Elfmeter, VAR, Füllkrug - Werder erkämpft sich Sieg bei Union

Nach 98 turbulenten Minuten in Köpenick siegt der SVW

Jubeltraube um den Siegtorschützen: JoJo Eggestein, Yuya Osako und Co. herzen Matchwinner Niclas Füllkrug nach dessen Treffer zum 1:2 (Foto: nordphoto).
Spielbericht
Donnerstag, 05.09.2019 / 17:36 Uhr

Von Daniel Gerdes

Der SV Werder knüpft nach der Länderspielpause ergebnistechnisch an die gute Leistung von vor zwei Wochen gegen den FC Augsburg an und setzt sich mit 1:2 (1:1) bei Aufsteiger 1. FC Union Berlin durch. Nach einer ereignisreichen Anfangsviertelstunde inklusive zweier Elfmetertore durch Klaassen (5.) und Andersson (14.) ebbt das Spiel etwas ab, Werder und Union spielen sich nur vereinzelt Chancen heraus. In Abschnitt zwei ein ähnliches Bild: Werder bestimmt das Spielgeschehen, verschießt einen weiteren Elfmeter, aus dem aber die erneute Führung durch Füllkrug (55.) entsteht. In der Folge versuchen die Berliner Gastgeber noch einmal alles, kommen aber zu selten zu zwingenden Gelegenheiten. In den Schlussminuten erhitzen zwei Platzverweise die Gemüter.

Aufstellung und Formation: Die grün-weiße Verletztenmisere zwingt Florian Kohfeldt auch nach der Länderspielpause zu fußball-handwerklichem Geschick bei der Auswahl der Startaufstellung. Neben Last-Minute-Neuzugang Leo Bittencourt gibt auch Routinier Christian Groß sein Bundesliga-Startelfdebüt für den SV Werder. Marco Friedl gibt wieder den Linksverteidiger, Gebre Selassie und Lang bilden die rechte Abwehrseite. Kapitän Davy Klaassen erhält im Mittelfeld Unterstützung von Nuri Sahin und Johannes Eggestein, vorne wirbelt das Trio Bittencourt, Osako und Füllkrug. Taktisch lässt Chefcoach Kohfeldt in einem 4-3-3 spielen. 

Die Werder-Startelf: Pavlenka – Lang, Gebre Selassie, Groß, Friedl - Sahin, J. Eggestein, Klaassen - Osako, Bittencourt, Füllkrug

Es hielten sich bereit: Kapino – Pizarro, Sargent, Straudi, Gruev und Goller

Zwei Elfmeter, zwei Tore - 1:1

Die Höhepunkte des ersten Durchgangs:

2. Min.: Wahnsinn! Nach 67 Sekunden gibt's hier Elfmeter für den SV Werder. Werder kontert schnell über die neue Nummer 10 Leonardo Bittencourt. Der bringt die Flanke, auf den ersten Blick kein Problem für die Union-Verteidigung. Lenzs Ball aber wird zu kurz für Keeper Gikiewicz, Klaassen sprintet dazwischen, stibitzt das Leder und wird dann gefällt. Der Videobeweis wird bemüht, Schiedsrichter Tobias Welz zeigt nach Ansicht der Bilder auf den Punkt. 

5. Min.: TOOOOOR für den SV Werder! 0:1 durch Davy Klaassen: Nach minutelanger Diskussion darf Kapitän Klaassen endlich antreten und holzt die Kugel per Vollspann zentral auf das Gehäuse der Köpenicker. Gikiewicz entscheidet sich für die rechte Ecke, bekommt den Fuß noch dran, kann den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Traumstart Werder!

13. Min.: Was ist hier an der Alten Försterei denn los?! Der Ball ist im Aus, Tobias Welz läuft aus dem Nichts zum zweiten Mal in der Anfangsphase raus zum VAR-Monitor. Grund: Bei einer Union-Ecke schiebt Ujah Groß im Strafraum. Der Werderaner bekommt den Ball dabei an den nicht-angelegten Arm, Entscheidung Elfmeter. 

14. Min.: Tor für den 1. FC Union Berlin, 1:1, Torschütze Sebastian Andersson: Andersson legt sich den Ball elf Meter vor dem Tor auf den Punkt, läuft an und verwandelt mittig. Pavlenka war in die linke Ecke unterwegs und hat keine Chance, 1:1. 

