Bei möglichem Saisonabbruch: Werder setzt sich für Prüfung aller Szenarien ein

Marco Bode hat Werders Haltung zum Antrag des DFL-Präsidiums deutlich gemacht (Foto: W.DE).
Profis
Mittwoch, 13.05.2020 / 20:59 Uhr

Der SV Werder Bremen spricht sich für eine sorgfältig überlegte und diskutierte Entscheidung aus, wie bei einem Saisonabbruch die Bundesliga zu werten sei. Das machte Werders Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode am Mittwoch im Nachgang an eine telefonische Konferenz der 18 Erstligisten deutlich, auf der erstmals über das Vorgehen bei einem möglichen Abbruch des Spielbetriebs diskutiert wurde. Grund dafür war ein den Erstligisten am Dienstag zugegangener Antrag des DFL-Präsidiums, der vorsieht, dass im Falle eines Abbruchs die letzten beiden Mannschaften absteigen und der Erstplatzierte Meister wird.

„Eine Entscheidung mit dieser Tragweite muss extrem gut vorbereitet sein und mit großer Sorgfalt getroffen werden. Sie lässt sich nicht drei Tage vor Wiederbeginn im Vorbeigehen beschließen“, erklärte Bode. „Es müssen alle denkbaren Szenarien betrachtet sowie die Vor- und Nachteile bewertet werden. Das ist aus unserer Sicht nicht geschehen, deshalb haben wir uns dagegen ausgesprochen, bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag über den vorgelegten Antrag abzustimmen“, so Bode weiter. Dass der Antrag des DFL-Präsidiums zum jetzigen Zeitpunkt zur Abstimmung an die Mitgliedsvereine gegeben wurde, hält der Ehrenspielführer der Grün-Weißen für „sehr unglücklich“, da das Thema viele Wochen lang nicht auf der Agenda gestanden habe, obwohl Zeit für eine Diskussion vorhanden gewesen wäre.

Werders Vorsitzender des Aufsichtsrates spricht sich dafür aus, eine Entscheidung erst dann zu treffen, wenn ein Saisonabbruch definitiv feststeht und dabei die jeweiligen Gründe für den Abbruch einzubeziehen: „Es gibt viele verschiedene Ursachen eines Saisonabbruchs; das kann beispielsweise eine wieder veränderte Ausbreitung des Virus sein, Entscheidungen über bestimmte Auflagen in der Politik, aber auch konkretes Fehlverhalten bestimmter Protagonisten.“

Für „unangebracht“ hält Bode es, Abstiegskandidaten wie Werder oder Paderborn zu unterstellen, sich den Klassenerhalt möglicherweise durch einen Saisonabbruch am 'grünen Tisch' ertricksen zu wollen. Dieser Logik folgend hätten je nach Tabellenstand weitaus mehr Mannschaften einen Anreiz einen Abbruch herbeizuführen. Die vorgeschlagene Regelung würde schließlich auch in die Meisterschaftsentscheidung oder das Rennen um die Europapokal-Qualifikationsplätze eingreifen. Wichtig ist Bode hierbei zu betonen, dass er sich dieses Denken „nicht zu eigen“ mache.

Zu einer Abstimmung über den Antrag des Präsidiums kam es unterdessen während der Teilversammlung nicht. Lediglich der weitere Umgang damit war Bestandteil der digitalen Zusammenkunft am Mittwoch, stellte Bode klar. Dabei gab es ganz unterschiedliche Auffassungen über das Vorgehen im für alle schlechtesten aller Fälle, den Abbruch der Saison. Die Diskussion wurde „quer durch die Liga“ geführt, berichtete Bode: „Es gibt auch Spitzenclubs, die eine Meinung wie unsere vertreten.“

Gemeinsames Ziel aller müsse weiter ein möglichst integrer Wettbewerb sein, machte der 50-Jährige klar. „Es gibt kein Wunschszenario von Werder Bremen. Unser Interesse ist es, uns sportlich zu retten und in der Liga zu bleiben. Wenn tatsächlich das Worst-Case-Szenario einträte, müssten alle denkbaren Optionen bewertet werden.“ Neben der beantragten Wertung des aktuellen Tabellenstandes samt Auf- und Absteiger, gibt es die Möglichkeit einer Aufstockung der Liga oder die komplette Annullierung der Spielzeit. „All diese Versionen müssen sportlich, aber auch juristisch bewertet werden. Wir wollen eine sportliche Entscheidung.“

 

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