Dabei hätte die Partie in der Wuppertaler Sporthalle Buschenburg nicht besser beginnen können. Die Handballerinnen in Grün-Weiß zeigten einen konzentrierten und effektiven Start, kamen mit den ersten beiden Treffern durch Merle Heidergott und Birthe Barger mit 2:0 perfekt ins Spiel, zogen nach gut acht Minuten sogar auf 6:1 davon und dominierten auch im weiteren Verlauf die offenbar überrumpelten Gastgeberinnen. Vor allem dank Toren von Isabelle Dölle und Merle Heidergott wuchs der Vorsprung auf die bereits erwähnten zehn Treffer an (2:12, 18. Min).
Alles deutete zu diesem Zeitpunkt auf einen unerwartet eindeutigen Auswärtssieg der Werderanerinnen hin, der zugleich der erste Erfolg gegen Beyeröhde in der 2. Bundesliga gewesen wäre. Doch was folgte, war ein kompletter Bruch im Spiel. „Das ist eine Frage der Einstellung. In dieser Phase waren wir viel zu halbherzig. Jeder hat sich zwei, drei individuelle Fehler geleistet und das waren in der Summe zu viele“, so Marotzke. Bis zum Pausenpfiff kamen die "Beyeröhder Handballgirls" so auf vier Tore heran, beim 10:14 traten beide Teams den Gang in die Kabine an.
Konnten die Grün-Weißen die Führung zum Auftakt in die zweiten 30 Minuten noch halten, sorgte ein Vier-Tore-Lauf der Gastgeberinnen schließlich für den Ausgleich zum 17:17 (41. Min). Werder spielte in Durchgang zwei häufig mit sieben Feldspielerinnen. „Die Chancen waren da, die müssen dann einfach mal rein“, sagte Marotzke. Spätestens als die Wuppertalerinnen rund acht Minuten vor dem Ende aus einem 22:22-Unentschieden im Handumdrehen eine Drei-Tore-Führung machten, war der Wille der Bremerinnen gebrochen. Spiel aus der Hand gegeben, Spiel verloren – ein bitterer Abend für den SV Werder.
Mit 9:9-Punkten bleiben die Grün-Weißen im Tabellenmittelfeld. Beste Werferin im Werder-Trikot war Isabelle Dölle mit sieben Treffern, gefolgt von Merle Heidergott mit sechs Toren. Die Werderanerinnen haben kommenden Samstag, 25.11.2017, um 19.30 Uhr in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle beim Heimspiel gegen Schlusslicht HCD Gröbenzell die Chance auf eine Wiedergutmachung.
SV Werder: Anschütz, Meyer – Heidergott (6), Dölle (7), Börsen, Osterthun (3), Barger (3/1), Neßlage (3), Otto (3/1), Thomas, Döpke, Janssens, Heilmann