Gebrauchter Tag für Werder in Gladbach

SVW verliert 1:3 beim Spitzenreiter

Milot Rashica - hier gegen Gladbachs Doppelpacker Patrick Herrmann - bestach wiederholt mit gefährlichen Abschlüssen, blieb aber ohne Erfolg (Foto: Nordphoto).
Spielbericht
Sonntag, 10.11.2019 / 15:26 Uhr

von Maximilian Hendel

Werder Bremen hat bei Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach eine 1:3 (0:2)-Auswärtsschlappe hinnehmen müssen. Vor mehr als 54.000 Zuschauern im Borussia-Park ebnete den Gastgebern ein Doppelschlag im ersten Durchgang den Weg zu drei Punkten (20. Ramy Bensebaini/22. Patrick Herrmann). Der SVW erspielte sich vor Herrmanns Vorentscheidung (59.) genügend Chancen, um es noch einmal spannend zu machen – unter anderem vergab Kapitän Davy Klaassen vom Elfmeterpunkt (53.). Zudem war Yuya Osakos früher Anschluss nach Hinweis des Videoassistenten zurückgenommen worden (27.). Leonardo Bittencourts sehenswerter Treffer kam zu spät und blieb nur Ergebniskosmetik (90.+3).

Aufstellung und Formation: Eigentlich wollte Cheftrainer Florian Kohfeldt auf jene identische Startelf des vorherigen Heimremis gegen Freiburg setzen, doch dann musste Ömer Toprak mit bei der Erwärmung aufgetretenen muskulären Problemen in der Wade kurzfristig passen – ersetzt wurde der Innenverteidiger von Sebastian Langkamp. Für Langkamp war es der erste Bundesligaeinsatz in dieser Saison von Beginn an.

Werders Startelf: Pavlenka – Veljkovic, Langkamp, Friedel – Şahin – Gebre Selassie, Eggestein, Klaassen, Bittencourt – Rashica, Osako

Es hielten sich bereit: Kapino – Lang, Groß, Bargfrede, J. Eggestein, Goller, Sargent, Pizarro

Viele Chancen, aber kein Bremer Anschluss

Die Höhepunkte:

1. Min.: Beinah hätte es die Bremer hier gleich kalt erwischt. Lainer bringt den Ball nach einer schnellen Passpassage vorbei an allen Verteidigern an den Fünfmeterraum, doch Thurams Direktabnahme rollt ganz um Zentimeter vorbei. Zwar hatte der Linienrichter Abseits signalisiert, aber Thuram und Veljkovic standen so knapp – das wäre wohl vom Videoassistenten überprüft worden.

3. Min.: Thurams Wachmacher zeigt Wirkung. Eggestein bedient Rashica steil, der zögert keinen Moment und zwingt Sommer mit seinem Flachschuss aus 13 Metern zu einer guten Parade.

13. Min.: Friedls langer Ball über links ermöglicht Bittencourt ganz viel Platz bis in den Strafraum, doch Elvedi klärt dann Bittencourts scharfen Querpass im letzten Moment aus dem Fünfmeterraum.

20. Min.: Tor, 1:0 für Gladbach, Ramy Bensebaini. Arr, Benes’ Freistoß beinah von der rechten Außenlinie segelt scharf geschnitten ins Zentrum, wo Linksverteidiger Bensebaini im Luftduell mit Gebre Selassie den Tick eher da ist und unhaltbar einköpft.

22. Min.: Tor, 2:0 für Gladbach, Patrick Herrmann. Es wird nicht besser. Thuram entwischt durch Werders Zentrum bei Ginters langem Eröffnungsschlag, ist dann auch noch einen Moment eher am Ball als der herausgeeilte Pavlenka, wovon Herrmann profitiert und Thurams Kopfballablage per Volleyinnenspann ins leere Tor legt.

27. Min.: VAR-Entscheid für Gladbach. Der SVW befreit sich über Langkamp und Bittencourt fabelhaft aus Gladbachs Pressing, dann gewinnt Rashica im Zentrum ein beiderseits mit Haken und Ösen geführtes Duell mit Zakaria, legt dann für den vollendenden Osako in den Lauf. Allerdings entscheidet Schiri Stieler nach dem zweiten Blick auf ein Foul von Rashica.

32. Min.: Phänomenaler Antritt von Rashica, der im Dribbling nach innen einen Gladbacher nach dem anderen abschüttelt, um dann aus 16 Metern flach das rechte Eck anzuvisieren – dieses jedoch um Zentimeter verfehlt.

