"Man muss Bock auf Werder haben!"

Werder-Volunteer im Interview

Merle Wasgien (rechts) ist bei den Heimspielen mit ihren Volunteer-Kollegen für Werder im Einsatz (Foto: Soller).
Volunteers
Donnerstag, 29.06.2017 / 15:31 Uhr

Das Interview führte Yannik Cischinsky

Sie sind die helfenden Hände hinter den Kulissen: die Werder-Volunteers. Die Bremerin Merle Wasgien ist seit einigen Jahren ehrenamtlich dabei und hat schon einiges erlebt im Weser-Stadion. Ob am Spielertunnel, in der Medien-Lounge oder vor den Trainerbänken - bei ihren Aufgaben ist sie ganz nah dran am Geschehen.

Wie ihre Arbeit an einem Spieltag aussieht, welche Vorzüge Volunteers genießen und warum sie sich immer wieder bewirbt, hat die 24-Jährige im Gespräch mit WERDER.DE verraten.

WERDER.DE: Seit wann bist du Volunteer und wie bist du überhaupt darauf gekommen?

Merle Wasgien: „Ich gehe jetzt in meine vierte Saison als Volunteer bei Werder. Ursprünglich wollte ich Journalismus studieren. Davor haben mir zwar einige abgeraten und ich studiere mittlerweile auch Lehramt in Oldenburg, aber so ganz losgekommen bin ich davon nie. Neben meinem aktuellen Studium ist es leider schwierig, ein Praktikum zu machen. Dann habe ich gesehen, dass es bei Werder diese Chance gibt und habe mir gedacht, dass das eine gute Möglichkeit ist, um einen Einblick in den Pressebereich zu bekommen.“

WERDER.DE: Was sind deine Aufgaben, wenn du im Presseservice tätig bist?

Merle Wasgien: „Also wenn das Spiel um 15.30 Uhr anfängt, beginnt mein Arbeitstag um 12.30 Uhr. Es geht damit los, dass wir für die Journalisten ein Buffet aufbauen und die Stadion-Magazine verteilen. Zudem erledigen wir Tätigkeiten für Sponsoren wie beispielsweise das Aufbauen der großen aufblasbaren Vilsa-Flasche am Spielfeldrand die bestimmt jeder schon mal gesehen hat. Weiter geht es mit dem Entgegennehmen des Essens und dem Verteilen der Aufstellung.“

WERDER.DE: Ihr wisst also noch vor den Journalisten über die Aufstellungen beider Teams Bescheid?

Merle Wasgien: „Ja, das stimmt (lacht). Die verteilen wir circa eine Stunde vor Anpfiff. Wir haben das Glück, das Spiel anschließend von der Pressetribüne aus anzugucken. Das sind echt verdammt gute Plätze. Nur einer muss unten in der Medien Lounge bleiben, aber da wechseln wir uns regelmäßig ab. In der Halbzeit verteilen wir dann Kaffee, unter anderem auch in den Kabinen der Stadionregie. Nach dem Spiel verteilen wir die Statistiken, die unmittelbar nach Abpfiff gedruckt werden. Das geht Schlag auf Schlag.“

WERDER.DE:Wie nah ist man als Volunteer am Geschehen dran, wenn du aus deinen eigenen Erfahrungen sprichst?

Merle Wasgien: „Sehr nah. Das hätte ich nicht gedacht, vor allem nicht, als ich damals die Ausschreibung gelesen habe. Ich bin ja nicht nur auf der Pressetribüne, sondern auch am Spielfeldrand und bekomme zum Beispiel mit, wie die Spieler sich aufwärmen oder nach dem Spiel an einem vorbei in die Kabine gehen. Wir bauen die Sponsorenwand auf, die man aus den Interviews bei Sky nach dem Spiel kennt. Da haben wir direkten Kontakt zu den Akteuren, stehen direkt am Spielertunnel."

WERDER.DE: Ist das der Grund, warum du als Volunteer mithilfst?

Merle Wasgien: „Ich finde die Atmosphäre an Spieltagen einfach besonders. Das fängt morgens an und hört abends auf. Aber auch die Nähe zum Verein, zu den Mitarbeitern und den Menschen, die am Spieltag im Stadion arbeiten, macht es aus. Man kommuniziert auf Augenhöhe und die Arbeit wird geschätzt. Das gefällt mir!“

WERDER.DE: Aber du verdienst ja gar kein Geld...

Merle Wasgien: „Für mich steht Geben und Nehmen in einem sehr ausgeglichenen Verhältnis. Ich arbeite mit meiner besten Freundin und meinem Mitbewohner zusammen, da ist es quasi auch nur halb so anstrengend (lacht). Zudem bekommt man trotz des längeren Arbeitstages einiges geboten: Man kann das Heimspiel schauen, ist ganz nah an der Mannschaft und bekommt einen echten Einblick hinter die Kulissen.“

WERDER.DE: Gibt es den einen Moment oder das eine Erlebnis aus deiner Zeit als Volunteer?

Merle Wasgien: „Nein. Ich finde es schwierig, da einen Tag herauszuheben. Die Zeit als Werder in der vergangenen Saison das Ruder wieder herumgerissen hat, war schon einmalig. Man hat gemerkt, dass die Fans wieder hinter der Mannschaft stehen. Das war spürbar.“

WERDER.DE: Glaubst du, dass du diese Phase als Volunteer am Spielfeldrand anders erlebt hast als vielleicht die Fans auf den Rängen?

Merle Wasgien: „Definitiv gibt es da einen Unterschied! Auch auf der Tribüne ist es laut, aber wenn du da unten stehst, direkt am Spielfeldrand, dort, wo die ganze Energie der Zuschauer hin geht, ist das definitiv etwas anderes. Es kribbelt.“

WERDER.DE: Okay, was würdest du denn sagen: Wann sollte man sich als Volunteer bewerben?

Merle Wasgien: „Erst einmal sollte man selbstverständlich Bock auf Werder und auf Fußball haben. Und die Zeit und Muße dazu zu haben, mitzuarbeiten. Es bringt niemandem etwas, wenn man die Idee nett findet, aber keine Zeit hat richtig mitzuwirken und nur alle drei, vier Spiele vorbeikommt.“

WERDER.DE: Vielen Dank für deine Zeit und für das Gespräch!

 
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