"Ich bin noch nicht fertig"

Profis
Mittwoch, 02.10.2019 / 11:03 Uhr

Das Interview führte Martin Lange

Vor fast zwei Jahren – im Dezember 2017 – riss die Achillessehne. Danach kehrte Fin Bartels bereits mehrfach auf den Platz zurück, wurde dann aber von weiteren Verletzungen wieder zurückgeworfen. Auch wenn diese lange Pause spürbar an ihm nagt – Werders sympathischer Offensivspieler hat sich seinen Optimismus bewahrt.

WERDER MAGAZIN: Fin, du erlebst derzeit eine insgesamt schon unglaublich lange Verletzungspause. Wie hat dich der Verein aufgefangen?

Fin Bartels: "Rundum positiv. Ich habe sehr viel Zuspruch bekommen. Werder hat trotz meiner Verletzung die Option gezogen und meinen Vertrag verlängert. Das war nicht selbstverständlich und hat mir einen sehr starken Rückhalt gegeben. Es spiegelt aus meiner Sicht das wider, wofür Werder steht und was diesen Verein ausmacht: die starke Gemeinschaft und der große Zusammenhalt. Dadurch, dass Behandlung und Reha-Training im Stadion stattfinden, ist der Kontakt zur Mannschaft täglich da. Für verletzte Spieler ist das sehr gut, aufgrund dieser räumlichen Nähe weiterhin Teil des Teams zu sein."

WERDER MAGAZIN: Was hat der Riss der Achillessehne mit dir gemacht?

Fin Bartels (überlegt): "Er hat mich ein bisschen auf den Boden geholt. Vorher bin ich ziemlich sorgenfrei durch mein Fußballerleben ‚geschwebt‘, hatte nie Probleme mit längeren Verletzungspausen. Nun musste ich zum ersten Mal ackern, ohne direkt ein Ziel wie das nächste Spiel am Wochenende vor Augen zu haben. Dieses Ziel war auf einmal mehrere Monate entfernt. Ich habe zum ersten Mal ein bisschen die Schattenseite unseres Berufs, die ja viele in ihrer Karriere erleben, kennengelernt. Sich in einer solchen Phase immer wieder zu motivieren und weiter hart zu arbeiten, ist nicht jeden Tag leicht."

WERDER MAGAZIN: Hast du mal daran gedacht, dass es das Ende deiner Karriere als Profifußballer sein könnte?

Fin Bartels: "Ich habe immer gesagt: Ich bin mit dem Profifußball noch nicht fertig. Ich hatte nie den Gedanken, dass damit Schluss sein könnte. Aber natürlich gab es Phasen, in denen ich wirklich frustriert war. Auch weil es, nachdem ich den Achillessehnenriss auskuriert hatte, immer wieder Rückschläge gab, ich mehrfach dachte, dass die Blessuren nach kurzer Zeit auskuriert sind, es dann aber doch länger dauerte. Da habe ich mich schon gefragt, wie ich wohl zurückkommen werde. Fakt ist auch, dass mein Vertrag im nächsten Sommer ausläuft. Aber ich bleibe dabei: Ich bin noch nicht fertig."

WERDER MAGAZIN: Die Verletzungen, die auf den Achillessehnenriss folgten, waren also noch schwieriger zu verdauen?

Fin Bartels: "Das muss man so sagen. Ich hatte immer wieder das Gefühl: Jetzt habe ich es geschafft, und es geht nur noch bergauf. Dann kam ein Rückschlag, und ich dachte: Ok, das ist jetzt so. Aber bei drei oder vier Rückschlägen wird es schwierig. Auch wenn es immer wieder eine andere Verletzung war. Gerade nach der Vorbereitung auf diese Saison war ich auf einem guten Fitnessstand. Und dann ging es wieder von vorne los..."

WERDER MAGAZIN: Verändert sich das Familienleben während einer solchen Verletzungspause?

Fin Bartels: "Es wird sicher etwas mehr strapaziert, denn natürlich ist meine Laune bei einer Verletzung nicht immer die beste. Außerdem war ich in den vergangenen Monaten wesentlich mehr im Stadion als sonst und dementsprechend weniger zu Hause."

WERDER MAGAZIN: Beim 4:2-Erfolg im Heimspiel gegen Schalke 04 Anfang März dieses Jahres konntest du ein kurzes Comeback feiern. Wie hast du dieses Spiel erlebt?

Fin Bartels: "Es war ganz sicher einer der emotionalsten Momente meiner Karriere. Als ich vom Trainerteam zur Einwechslung gerufen wurde und an der Seite stand, riefen alle im Stadion meinen Namen. Und als ich dann aufs Spielfeld lief, war es Gänsehaut pur. Nach dem Spiel war ich etwas unglücklich, weil mir meine Aktionen nicht so gelungen waren, wie ich es erhofft hatte, aber glücklich, dass wir am Ende gewonnen hatten. Getrübt war der Glücksmoment, weil sich Daniel Caligiuri nach einem Zweikampf mit mir verletzt hatte und zunächst befürchtet wurde, dass es eine sehr schwere Verletzung ist. Später stellte sich heraus, dass das nicht so ist. Es war für mich eine Achterbahn der Gefühle."

WERDER MAGAZIN: Helfen die Erinnerungen an ein solches Spiel bei der Arbeit für das Comeback?