36. Min.: Aber auch Gladbach bleibt brandgefährlich. Die Heimelf schaltet nach einem Ballgewinn nahe der Mittellinie blitzschnell um, Thuram legt im Strafraum mit Außenrist quer auf Bensebaini, dessen Abschluss aus der Drehung haarscharf über den Querbalken zischt.

42. Min.: Eggestein hat die einhundertprozentige Gelegenheit zum Anschluss, bringt seinen freien Hechtkopfball aus sieben Metern nach Bittencourts punktgenauer Eingabe nicht am einmal mehr glänzend reagierenden Sommer vorbei – der Schlussmann war kaum eine Minute zuvor auch einmal mehr gegen Rashica zur Stelle gewesen.

45. + 3 Min.: Eine aufregende erste Halbzeit ist abgepfiffen. Bitter allerdings: Werder läuft einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher.

Klaassen scheitert vom Punkt

48. Min.: Rashica setzt das erste kleine Ausrufezeichen nach der Pause – probiert es mit einem Dropkick aus 18 Metern, den Sommer mit einer Hand über die Latte lenkt.

52. Min.: Elfmeter für Werder nach VAR-Entscheid. Bensebaini tritt Osako in einem Strafraumgemenge auf den Fuß – Stieler bekommt den Hinweis vom VAR und entscheidet sich für den Foulelfmeter.

53. Min.: Davy Klaassen verschießt! Kapitän Klaassen zielt scharf halbhoch, aber zu zentral – Sommer war zwar schon nach rechts unterwegs, aber kann sein Bein noch entscheidend heben und abwehren.

56. Min.: Zweimal durchatmen auf der Gegenseite. Pavlenkas Parade gegen Thuram verhindert Schlimmerers. Unmittelbar nach Klaassens Elfmeter hatte Plea bereits das rechte Dreiangel nur unweit verfehlt.

59. Min.: Tor, 3:0 für Gladbach, Patrick Herrmann. Werder fliegt ein leichtfertiger Ballverlust im Mittelfeld um die Ohren – Zakaria legt im Anschluss auf Herrmann, der gegen den zögernden Friedl leichtes Spiel hat und aus halbrechter Strafraumposition ins lange Eck trifft.

68. Min.: Doppelpacker Herrmann strotzt vor Selbstvertrauen – sein Freistoß aus der zweiten Reihe fliegt in Richtung linkes oberes Eck, wohin Pavlenka jedoch schon unterwegs ist und sehenswert nach außen abwehrt.

80. Min.: Pavlenka bekommt gegen Pleas direkten Abschluss aus der Drehung blitzschnell die Fäuste hoch – gute Aktion des Bremer Schlussmanns.

87. Min.: Gelb-Rot für Ramy Bensebaini. Gladbach nur noch zu zehnt, nachdem sich Bensebaini seine zweite Gelbe des Tages einhandelt. Vorausgegangen war eine unnötige Grätsche gegen Bittencourt.

90. + 3 Min.: TOR, 1:3, Leonardo Bittencourt. Wunderschön, nur leider viel zu spät. Der eingewechselte Goller treibt einen Konter voran, ehe Rashica für Bittencourt querlegt, der den Ball aus halbrechter Strafraumposition traumhafts ins linke Eck schlenzt.

90. + 4 Min.: Kurz darauf ist Schluss in Mönchengladbach.


Fazit: Die Partie brauchte keine Anlaufzeit, um auf Temperatur zu kommen – binnen nicht einmal 180 Sekunden hatte Gladbach gleich eine Riesen- und Werder eine richtig gute Chance. Die Gäste setzten im Aufbauspiel auf eine Dreierkette aus Veljkovic, Langkamp und Friedl. Der selbstbewusste Spitzenreiter versuchte, den SVW mit massivem Pressing unentwegt zu Fehler zu zwingen. Allerdings fing sich Kohfeldts Elf die beiden Gegentore vor der Pause nicht aus provozierten Ballverlusten, sondern unter anderem einmal mehr aus einer Standardsituation. Es blieb lange Zeit ein offener Schlagabtausch, bei dem die Grün-Weißen zum einen Pech (VAR-Entscheid bei Osakos vermeintlichem Anschluss) hatten, sie jedoch genauso wiederholt die Kaltschnäuzigkeit vermissen ließen (42./53.). Nach Herrmanns zweitem Tor des Tages brachten die „Fohlen“ die Partie allerdings souverän nach Hause.

 
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