"Froh, als mein Debüt vorbei war"

Benjamin Goller im Interview

Florian Kohfeldt ist ein wichtiger Faktor in Benjamin Gollers Entwicklung (Foto: nordphoto).
Interview
Mittwoch, 20.11.2019 / 19:04 Uhr

Das Interview führte Philipp Burde

Benjamin Goller ist bisher eine der Überraschungen der aktuellen Spielzeit. Vor der Saison von Schalke gekommen, machte der 20-Jährige in den Trainingseinheiten auf sich aufmerksam und wurde von Cheftrainer Florian Kohfeldt mit seinem Bundesliga-Debüt belohnt. "Es war ein unglaubliches Gefühl", blickt Goller auf seinen ersten Aufritt in Deutschlands höchster Spielklasse zurück. Nach seiner Verletzung in der Sommervorbereitung ist der U20-Nationalspieler in Bremen angekommen und freut sich auf weitere Einsätze im grün-weißen Dress.

WERDER.DE hat mit Benjamin Goller über seine jüngste Reise mit der Juniorennationalmannschaft des DFB, das Spiel gegen seinen Ex-Verein Schalke und seine ersten Monate bei Werder gesprochen.

WERDER.DE: Du bist am Montagabend von der Länderspielreise mit der U20 zurückgekehrt. Mit welchen Eindrücken kommst du aus dem Lehrgang?

Benjamin Goller: „Es war eine gute Zeit. Eben auch, weil wir mit 2:0 gegen Portugal gewonnen haben. Die Reise war ein bisschen anstrengend, aber ich fühle mich gut und bin verletzungsfrei geblieben. Daher passt alles.“

WERDER.DE: Was unterscheidet die Nationalelf spielerisch vom SV Werder?

Benjamin Goller: „Die Spielweise ist von Team zu Team anders. Das ist ein großer Unterschied. Genau wie die Zusammensetzung der Spieler. Bei der Nationalmannschaft sind meine Kollegen so alt wie ich und haben auch noch nicht so viel Erfahrung. Da kann das Spiel durchaus mal sehr wild werden.“

WERDER.DE: Am Wochenende triffst du auf deinen Ex-Verein, FC Schalke 04. Ist das eine besondere Motivation für deine Trainingswoche?

Benjamin Goller: „Ich haue mich bei jedem Training rein und gebe immer Vollgas. Ich würde nicht sagen, dass ich mich wegen der Situation am Wochenende anders verhalte, wenngleich es gegen den Ex-Verein ein besonderes Spiel ist.“

Mit einem Tapetenwechsel in die Bundesliga

WERDER.DE: Mit Werder triffst du auf deinen Ex-Kollegen Levent Mercan aus der „Knappen“-Jugend. Hast du dich mit ihm über das Spiel ausgetauscht?

Benjamin Goller: „Ich war ja gerade erst mit 'Levo' im Zimmer bei der Nationalelf. Da haben wir uns ein bisschen über unsere persönliche Situation und die unserer Vereine unterhalten. Konkret über das Spiel haben wir nicht gesprochen, aber ich freue mich, ihn am Wochenende zu sehen.“

WERDER.DE: Im Gegensatz zu Mercan, der den Sprung in den Bundesliga-Kader geschafft hat, hast du den Weg über Werder genommen. Was waren deine Gründe für den Wechsel?

Benjamin Goller: „Ich habe bei Schalke eine sehr gute Ausbildung genossen, aber dann für mich beschlossen, einen neuen Schritt zu wagen. Ich hatte bei Werder super Gespräche, vor allem mit Florian Kohfeldt. Bremen ist ein super Verein, deshalb habe ich mich für einen Wechsel entschieden.“

WERDER.DE: In der Vorbereitungszeit hast du dir kurz vor dem zweiten Trainingslager einen Muskelfaserriss zugezogen. Wie bist du mit der Situation umgegangen?

Benjamin Goller: „Ich war in dem Moment richtig kaputt und angeschlagen. Eine Verletzung in der Vorbereitung ist für jeden Spieler eine beschissene Situation. Als die Diagnose dann feststand, kam Florian direkt zu mir und meinte, ich solle mir keinen Kopf machen. Er versicherte mir, dass ich weiterhin bei der Mannschaft bleiben würde. Das hat mir positive Energie gegeben.“

Rasant auf die große Bühne

WERDER.DE: Nach deiner Rückkehr durftest du relativ schnell dein Bundesliga-Debüt feiern. Hast du damit gerechnet?

Benjamin Goller: „Nein, das habe ich nicht erwartet. Natürlich habe ich dabei von den vielen verletzten Spielern profitiert. Ich denke, ich habe meine Sache ganz gut gemacht als ich die Chance bekommen habe.“

WERDER.DE: Wie hast du dein Debüt gegen Union Berlin in Erinnerung?

Benjamin Goller: „Es war ein unglaubliches Gefühl. Das Spiel war sehr hektisch und es stand knapp 2:1 für uns. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Ich war dann auch froh, als mein Debüt vorbei war und wir drei Punkte geholt haben (lacht)."

WERDER.DE: Auf Schalke durftest du im vergangenen Jahr schon Champions League spielen. Hast du dich wegen der langen Wartezeit auf dein Bundesliga-Debüt selbst unter Druck gesetzt?

Benjamin Goller: „Nein, gar nicht. Als junger Spieler muss ich jede Minute mitnehmen, wenn ich die Chance bekomme. Im Nachhinein muss ich dann an mir arbeiten, analysieren was gut und was schlecht war und daran festhalten. Wenn man sich da zu sehr unter Druck setzt, wird es meistens nicht besser.“

Goller: Kohfeldt ist ein entscheidender Faktor

WERDER.DE: Florian Kohfeldt hat dir bisher die Einsatzminuten gegeben. Welche Rolle spielt er für deine Entwicklung?

Benjamin Goller: „Er ist sehr wichtig für mich. Er redet sehr oft mit den jungen Spielern und gibt uns Tipps mit auf den Weg. Er spricht mit uns über unsere Leistung und wo wir uns noch verbessern müssen. Das ist ein essentieller Punkt für meine Entwicklung.“

WERDER.DE: Was unterscheidet Kohfeldt von deinen bisherigen Trainern?

Benjamin Goller: „Es ist das Persönliche. Florian spielt mit uns auch mal Dart oder Tischtennis. Das habe ich bei anderen Trainern nicht so erlebt. Die sind meistens im Büro geblieben.“

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