Ein Trostbrief von Dettmar Cramer

Max Lorenz in Episode #38 des WERDER-PODCAST

Kollegen im DFB-Team, Freunde fürs Leben: Max Lorenz und Uwe Seeler, Kapitän der Nationalmannschaft bei der WM 1966 (Foto: Nordphoto).
Podcast
Donnerstag, 22.08.2019 / 08:00 Uhr

von Maximilian Hendel

Es ist eines der legendärsten Weltmeisterschaftsendspiele der Fußballgeschichte, aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft wohl auf ewig das bitterste wie tragischste und Max Lorenz wäre um ein Haar dabei gewesen – damals 1966, vor mittlerweile 53 Jahren, im alten Londoner Wembley, als Gastgeber England gegen die DFB-Elf von Trainer Helmut Schön mit 4:2 nach Verlängerung seinen ersten und bislang einzigen WM-Titel eroberte.

„Mittags vor dem Finale war ich noch in der Mannschaft“, meint Lorenz etwas wehmütig in der aktuellen Episode des WERDER-PODCAST. Zum Anpfiff jedoch musste er die Partie dann doch „wie alle anderen Reservespieler auch“ im blauen Trainingsanzug von der Haupttribüne aus nahe der königlichen Loge von Queen Elizabeth II. verfolgen.

Der flexibel einsetzbare Bremer war bei Werder unumstrittener Stammspieler, mit noch 26 Jahren geradewegs im allerbesten Profi-Alter. Der SVW hatte als Titelverteidiger die gerade beendete dritte Bundesliga-Saison überhaupt auf Rang vier beendet. In den fünf Turnierspielen bis zum Finale schaffte er es aber nie in die Startelf. Wechsel während der Partien waren zum damaligen Zeitpunkt noch nicht erlaubt. Vor dem Aufeinandertreffen mit England jedoch schien seine Chance ganz nah. Es habe zwei Wackelkandidaten gegeben, so der gebürtige Hemelinger: Dortmunds Lothar Emmerich in der Offensive und der Bremer Teamkollege Horst-Dieter Höttges in der Abwehr.

„Horst war verletzt, war nicht in Form“, erinnert sich Lorenz, „aber wenn man in 66 Länderspielen 60 Weltklasseleistungen abliefert, dann hat ein verletzter Spieler wie er auch das Recht zu sagen, ‚ich bin fit’“. Die deutsche Defensive allerdings erwischte keinen guten Tag – insbesondere nicht gegen Geoff Hurst. Dem Angreifer von West Ham United gelang ein Dreierpack, darunter jenes vorentscheidende, mythenumwobene 3:2-„Wembleytor“ in der 101. Minute, das bis heute umstritten bleibt.

Schöns damaliger Co-Trainer Dettmar Cramer, der Mitte der 1970er mit dem FC Bayern zwei Europapokale der Landesmeister und den Weltpokal gewinnen sollte, hat ihm später einen Brief geschrieben. Mit Lorenz auf dem Rasen „hätte man wahrscheinlich gewonnen“, übermittelte Cramer dem Bremer darin. War Max Lorenz also einfach zu zurückhaltend, hat sich außerhalb des Platzes zu wenig in den Vordergrund geschoben? Im Nachhinein habe er sich schon gefragt, „warum habe ich eigentlich nicht mehr meine Arme breit gemacht“ und sich stattdessen „für die Mannschaft zurückgenommen“?

Lange musste sich Max Lorenz auf seinen ersten Einsatz bei einem Weltmeisterschaftsspiel gedulden – wann, gegen wen und in welchem im Vergleich zum Wembley kaum weniger beeindruckenden Stadion ihm das dann doch noch gelungen ist, erfahrt ihr in Episode #38 des WERDER-PODCAST. Der Podcast verbindet die schönste Nebensache der Welt mit dem geilsten Verein der Welt. Hier wird nicht nur über alles geredet, was das grün-weiße Herz höher schlagen lässt, sondern wir sprechen mit Werder. Die neue Folge gibt es auf dem offiziellen Soundcloud-Profil, dem iTunes-Account und dem Spotify-Kanal des SVW. Hört rein!

 

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