Nikolas und Collin im Mutterland des Schachs

Jugend-WM in Mumbai

Schach
Dienstag, 15.10.2019 / 12:52 Uhr

Stephan Buchal

Bei der Jugend-Weltmeisterschaft in Mumbai vertraten die beiden Werderaner Nikolas Wachinger (U16) und Collin Colbow (U14) die deutschen Farben und konnten sich nach guten Leistungen im vorderen Mittelfeld behaupten.

Die Wiege des Schachspiels steht in Indien, es entstand im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Es muss ein besonderes Erlebnis sein, als Schachspieler eine Weltmeisterschaft in Indien bestreiten zu dürfen – die jungen Werderaner Nikolas Wachinger (U16) und Collin Colbow (U14) durften dieses Erlebnis in den vergangenen 14 Tagen auskosten.

Eine WM ist natürlich immer eine große Herausforderung. Eine Schach-WM in Indien ist derzeit eine besonders große Herausforderung. Denn der erste indische Schachweltmeister Vishy Anand hat in seinem Heimatland einen gigantischen Schachboom ausgelöst, „Chess is coming home“ könnte man sagen. Das Zentrum der Schachwelt hat sich in diesem Jahrhundert immer mehr von Russland nach Indien und China verlagert. Die Zahl der Talente ist enorm und die jungen Inder bekamen bei der WM im eigenen Land reichlich Gelegenheit dies unter Beweis zu stellen. Unter den insgesamt 462 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den 6 Kategorien (U14, U16, U18, jeweils Jungen und Mädchen) waren nicht weniger als 137 aus Indien. Der deutsche Schachbund war mit 9 TeilnehmerInnen vertreten ….

„Collin Colbow mit Raketenstart“ titelte die Chessbase-Seite am 4. Oktober. Er gewann die ersten 3 Partien gegen junge europäische Konkurrenten aus Litauen, Italien und Polen. Besonders sein Sieg gegen den jungen polnischen FIDE-Meister Jakub Chyzy (ELO 2327) hatte es in sich (siehe Diagramm: "Weiß zieht und gewinnt", Lösung im Partienteil).

Weniger gut kam Nikolas Wachinger ins Turnier, der mit einem Remis gegen einen indischen Jungen startete, aber in der 2. Runde gegen einen Nepalesen unter die Räder kam. Danach aber hatte er sich „akklimatisiert“ und legte mit 5 aus 7 einen hervorragenden Zwischenspurt hin, wobei in den beiden Remispartien gegen den armenischen Fide-Meister Gharibyan (ELO 2388) und den indischen IM Sankalb Gupta (ELO 2369) sogar mehr drin war. Jedenfalls bewies Nikolas in dieser Phase, dass er auch international mit den starken U16ern mithalten kann! Leider musste er in den beiden Schlussrunden eine „indische Doppelnull“ hinnehmen und fiel dadurch aus der erweiterten Spitzengruppe mit 5,5 aus 11 ins Mittelfeld zurück. Nikolas hatte auch das Pech, insgesamt siebenmal auf indische Gegner zu treffen, die fast durchweg stärker spielen als in ihren ELO-Zahlen zum Ausdruck kommt.

Nach seinem Super-Start musste Collin zunächst eine Durststrecke überwinden (1 aus 4) und fiel dadurch aus der Spitzengruppe zurück. Aber auch er konnte sich lange im oberen Drittel der Tabelle behaupten … Mit 6 aus 11 belegte er in der Schlussabrechnung den 31. Platz unter 90 Teilnehmern – ein gutes Ergebnis für diese schwere WM!

Auch wenn unsere großen Werder-Talente mit ihrem Abschneiden sicherlich nicht vollständig zufrieden sind – auf dieser Weltmeisterschaft im Mutterland des Schachs haben sie stark gekämpft, sicherlich viel gelernt und unvergessliche Erinnerungen mitgenommen!

Fotos: Andre Colbow und David Wachinger

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