2017-2019

Mit Offensive zum Erfolg

Seit November 2017 ist Florian Kohfeldt verantwortlich für die Bundesliga-Mannschaft des SV Werder Bremen. Nach Viktor Skripnik und Alexander Nouri ist er der dritte Trainer, der vor seiner Tätigkeit als Cheftrainer Werders U23 trainierte. Es war der Beginn einer neuen Werder-Euphorie.

Kohfeldt legte nicht nur die Nehmerqualitäten der Mannschaft wieder frei, sondern verpasste ihr – atypisch für eine bis dato verunsicherte Mannschaft im Tabellenkeller – darüber hinaus einen mutigen Offensivansatz, den sie trotz noch einigen lauernden Rückschlägen alsbald mehr und mehr verinnerlichte. Zunächst einmal beendeten die Grün-Weißen dank eines glatten 4:0 über Hannover 96 in Kohfeldts zweitem Spiel an der Linie eine schier ewig andauernde Leidenszeit.

Seit jenem 2:0 gegen Hertha BSC Ende April war der SVW saisonübergreifend fast sieben Monate lang dem nächsten Bundesligasieg hinterhergerannt. Anfang Dezember lösten die Bremer einen noch viel länger währenden Bann. Vor zuletzt mehr als zehneinhalb Jahren hatten sie eine Bundesliga-Partie in Dortmund gewonnen, bevor Maximilian Eggestein und Theodor Gebre Selassie einen 2:1-Sieg einleiteten.

Auch wenn dieser Achtungserfolg nicht genügte, um vor Weihnachten den Relegationsrang hinter sich zu lassen – das spätere 3:2 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Freiburg bereitete immerhin einen versöhnlichen Jahresabschluss und für Florian Kohfeldt „eine ganz wichtige Botschaft: Wir können mit Fug und Recht sagen, dass Qualität in uns steckt und die werden wir in der Rückrunde abrufen“, prophezeite er.

Aller Abstiegssorgen ledig

Die Mannschaft sollte den Auftrag ihres Fußballlehrers nicht überhören. Zwar blieben in den frühen Rückrundenwochen die nötigen Siege noch aus, aber nicht zuletzt der aufrichtige Beifall von Jupp Heynckes, Trainer des wiederum frühzeitig der Konkurrenz enteilten FC Bayern, für Werders forschen, nur unbelohnten Auswärtsauftritt in München war ein weiterer Ausweis der positiven Entwicklung: „Sie haben nicht, wie viele andere hier, nur verteidigt, sondern mit ganz klaren Ideen nach vorne gespielt.“

Schon bald untermauerten die Bremer ihre spielerischen Ansätze endlich mit anhaltend ertragreichen Ergebnissen. Binnen zwei Monaten – zwischen Anfang Februar und Anfang April – entledigte sich Werder durch 19 Punkte in acht Spielen nahezu sämtlichen Abstiegssorgen.

Der Klassenerhalt geriet für die fünftbeste Rückrundenmannschaft bis zum Schluss nicht mehr in Gefahr. Florian Kohfeldt hatte den Blick da bereits auf den nächsten Schritt nach vorn gerichtet: Wir sollten die Art und Weise, wie wir es geschafft haben, als Erfolg verbuchen. Aber dauerhaft kann nicht einfach nur der Verbleib in der Bundesliga unser Ziel sein.“

Neuer Anspruch

Auf eine kaum verzichtbare Identifikationsfigur der keinesfalls erfolgsverwöhnten jüngeren Vergangenheit musste man bei diesem neu herausfordernden Unterfangen allerdings verzichten. Zlatko Junuzovic, der zuletzt Clemens Fritz als Kapitän beerbt hatte, zog es nach sechseinhalb Jahren an der Weser und beinah 200 Pflichtspielen im Werder-Trikot zurück in die österreichische Heimat. Zudem galt es, den zu Borussia Dortmund wechselnden, unumstrittenen Stammspieler Thomas Delaney zu ersetzen. Aber jene Unerschrockenheit, Kreativität und Initiative, die Frank Baumann und Florian Kohfeldt von ihrer Mannschaft auf den Platz verlangen, bewiesen sie auch selbst im Zuge der Spielzeit 2018/19 – sowohl im offenen Umgang mit ambitionierten Zukunftszielen als auch bei der dafür nötigen personellen Weichenstellung. Sie schürten Aufbruchstimmung.

Nicht allein die Verpflichtung des ehemaligen Ajax-Kapitäns Davy Klaassen sorgte für Aufsehen, auch Rückkehrer Martin Harnik, Yuya Osako, Nuri Sahin oder der nimmersatte, ewig junge Claudio Pizarro steigerten erheblich die Qualität des Kaders. Wohin der Weg führt, ist ein halbes später noch völlig offen. „Wir haben uns vor der Saison zu einem harten Weg bekannt und gesagt, dass wir nach Europa wollen. Das werden wir auch nicht revidieren“, betonte der Cheftrainer nach dem bitteren 2:3-Hinrundenabschluss in Leipzig, der Werder Winterpausen-Rang zehn mit 22 Punkten einbrachte. Er wusste genauso: „Für den Fußball, den wir spielen, haben wir zu wenige Punkte geholt. Aber die Art, wie wir Fußball spielen, passt. Dazu habe ich eine Mannschaft in der Kabine mit einem starken Charakter. Ich freue mich auf die Rückrunde."

Phänomenale Gänsehautwoche zum 120. Geburtstag

Wozu sein Team in der Lage ist, das bewies es jüngst im Laufe der auf und außerhalb des Rasens phänomenalen Gänsehautwoche zum Vereinsjubiläum. Am 4. Februar, dem 120. Gründungstag, richtete der SVW im hochrangigen Kreis ein festliches Geburtstagsdinner aus, ehe drei Tage darauf 2.500 berauschte Fans in der „Alten Werft“ das LAUTER WERDER-Konzert feierten.

Kaum 48 Stunden zuvor hatten die Grün-Weißen und der unangefochtene Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund in dessen mit über 81.000 Zuschauern gefüllten Fußballtempel ein episches DFB-Pokal-Achtelfinale geboten. Claudio Pizarro und Martin Harnik egalisierten einen zweimaligen Rückstand in der Verlängerung (3:3), bevor Kapitän Max Kruse nach zwei von Fabeltorwart Jiri Pavlenka gehaltenen Dortmunder Versuchen das 7:5 im Elfmeterschießen zu Gunsten Werders besiegelte. „Mehr Rückschläge kannst du nicht kriegen, mehr Emotionen kannst du - gepaart mit Cleverness - nicht auf den Platz bekommen. Einfach überragend“, jubelte Cheftrainer Kohfeldt. Das i-Tüpfelchen erhielten diese denkwürdigen Tage durch den deutlichen 4:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg, der den Rückstand auf die anvisierten internationalen Plätze einstweilen auf nur noch drei Punkte verkürzte.

 

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