jugend" an. Für uns gingen Spartak Grigorian, Nikolas Wachinger, GM Gennadiy Fish, IM Gerlef Meins, IM Christian Richter, FM Sven Charmeteau, David Kardoeus und CM Duong Lai Hop an den Start. Letzterer hatte sich sehr kurzfristig unserem Reisetrupp angeschlossen, nachdem es einen krankheitsbedingten Ausfall in unseren Reihen gegeben hatte – vielen Dank Duong!

Am ersten Brett dominierte Spartak seinen Gegner Dirk Bredemeier (FM 2287) in einer Nimzo-Indischen Partie. Nachdem früh ein Turmpaar vom Brett verschwunden war und sich das Zentrum geöffnet hatte, konnte Spartak einen zur Verteidigung verdammten Springer von Schwarz auf e8 strangulieren. Dieser wurde zunehmend belagert und musste letzten Endes seinen Kopf hinhalten. Schwarz gab rechtzeitig auf; von Spartak war es eine ganz starke Partie! 1,0 : 0,0

Nikolas Wachinger kämpfte am zweiten Brett gegen Schachfreund Sebastian Müer. Mit den schwarzen Steinen leitete Nikolas einen Königsinder ein, indem sich Müer jedoch auch einigermaßen auskennt. Nach einigen Zügen landeten die beiden dann in unbekannten Gewässern. Nikolas schaffte es einen Angriff am Königsflügel auszubremsen und das Zentrum mit f5-f4 abzuriegeln. Müer opferte daraufhin einen Bauern um das Feuer erneut zu entfachen. Nikolas nahm den Bauern, spielte dann aber wohl zu riskant und unterlag den Folgen eines Mattangriffs. 1,0 : 1,0

Gennadiy spielte ein paar Theoriezüge mit seinem Gegner, ehe dieser zunehmend ungenau zog. Nach einem Bauerngewinn ließ der Bremer auch nichts mehr anbrennen; tigerte – obwohl für Verpflegung gesorgt war - hungrig im Spielsaal auf und ab, wenn der Gegner gerade am Zug war. Dieser kam dann auch noch in zeitliche Bedrängnis und GM Fish konnte ein tötliches Abzugsschach androhen, gegen das kein Kraut gewachsen war – die Flosse wurde rübergereicht. 2,0 : 1,0

Christian konnte gegen FM Marc Schütte befreit aufspielen. Der Oldenburger zeigte keine wirkliche Gegenwehr und wartete mit seiner Gurkentruppe, bis Christian etwas machen würde. Schütte's erste wirklich aktive Versuchung öffnete die Stellung zu gunsten des Werderaners, dessen Läufer nun aufatmeten und den schwarzen König ins Visier nahmen. Mit wenig Zeit wurde auch keine Verteidigung mehr gegen Christians Superangriff gefunden, welchen er mit einem Damenopfer und anschließendem Matt krönen durfte. 3,0 : 1,0

David wurde bereits im ersten Zug aus seiner Vorbereitung gebracht, fand aber ordentliche Ansätze um die Koordination der gegnerischen Figuren zu stören. Mit geschickten Nadelstichen wurde der schwarze König früh geschwächt und als David androhte die Linien zum schwarzen Monarchen zu öffnen, verlor Hartmut Bürckner (2167) völlig die Kontrolle über das Geschehen. Einige wunderschöne Opfer- und Mattideen konnte er umschiffen, dann aber fiel der erste und schließlich auch der zweite Turm. Das nackt verbliebene Königspaar gab sich in Zentrumsnähe einstimmig geschlagen. 4,0 : 1,0

Bis hierhin hatte es nur Weißsiege gegeben und auch an den übrigen drei Brettern, stand überall Weiß besser. Aufmerksamen Lesern sollte aufgefallen sein, dass nur noch Oldenburg mit Weiß spielte und mit weiteren drei Weißssiegen ein 4:4 Unentschieden hätte erzielen können. Doch es sollte anders kommen...

