„Es sind die kleinen Dinge“

Maximilian Eggestein über das Ehrenamt

Maximilian Eggestein ist ein Befürworter des Ehrenamts (Foto: nordphoto).
Profis
Samstag, 05.12.2020 / 15:20 Uhr

Von Lukas Kober

In Garbsen, nordwestlich von Hannover, gibt es eine kleine Gemeinde. Hier treffen sich jeden Mittwoch – in Zeiten von Corona leider nicht – die älteren Bewohner*innen zum Mittagstisch. Sie trinken, essen und spielen gemeinsam und genießen die Gesellschaft. Eine dieser Teilnehmerinnen, die als „sehr elegante Frau“ bezeichnet wird, hat einen starken Bezug zum SV Werder Bremen. Denn: Sie ist die Großmutter von Maximilian Eggestein. „Sie erzählt mir regelmäßig voller Euphorie, was es zu essen gab und wie schön die Gesellschaft ist“, äußert der Mittelfeldspieler seine Dankbarkeit.

Eine dieser Initiatorinnen der Gemeinde ist Christa Jung. Die 73-jährige Rentnerin lebt seit fast 40 Jahren in Garbsen. Hier organisiert sie Besucherdienste in der evangelischen Kirche und arbeitet redaktionell am Gemeindebrief mit. Ihre vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten sind auf ihr „Helfersyndrom“ zurückzuführen, gesteht die gebürtige Freiburgerin lachend. „Ich kümmere mich gern um die Menschen und schätze den Kontakt zu ihnen sehr“, erzählt sie weiter. Dafür erwartet sie keinen Dank, sondern will mit „gutem Beispiel“ vorangehen.

Beim Mittagstisch Kontakte knüpfen

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen baut sie die Tische auf, deckt ein, gibt die Mahlzeiten aus und setzt sich zum Plauschen in die Gruppen. Knapp 22 Personen haben vor dem Einbruch der Pandemie wöchentlich teilgenommen. „Das ist total eingeschlagen. Die kamen alle in Scharen“, berichtet Jung, die den Mittagstisch im Gemeindebrief publik machte.

Oma Eggestein kann so weitere Kontakte knüpfen und Abwechslung in ihrem Alltag finden. „Es wird mir schnell bewusst wie einfach es eigentlich ist, die Menschen zueinander zu führen“, reflektiert Maximilian Eggestein, der sich wünscht, dass diese Möglichkeit in jeder Gemeinde angeboten wird. Schließlich gehe es darum, anderen Menschen etwas Gutes zu tun, zu helfen und eine Gemeinschaft zu bilden. „Das ist der Grundgedanke jeder ehrenamtlichen Tätigkeit“, bestätigt Christa Jung.

Eggestein: "Eine simple Sache genutzt, um die Gesellschaft zusammenzubringen."

In diesem „Team“-Gedanken sieht der Profifußballer eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen Ehrenamt und Sport: „Man denkt und hilft nicht sich selbst, sondern den Menschen in seinem Umfeld“, erläutert Eggestein und ergänzt: „Es sind die kleinen Dinge, etwas ganz Einfaches. Es wurde nichts Neues erfunden, sondern eine simple Sache genutzt, um die Gesellschaft zusammenzubringen.“

So geht seine Großmutter einmal wöchentlich in die Gemeinde, genießt ein kleines Buffet, das von der Jugendwerkstatt aus Berenbostel zubereitet wird. Dort trifft sie unteranderem auch auf Christa Jung, die ihr das Essen ausgibt und sie in ein kurzes Gespräch verwickelt. Am Ende des Tages nimmt sie ihr Telefon in die Hand, ruft ihren Enkelsohn an und erzählt euphorisch, was es zu essen gab und wie schön die Gesellschaft ist. Die kleinen Dinge des Lebens eben.

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