Werderaner, Weltbürger, Hanseat: Willi Lemke wird 75!

Werder-Legende Willi Lemke feiert seinen 75. Geburtstag (Foto: nordphoto).
Profis
Donnerstag, 19.08.2021 / 10:00 Uhr

Nur wenige Menschen werden so sehr mit dem SV Werder in Verbindung gebracht wie Willi Lemke. Erst als Manager und später als Vorsitzender des Aufsichtsrats gestaltete er die erfolgreichsten Jahrzehnte der Vereinsgeschichte in verantwortlicher Position mit. Nun feiert Willi Lemke seinen 75. Geburtstag.

„Ich hoffe, dass der Herr mir noch einige Jahre schenkt“, hatte Willi Lemke 2016 anlässlich des Empfangs, den der SV Werder zu seinem 70. Geburtstag im wohninvest WESERSTADION ausrichtete, gesagt. Fünf weitere Jahre sind nun hinzugekommen – zu einem fraglos umtriebigen und ereignisreichen Leben, in dem Werders Ehrenmitglied insbesondere im Rahmen seiner Tätigkeit als UN-Sonderberater für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung von 2008 bis 2016 die ganze Welt gesehen hat. „Ein Weltbürger, der immer auch Hanseat geblieben ist“ – so hatte Werder-Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald den Jubilar bereits zu seinem 70. gewürdigt.

"Ich habe 18 Jahre lang das grün-weiße Wir-Gefühl genossen"

In Hamburg aufgewachsen, später in Bremen heimisch geworden – mehr Hanseat geht wohl tatsächlich kaum. Dass ihm im Herbst 1981, zu Beginn seiner Tätigkeit beim SV Werder, in der Öffentlichkeit große Skepsis entgegengebracht wurde, lag jedoch nicht an seiner Vergangenheit an der Elbe. Eher daran, dass die Grün-Weißen damals entgegen der sonstigen Gepflogenheiten nicht jemanden aus dem Fußball-Business, sondern einen Politiker zum Bundesliga-Manager machten. Sieben Jahre lang hatte Lemke zuvor als Geschäftsführer der Bremer SPD gearbeitet. Doch die Verantwortlichen um den damaligen Präsidenten Dr. Franz Böhmert überzeugte er mit seinem Konzept.

Und schnell auch alle anderen. Fast zwei Jahrzehnte prägte Willi Lemke den SV Werder und gestaltete eine herausragend erfolgreiche Ära des Clubs entscheidend mit. „Ich habe 18 Jahre lang das grün-weiße Wir-Gefühl genossen“, lobte Lemke später die personelle Konstellation der damaligen Zeit. Insbesondere seine langjährige Zusammenarbeit mit Trainer Otto Rehhagel ist bis heute in Erinnerung geblieben. Lemke und Rehhagel arbeiteten so lange zusammen wie nur wenige sportliche Führungsduos in der Geschichte der Bundesliga. Willi Lemke vertrat die Grün-Weißen dabei innovativ, kämpferisch, leidenschaftlich, ehrgeizig und streitbar, aber stets auch menschlich und versöhnlich und machte den SV Werder zu einer der besten Adressen des deutschen Fußballs in den 1980er und 1990er Jahren.

17 Jahre im Aufsichtsrat des SVW

Nach Ende seiner Tätigkeit im operativen Werder-Geschäft wechselte Willi Lemke im Jahr 1999 wieder in die Politik, arbeitete zunächst als Bremer Senator für Bildung und Wissenschaft (1999 – 2007) und dann als Senator für Inneres und Sport (2007 – 2008). Dem SV Werder blieb er weiterhin treu und gehörte insgesamt 17 Jahre dem Aufsichtsrat an. Von 2005 bis 2014 führte er das Gremium als Vorsitzender an.

Im April 2008 betrat Willi Lemke die große internationale Bühne, als ihn der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zum Sonderberater für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung ernannte. In dieser Funktion trug Lemke fortan nicht nur seinen Namen, sondern immer auch die Hansestadt Bremen und den SV Werder in die Welt. Er half dabei, durch den Sport Brücken zu bauen, Menschen zusammenzuführen, Frieden zu stiften. Er initiierte und unterstützte verschiedene Projekte und sagte über seine Tätigkeit für die Vereinten Nationen einst: „Diese Arbeit befriedigt mich unendlich. Ich erfahre damit eine große Sinnhaftigkeit.“

Klar, dass Willi Lemke noch immer mit dem SV Werder fiebert, jubelt, leidet, sich kritisch mit den Grün-Weißen auseinandersetzt und über sich sagt: „Ich werde immer Werderaner bleiben.“ Auch das eigene Sporttreiben spielt – wie in seinem gesamten Leben – weiterhin eine wichtige Rolle: Der ehemalige deutsche Schülermeister mit der 4x100-Meter-Staffel und passionierte Marathonläufer lässt sich auch heute das regelmäßige Laufen nicht nehmen – gerne immer wieder in Verbindung mit einem karitativen Zweck. Kein Wunder, dass Willi Lemke auch nach einem dreiviertel Jahrhundert Lebenszeit drahtig und fit daherkommt wie eh und je. Und wenn er nicht gerade läuft oder dem SV Werder die Daumen drückt, dann spendet der überzeugte Bremer zum Beispiel Bäume für den Bremer Bürgerpark oder genießt das Familienleben mit Ehefrau Heide, den Kindern und Enkelkindern.

Alles Gute zum 75. Geburtstag und auf viele weitere Lebensjahre, Willi!

 

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