Fin Bartels: "Sie tragen sicher dazu bei. Bei jedem Spiel, das ich auf der Tribüne verfolgen muss, denke ich: Ich will endlich wieder da unten dabei sein. Vor kurzem war ich beim Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV am Millerntor in Hamburg – noch viel näher dran am Spielfeld als hier bei uns im Stadion. Dadurch hatte ich noch stärker dieses Feeling, wie es wäre, wieder auf dem Spielfeld zu stehen."

WERDER MAGAZIN: Blicken wir zurück: Wie hast du deine Jugendzeit im Fußball erlebt?

Fin Bartels: "Unbekümmert. Ich habe vom Spaß am Fußball gelebt, wollte als Kind und als Jugendlicher einfach kicken. Ich habe mir nie den Druck gemacht, es unbedingt in den Profifußball schaffen zu müssen. In der C- oder B-Jugend hieß es immer mal: …"

Das komplette Interview gibt es im aktuellen WERDER Mitglieder-Magazin Nr. 341 – Vereinsmitglieder des SV Werder Bremen erhalten das Magazin wie gewohnt exklusiv per Post oder als e-Paper.

WM 341 – WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN

Im WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN Nr. 341 spricht Werder-Profi Fin Bartels im großen Interview über seine fast zweijährige verletzungsbedingte Leidenszeit, seine bisherige Karriere und seine Zukunftspläne. Zudem gibt es wieder viele interessante Interviews und Porträts aus dem Verein.

WM 340 – WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN „spezial 19/20“

Die große Saisonvorschau 2019/2020: Auf 84 Seiten wird unter anderem die aktuelle Bundesliga-Mannschaft der Grün-Weißen ausführlich vorgestellt. Dazu gibt es einen Überblick über die Sportabteilungen und Interviews mit Werders Cheftrainer Florian Kohfeldt sowie den drei Geschäftsführern Klaus Filbry, Frank Baumann und Dr. Hubertus Hess-Grunewald.

WM 339 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im aktuellen WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN gibt es ein großes Interview mit Werder-Dauerbrenner Theo Gebre Selassie, der unter anderem auf seine mittlerweile sieben Jahre beim SV Werder zurückblickt und über seine Kindheit in Tschechien spricht. Zudem erklärt Thomas Schaaf seine Arbeit als Technischer Direktor der Grün-Weißen, und es gibt viele interessante Interviews, Porträts und News aus den Abteilungen des Vereins.

WM 338 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im aktuellen WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN gibt es die besten Bilder der großen Jubiläumswoche zum 120. Geburtstag des SV Werder Bremen – mit Gala-Dinner, ‚LAUTER WERDER‘-Konzert, DFB-Pokal-Sensation in Dortmund und Bundesliga-Sieg im besonderen Jubiläumstrikot gegen Augsburg. Zudem spricht U23-Co-Trainer Mirko Votava über seine glanzvolle Karriere und die Nachwuchsarbeit bei den Grün-Weißen, und es gibt jede Menge Interessantes aus dem Verein.

WM 337 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im aktuellen WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN gibt es einen Einblick in die Arbeit des geschäftsführenden Präsidiums mit Werder-Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Vize-Präsident Jens Höfer und Schatzmeister Axel Plaat, das auf vier Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblickt. Zudem wird unter anderen David Schmieg, neuer Leiter der WERDER Fußballschule, vorgestellt, und es gibt aktuelle Bilder des starken Saisonstarts der Fußball-Bundesliga-Mannschaft, dazu viele interessante Interviews, Reportagen und News aus dem Verein.

WM 336 – WERDER MAGAZIN SPEZIAL 2018/19

Die große Saisonvorschau 2018/2019: Auf 84 Seiten wird unter anderem die aktuelle Bundesliga-Mannschaft der Grün-Weißen ausführlich vorgestellt. Dazu gibt es einen Überblick über die Sportabteilungen und große Interviews mit Werders Geschäftsführern Klaus Filbry und Dr. Hubertus Hess-Grunewald sowie ein gemeinsames Gespräch mit Geschäftsführer Frank Baumann und Cheftrainer Florian Kohfeldt, die über ihre Zusammenarbeit, die Zusammenstellung der Mannschaft und ihre Erwartungen an die Saison 2018/2019 Auskunft geben.

WM 335 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im Magazin gibt es unter anderem ein großes Interview mit Maximilian Eggestein, der auf die Saison 2017/2018 zurückblickt und verrät, warum die Bezeichnung ‚Wohnzimmer Weser-Stadion‘ für ihn eine ganz besondere Bedeutung hat. Zudem erklärt Schauspieler, Werder-Fan und Botschafter Matthias Brandt unter anderem, warum aus seiner Sicht „manchmal viel zu biestig auf dieses Spiel geschaut“ wird. Dazu gibt es wieder viele interessante Porträts, Reportagen und News aus dem Verein.

WM 334 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im Magazin gibt es unter anderem ein großes Porträt von Cheftrainer Florian Kohfeldt, der es beim SV Werder in elf Jahren vom U-14-Co-Trainer zum Bundesliga-Coach schaffte. Zudem erklärt Werder-Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald die neue Verteilung der Verantwortungsbereiche in der Geschäftsführung. Dazu gibt es wieder viele interessante Interviews, Reportagen und News aus dem Verein.

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.