"Keiner sucht nach Ausreden"

Stimmen zum Leipzig-Spiel

Gegen abgeklärte Leipziger reichte es für Leonardo Bittencourt und Co. nicht für Zählbares (Foto: nordphoto).
Profis
Samstag, 21.09.2019 / 22:04 Uhr

Von Yannik Cischinsky, Lukas Kober und Katharina Grote

Es war eine Szene, mit denen sich die 0:3-Niederlage (zum Spielbericht) gegen Leipzig sinnbildlich beschreiben lässt. Nach 83 Minuten machte Marcelo Saracchi mit dem dritten Treffer, ein Konter, den Deckel für die Leipziger drauf und die Werder-Fans reagierten bemerkenswert. Das ganze Stadion erhob sich. „Wir haben heute einfach alles reingeworfen. Ich glaube, das hat man an der Reaktion des Stadions gesehen“, spielte auch der enttäuschte Cheftrainer Florian Kohfeldt auf die Standing Ovations trotz des bitteren Gegentreffers an. Personell gebeutelt und dem Spitzenreiter unterlegen mussten die Grün-Weißen am Ende konstatieren: Es war ein verdienter Auswärtserfolg der Leipziger. WERDER.DE fasst die wichtigsten Reaktionen der Protagonisten zusammen.

Zum Spielverlauf:

Philipp Bargfrede: „Wir sind gut reingekommen, besser als Leipzig, aber gegen so einen Gegner darfst du nicht solche Standardgegentore kassieren - auch wenn der Freistoß gut war. Dann wird es schwer. Wir haben alles reingeworfen, Kleinigkeiten haben gefehlt. Wir brauchen nicht zu meckern, sondern müssen den Mund abputzen und positiv bleiben. Das war auch der Tenor im Kreis nach dem Spiel.“

Leonardo Bittencourt: „Leipzig stand tief und sie haben uns die Wege schwer gemacht. Das hat leider heute nicht so funktioniert, ebenso wenig wie der entscheidende Punch zum Anschlusstreffer. Deshalb war es ein verdienter Sieg der Leipziger, die wieder nach zwei Standardsituationen treffen konnten.“

Michael Lang: „In der ersten Halbzeit haben wir nicht viele Chancen zugelassen, auch wenn sie viel Ballbesitz hatten. Wir hatten selbst einige Chancen, Tore zu schießen. Leipzig hat durch eine Ecke und einen Freistoß vorgelegt und dann gegen ein Team mit so viel Tempo zu verteidigen, war nicht einfach. Es war nicht unser Spiel. Die Niederlage fühlt sich bitter an, weil wir trotz der Situation fest daran geglaubt haben und auch gezeigt haben, dass wir hier heute die Punkte hätten mitnehmen können.“

Florian Kohfeldt: „Großer Respekt dafür, wie wir es gegen Leipzig gespielt haben. RB hatte natürlich mehr Ballkontrolle, aber wir mussten uns heute etwas einfallen lassen. Aus dem Spiel heraus hatten wir in der ersten Hälfte die besseren Chancen, zum Beispiel die Aktion von Davy. Wir haben heute gegen eine absolute Spitzenmannschaft gespielt und letztlich verdient verloren.“

Frank Baumann: „Es ist ein verdienter Sieg für RB. Unser Plan ging eigentlich auf, leider haben wir aber bei einer Standardsituation geschlafen und einen überragenden Freistoß kassiert. Dann wird es gegen so eine Spitzenmannschaft schwer. Wenn wir in der zweiten Halbzeit das 1:2 gemacht hätte – und dazu gab es ordentliche Chancen - wenn da einer durchrutscht, ist wieder alles drin. Das haben wir nicht gemacht und RB hat das sehr clever gemacht.“

Zur Personalsituation:

Philipp Bargfrede: „Wir hatten heute wieder genügend Spieler und werden auch die nächsten Wochen Jungs haben, die es richten. Es fehlen uns wichtige Leute, das braucht man nicht wegzudiskutieren, aber jetzt haben Andere die Chance.“

Leonardo Bittencourt: „Die Zeit wird die Wunden heilen. Jetzt heißt es: Die Spieler, die da sind, werden es richten. Wir werden nicht jammern oder heulen.“

Michael Lang: „Winners searching for solutions, loosers for excuses. Ich denke, das trifft auf uns zu. Bei uns sucht keiner nach Ausreden, keiner in der Kabine weint. Alle versuchen Gas zu geben. Ich glaube, das ist das Wichtigste, auch für unsere Fans. Wir sind als Mannschaft zusammengerückt, alle unterstützen sich. Wir haben elf Verletzte und trotzdem eine gute Mannschaft auf dem Platz.“

Florian Kohfeldt: „Wir haben in den letzten Wochen wichtige Punkte in Berlin und gegen Augsburg mit einer dezimierten Mannschaft geholt. Ich gehe davon aus, dass in der kommenden Woche einige Spieler wiederkommen. Philipp Bargfrede ist wieder da, Maximilian Eggestein ist zurück, Ömer Toprak und Sebastian Langkamp sind Kandidaten. Milot Rashica war heute auf der Bank, den ich nur im absoluten Notfall gebracht hätte.“

Frank Baumann: „Wir haben gezeigt, wie wir bestehen können. Heute war das definitiv keine schlechte Leistung gegen den Spitzenreiter. Bei einer Misere gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man lässt sich hängen oder man versucht aus der Situation das Beste zu machen. Es ist eine Chance, enger zusammenzurücken und für Spieler, sich zu zeigen und Qualitäten mit einzubringen.“

Zu den Gegentoren:

Leonardo Bittencourt: „Das ist natürlich Qualität von Leipzig. Die individuelle Klasse entscheidet dieses Spiel und natürlich sind Standards schwer zu verteidigen, aber wir müssen weiter dran arbeiten. Die Statistik spricht momentan nicht gerade für uns.“

Florian Kohfeldt: "Heute war jedes Kopfballduell ein missmatch. Das erste Tor war ein klarer Fehler, weil wir freigeblockt werden. Das ist ein Eckentrick, den wir kennen, und trotzdem fallen wir darauf rein. Wir werden dran arbeiten und werden das besser machen.“

Zu den kommenden Aufgaben:

Philipp Bargfrede: „Wir haben schon gezeigt, dass wir in Dortmund bestehen können - zum Beispiel im Pokal. Wir arbeiten das Spiel jetzt auf und dann wollen wir da gewinnen, ohne Wenn und Aber.“

Leonardo Bittencourt: „Nächstes Wochenende können wir wieder etwas gutmachen. Es ist gegen keine Mannschaft aus der Bundesliga leicht. Das wird ein schönes Spiel vor ausverkauftem Haus, in dem wir es rumreißen wollen.“

Florian Kohfeldt: „Wir zweifeln nicht an unserem Weg. Wir haben auch schon in Dortmund gewonnen, es ist nicht so, dass wir dort verlieren müssen. Wir werden hinfahren und versuchen, dort zu gewinnen. Das ist unsere Mentalität.“

Frank Baumann: „Wir haben das Vertrauen in die Spieler, die zur Verfügung stehen. Es kann sein, dass der eine oder andere im Kader dabei ist, der eigentlich in der Regionalliga zu Hause ist. Jeder Spieler der zurückkommt, ist für uns ein wichtiger Spieler, weil wir wenig Zeit haben, um zu regenerieren. Aber: Wir haben auch in Dortmund eine Chance. Das fehlende Quäntchen Glück werden wir uns erkämpfen.“

 

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