Alles für den Nachwuchs

Mareike Kohlmeier lebt für den Handballsport

Mareike Kohlmeier in ihrem Element - Training mit den Stars von morgen (Foto: Martin Rospek)
Handball
Mittwoch, 23.10.2019 / 07:35 Uhr

von Martin Lange

Mareike Kohlmeier lebt für den Handballsport, ist Trainerin, Schiedsrichterin, Zeitnehmerin beim SV Werder, engagiert sich darüber hinaus beim Verband. Und will diesen Tätigkeiten auch dann weiter nachgehen, wenn sie – voraussichtlich im Dezember – zum ersten Mal Mutter wird.

Die Antwort kommt prompt, mit einem verschmitzten Lächeln – und sie scheint dennoch wohl überlegt zu sein: „Nichts“, sagt Mareike Kohlmeier auf die Frage, was sich nach der Geburt ihres Kindes an ihrem ehrenamtlichen Handball-Engagement ändern wird. Schmunzelnd stellt die 28-Jährige eine Gegenfrage: „Was gibt es Schöneres für ein kleines Kind, als in der Sporthalle aufzuwachsen...?“

Sicher, viele große Sportkarrieren haben genau so begonnen. Doch Mareike Kohlmeier ist sich der neuen Herausforderung, die auf sie zukommt, bewusst. Und sie hat vorgesorgt. Vor zwei Jahren übernahm sie die Verantwortung für die jüngsten Handballerinnen und Handballer der Grün-Weißen, kümmert sich seitdem als Koordinatorin für den Bereich der Maxis, Minis und Handballstöpsel um knapp 70 Kinder (und deren Eltern). Dabei kann sie auf ein großes Team unterstützender Trainer(innen) und Betreuer(innen) bauen. Und die werden ihr nach der Geburt so lange wie nötig den Rücken freihalten.

Mareike Kohlmeier wurde 1991in Coesfeld geboren und wuchs im benachbarten Gescher – 35 Kilometer westlich von Münster und unweit der deutsch-niederländischen Grenze – auf. Ihr zwei Jahre älterer Bruder Jan ging bereits zur dortigen Grundschule, als der damals Siebenjährigen auf dem Flur der Schule ein Aushang ins Auge fiel: „Der TV Gescher suchte Kinder für den Handball, allerdings Zehn- und Elfjährige“, erinnert sie sich. „Ich bin trotzdem zu meiner Mutter gegangen und habe ihr gesagt: ‚Da möchte ich hin‘.“ Es war der Beginn einer Leidenschaft, die Mareike Kohlmeier bis heute nicht loslässt.

Und die sie auch trotz mehrerer Umzüge – durch den Beruf ihres Vaters, der bei der Bundeswehr arbeitet – nicht aufgab. Im Alter von elf Jahren ging es zunächst nach Brüssel, mit dem positiven Nebeneffekt, dass sie durch den Handball nicht nur schnell Anschluss fand, sondern auch die französische Sprache erlernte. Nach fünf Jahren in der belgischen Hauptstadt dann der nächste Umzug, dieses Mal nach Cuxhaven. Die handballerische Station dort hieß TSV Altenwalde, mit dem sie im ersten A-Jugend-Jahr unter anderem gegen die Mannschaft des SV Werder spielte.

Die ersten Kontakte zu den Grün-Weißen wurden geknüpft. Kurz darauf ergab sich die Möglichkeit, die handballerische Karriere beim SV Werder fortzusetzen. Gleichzeitig strebte Mareike Kohlmeier nach dem Abitur ein Studium an. Sie prüfte das Angebot der Uni Bremen, und es passte: „Da habe ich mir gedacht: Dann studiere ich eben hier, statt in Dortmund oder Bayreuth.“ Eine glückliche Fügung, schließlich ging es beim gewünschten Bachelor-Studiengang um keinen geringeren als Technomathematik. „Ich wollte schon immer Mathematik studieren“, verrät sie. „Mir wurde dann aber mehrfach gesagt, dass reine Mathematik zu langweilig ist. Technomathematik dagegen ist ein vollwertiges Mathematik-Studium mit technischen Anwendungsfächern, also Elektrotechnik, Informationstechnik und Informatik.“

Ab 2009 also Bremen. Und das war nicht die einzige Veränderung. Hatte Mareike Kohlmeier ihr gesamtes handballerisches Leben bis dahin als Feldspielerin verbracht, so stand sie beim SV Werder vom zweiten Saisonspiel an plötzlich im Tor. Und dabei ist es bis heute geblieben. Allerdings steht bereits seit einiger Zeit ihre aktive Karriere als Spielerin hinter der als Trainerin zurück. Nach der Jugendzeit wechselte sie damals nahtlos ins Betreuerteam. „So konnte ich weiter bei Werder und bei der Mannschaft bleiben“, begründet Mareike Kohlmeier diesen Schritt. Es folgten weitere Tätigkeiten als (Co-)Trainerin verschiedener Mannschaften. Und als die Abteilung eine Handballgruppe für Kinder, die noch jünger als die bis dahin Jüngsten (Minis) waren, gründete und die ‚Handballstöpsel‘ ins Leben rief, war sie von Beginn an mit dabei.

„Bei den Kleinen möchte ich in den nächsten Jahren bleiben“, sagt Mareike Kohlmeier. Auch selbst wieder zu spielen sei nach der Schwangerschaft eine Option. Gleichwohl fehlt ihr bei aller Begeisterung im Handball-Tor manchmal ein bisschen Bewegung. Daher spielt sie seit drei Jahren parallel zum umfangreichen Handball-Engagement auch Fußball beim FC Union 60 Bremen.

Um all das in einem 24-Stunden-Tag unterzubringen, beginnt die Arbeit in ihrem Vollzeitjob als Koordinatorin bei der ‚Hansea Sana Akademie‘ in Bremen-Nord nicht selten bereits um 6.00 Uhr. Schließlich geht es danach an vier Tagen pro Woche in die Sporthalle. Neben den Jüngsten der Abteilung warten dann auch die männlichen D-Jugend-Mannschaften auf ihre Trainerin. Und nach dem Training ist immer noch nicht Schluss. Dann erstellt Mareike Kohlmeier als Jugendspielwartin des Bremer Handball-Verbands Spielpläne und koordiniert den reibungslosen Ablauf der Staffeln im Bremer Jugendbereich. Nur gut, dass sie nur knapp 200 Meter von der Klaus-Dieter-Fischer-Halle entfernt wohnt...

Wer Mareike Kohlmeier kennt, der weiß, dass sie ihre Ankündigung, auch als Mutter weiterhin in verschiedenen Aufgaben handballerisch tätig zu sein, wahrmachen wird. Und das nicht erst, wenn ihr Nachwuchs in einigen Jahren selbst bei den ‚Handballstöpseln‘ aktiv ist. Denn für Mareike Kohlmeier stand immer fest: „Ich möchte den Generationen nach mir so viel wie möglich von dem zurückgeben, was mir durch den Handball gegeben wurde.“ Und zum Handball spielen braucht man nun mal Trainer, Schiedsrichter, Zeitnehmer...

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