36. Min.: Die erste Chance der Partie aus dem Spiel heraus hat Johannes Eggestein. Nach einer Friedl-Flanke köpft Union-Verteidiger Friedrich den Ball nicht mit letzter Konsequenz weg, wodurch Eggestein mit links abziehen kann. Gikiewicz ist zur Stelle und klärt den Ball zur Ecke, die aber bringt den Grün-Weißen nichts ein. 

43. Min.: Jetzt mal Union. Der Ex-Werderaner Tony Ujah wird über rechts eingesetzt. Der gewinnt das Sprintduell gegen Gebre Selassie und schließt Volley ab, knapp über das Tor von Jiri Pavlenka. Auf der Gegenseite schnibbelt der aktive Bittencourt einen Schuss Richtung Gikiewicz, der das Tornetz streift.

45 + 1. Min.: Halbzeit an der Alten Försterei. Der Spielverlauf der ersten Hälfte ist schnell erzählt. Ein Elfmetertor inklusive Videoschiedsrichter-Einsatz und erfolgreichem Abschluss auf beiden Seiten führen zum 1:1-Pausenstand. Ansonsten herrscht hier in beiden Strafräumen eher wenig Betrieb, Werder hat etwas mehr vom Spiel, muss aber immer wieder auf die langen Bälle der Eisernen Acht geben. 

Füllkrug mit dem Kopf für Drei

Die Höhepunkte des zweiten Durchgangs:

48. Min.: Beide Teams sind unverändert aus der Kabine gekommen, die erste Halbchance gehört den Gastgebern. Trimmel tritt einen Freistoß scharf mit Zug zum Tor, in der Mitte springt Friedrich höher als alle anderen. Sein Kopfball rauscht knapp am Torpfosten vorbei. 

54. Min.: Das Elfmeter-Festival in Berlin geht in Runde drei. Gikiewicz verursacht mit einem Stoppfehler eine Ecke. Gut getreten ist das Ding, in der Mitte wird Gebre Selassie von Trimmel gefoult. Klaassen versus Gikiewicz reloaded, platzierter Schuss von Davy in die linke Ecke, aber Gikiewicz fischt den Ball aus der Ecke. Unfassbar! 

55. Min.: TOOOOOR für den SV Werder! 1:2 durch Niclas Füllkrug! Aus dem gehaltenen Elfmeter resultiert eine Ecke, die Sahin mit Schnitt an den Fünfer bringt. Lücke schraubt sich hoch und überwindet den Union-Keeper aus kürzester Distanz. Führung für Grün-Weiß, HAMMER! 

80. Min.: Trimmels Freistoßflanken heute birgen immer wieder Gefahr fürs Werder-Tor. Der eingewechselte Polter verlängert per Kopf, Andersson überlässt für Bülter, in dessen Versuch sich Pavlas reinschmeißt und zur Ecke klärt. Starke Parade, Krake!

88. Min.: Union gibt sich hier noch nicht geschlagen. Christian Groß wirft sich in einen Schuss der Berliner und klärt, bockstark Grosso!

90. Min.: Nach einem harten Check gegen Bittencourt sieht Subotic gelb-rot und darf vorzeitig duschen gehen. Am Rande sieht Kohfeldt seine erste gelbe Karte und Benjamin Goller debütiert in der Bundesliga, Gratulation! Kurz später der zweite Platzverweis, dieses Mal erwischt es Nuri Sahin...

90 + 8. Min.: Abpfiff in Köpenick! Werder gewinnt nach ereignisreicher Anfangs- und Schlussphase mit diversen Elfmetern und Platzverweisen mit 1:2 beim 1. FC Union Berlin.

Fazit: Die durch Verletzungen arg gebeutelte Mannschaft von Cheftrainer Florian Kohfeldt punktet an der Alten Försterei dreifach und fährt somit die ersten Auswärtspunkte der Saison ein. Viele VAR-Entscheidungen, drei Elfmeter und ein Füllkrug-Kopfball entscheiden die Partie für die Werderaner, die mit sechs Punkten aus den letzten beiden Spielen erst einmal Platz zwischen sich und den Tabellenkeller legen. Der Blick von Klaassen, Sahin und Co. geht nun nach vorne, wenn nächstes Wochenende am Samstag (ab 18.15 Uhr im betway-Liveticker bei WERDER.DE) RasenBallsport Leipzig im wohninvest WESERSTADION gastiert. 

 
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