Sven Charmeteau hatte am sechsten Brett eine ordentliche Stellung gehabt, hatte nach weißem Doppelfianchetto am Damenflügel angreifen und ein wenig Druck aufbauen können, mit den schwarzen Steinen. Die Zeit machte ihm allerdings zu schaffen und so hatte er nach 15 Zügen noch knapp 30 Sekunden – aber keine Sorge, es gibt ja Inkrement! Mit knapper Zeit also entging ihm ein schönes Opfer vom Gegner und Sven musste zwei Figuren für einen Turm geben, wonach sich die Stellung recht aussichtslos angefühlt haben dürfte. Doch Sven steckt niemals auf, kämpfte weiter und erfreute sich zahlreicher Bauernabtäusche, wodurch sich das eigentlich schlechte Materialungleichnis nach und nach egalisierte. Der Gegner war letzten Endes nicht mehr in der Lage gewinnbringenden Vorteil aus den beiden Figuren zu erzielen und die Partie mündete im Remishafen. Sehr schön, denn das bedeutete gleichzeitig den Mannschaftssieg! 4,5 : 1,5

Quasi zeitgleich endete die Partie zwischen Max Meessen und Gelerf Meins remis. Gerlef hatte mit zwei Minusbauern eine unbequeme Stellung, musste mit zwei Türmen gegen die Dame eine zähe Verteidigungsposition einnehmen und die Füße stillhalten. Dennoch darf man in einem solchen Endspiel zwei Türme niemals unterschätzen, es kann gelegentlich gefährliches Gegenspiel organisiert werden. Meessen kam nicht wirklich weiter und Gerlef ging kein Risiko mehr ein, nach knapp fünf Stunden Spielzeit wurden auch am vierten Brett die Punkte geteilt. 5,0 : 2,0

Am längsten spielte Duong gegen Unni Anirudh. Nach einer slawischen Eröffnung (glaube ich, ich kenn mich da null aus), war der Oldenburger mit Raumvorteil gut weggekommen. In die Fianchetto-Königsstellung von Duong konnte er schließlich Figureneinschleusen und inszenierte einen Angriff. Mit knapper Zeit gab Duong eine Qualität, durfte sich im Gegenzug aber an der Unterschicht des Gegners bedienen und bekam einen Bauern; später sogar einen weiteren. Mit einem Turm und einer Dame konnte der Weißspieler keine Hektik in Duongs Lager auslösen, welcher mit gutem Grund ein Remis anbot. Dieses wurde - trotz nun weißer Zeitnot -  mehrfach ausgeschlagen, ehe Anirudh sein Materialübergewicht die Hunte runterspülte. Duong hatte nun drei glatte Mehrbauern und konnte letztendlich eine ganzen Punkt in den Kofferraum einpacken – sauber! 6,0 : 2,0 Endstand

Das Ergebnis ist mit Sicherheit ein Stückchen zu hoch zu grün-weißen Gunsten ausgefallen, doch beschweren werden wir uns nicht. HSK Lister Turm ist uns Dicht auf den Fersen und hat lediglich 4 Brettpunkte weniger auf dem Konto. Für "Werder Zwo" hat ein ordentliches Restprogramm auf dem Plan für die zweite Saisonhälfte. Lister Turm (Platz 2) besucht uns am 3. Februar im Weserstadion, drei Wochen später reisen wir nach Tostedt (Platz 3) und einen Monat darauf gastiert Nordhorn Blanke (Platz 4) in der Hansestadt. Ein Sieg gegen HSK Lister Turm würde für die Pole-Position sorgen und ein wenig die Last von unseren Schultern nehmen. Feuert uns gerne an, still und leise, am 3.Februar in der Platinloge im Weserstadion und schaut auch bei der Bundesliga-Mannschaft zu! (Zuschauer im Werderoutfit zahlen keinen Eintritt!)

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