1996-1999

Rückblick auf die Ära Rehhagel und die Jahre des Übergangs

Manchmal ist er noch in Bremen zugegen. In jener Stadt, in der er über 14 Jahre den SV Werder trainierte. Oft sitzt Otto Rehhagel dann in seinem Lieblingscafé und ganz automatisch kommen ihm die vielen tollen Erinnerungen an jene erfolgreiche Zeit in den Sinn, in der er an der Weser zusammen mit Manager Willi Lemke Jahr für Jahr eine Spitzenmannschaft formte und ins Rennen schicken konnte. Das Ergebnis dieser Ära: Meistertitel, Pokalerfolge und Sensationen satt für den SV Werder Bremen.

Die Ära Rehhagel begann in der zweiten Liga. Werder war ein Jahr zuvor trotz einiger nahmhafter Spieler abgestiegen. Nach etwa zwei Drittel der Spielzeit 1980/1981 übernahm Otto Rehhagel aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls des bisherigen Chefcoaches Kuno Klötzer den Platz auf dem Trainerstuhl. Werder stand an der Spitze der Liga und sollte am Ende der Saison den direkten Wiederaufstieg perfekt machen.

Gleich in seinem ersten Spiel bewies Rehhagel, dass er auch ein Trainer ist, der, wie er es selbst nennt, "so komische Einfälle" in die Tat umsetzt. Für Werder ging es nach Berlin zur Hertha ins Olympiastadion, wo 72.000 Menschen auf den Einmarsch der Mannschaften warteten. Bereits am Vorabend hatte Rehhagel dem damaligen Werder-Schatzmeister Karl-Heinz Hohnhorst prophezeit.: "Herr Hohnhorst, wenn es nicht so richtig läuft , werde ich unseren kleinen Finnen Pasi Rautiainen ins kalte Wasser werfen." So kam es dann wirklich. Rautiainen wurde eingewechselt und erzielte das 2:1-Siegtor.

Das goldrichtige Händchen und die Art die Mannschaft in den folgenden Jahren Fußball spielen zu lassen, nämlich in einem viel zitierten System "kontrollierter Offensive", baute Rehhagel zusammen mit Manager Willi Lemke ein Werder auf, das bis Mitte der 90er die erfolgreichste Mannschaft Deutschlands neben dem FC Bayern München bleiben sollte. Otto Rehhagel verstand es, in ein Gefüge Weltstars wie Rudi Völler, Karlheinz Riedle oder Rune Bratseth einzubauen. Auch mit als eigenwillig geltenden Charakteren wie Mario Basler kam Rehhagel auf einen grünen-weißen Zweig. 

"Erfolge der 80er und 90er eine Sensation"

1988 stemmten Rehhagel und Co. erstmals die Deutsche Meisterschale in die Höhe. Es folgten DFB-Pokal-Siege, ein Europapokal-Sieg der Pokalsieger und eine weitere Meisterschaft (1993). Nicht zu vergessen die erstmalige Qualifikation einer deutschen Mannschaft für die acht Teams starke Gruppenphase der neu geschaffenen Champions-League (1993/94) und die zahlreichen Werder-Wunder wie gegen den RSC Anderlecht (1993) oder die Kantersiege gegen den Weltklub SSC Neapel (1989).

Diese Erfolge der 80er und 90er Jahre betitelt Rehhagel selbst gar als "Sensation", weil sie "mit sehr bescheidenen finanziellen Mitteln erarbeitet wurden." Ein Jahr nach dem zweiten Meistertitel wechselte Rehhagel nach 14 Jahren als Trainer des SV Werder Bremen den Verein. Zur Saison 1995/96 wurde er Coach des FC Bayern und nahm seinen österreichischen Spielmacher Andreas Herzog gleich mit an die Isar.


Nach dem Weggang Rehhagels stellte sich die überaus erfolgreiche Fußballzeit für einige Jahre ein. Statt Spitzenplätzen wie in den Jahren zuvor, landeten die Bremer meist nur im Mittelfeld der Tabelle. Die Trainer Aad de Mos, Dixie Dörner und Wolfgang Sidka folgten auf die Ära Rehhagel. Anschließend kam Felix Magath, der die Elf in seiner ersten Saison ebenfalls auf einen Mittelfeldplatz führte. In der Spielzeit 1998/99 ging es jedoch rasant bergab. Das Vereinspräsidium um Dr. Franz Böhmert, Klaus-Dieter Fischer und Manfred Müller trat unter dem Eindruck der schlechten Entwicklung in der zweiten Saisonhälfte der Saison 1998/99 geschlossen zurück und ermöglichte somit die spätere Umgestaltung des Vereins. Auch Manager Willi Lemke legte zunächst seine Tätigkeit bei Werder nieder, wobei sich die komplette Führungsmannschaft Werders anschließend in neuen Funktionen des Vereins oder der GmbH und Co KGaA im Aufsichtsrat, im Vorstand oder in der Geschäftsführung wiederfand. Als neuer Präsident und späterer Vorsitzender der Geschäftsführung wurde Jürgen L. Born aufgestellt. Vor den Rücktritten auf obersten Ebenen, war bereits über einen Wechsel auf der Trainerposition entschieden worden.

Nach der Niederlage gegen Werders direkten Abstiegskonkurrenten Frankfurt wurde Felix Magath entlassen. Es übernahm der Trainer der Amateure, Thomas Schaaf. Klaus Allofs wurde parallel Mitglied des vierköpfigen Vorstands, der 2004 zur Geschäftsführung umgewandelt wurde, und war fortan für den Profifußball zuständig. Mit drei Siegen in den letzten vier Spielen schaffte Werder den Klassenerhalt. Kurz nach der Rettung feierte Bremen sogar den DFB-Pokal-Triumph nach einem Sieg gegen den FC Bayern München im Elfmeterschießen. Dadurch qualifizierten sich die Grün-Weißen für den UEFA-Cup. Und eine neue Ära sollte folgen.

Mehr Informationen über die Rehhagel-Ära und Werders Geschichte gibt es auch in dem Buch "Lebenslang grün-weiß" von Arnd Zeigler.

 

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