"Es gibt wenige Parallelen"

Maximilian und Johannes Eggestein im Interview

Kam beim EM-Auftakt der deutschen U21 über 90 Minuten zum Einsatz: Werders Maximilian Eggestein (Foto: imago).
Interview
Donnerstag, 20.06.2019 / 16:14 Uhr

Das Interview führte Christoph Pieper

Ihr Sommerurlaub wird kurz ausfallen. Maximilian und Johannes Eggestein nehmen mit der deutschen U21-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Italien und San Marino teil. Nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen Dänemark sind die Nachwuchsakteure des DFB am Donnerstagabend erneut gefordert. Um 21 Uhr wartet die Auswahl Serbiens (live in der ARD Sportschau). Mit WERDER.DE haben die Eggestein-Brüder über das Football-Training mit Coach Patrick Esume, Unterschiede in der Arbeit mit Stefan Kuntz und Florian Kohfeldt und den kurzen Sommerurlaub gesprochen.

WERDER.DE: Herzlichen Glückwunsch zum Auftaktsieg, Jungs. Wie würdest du den 3:1-Sieg gegen Dänemark zusammenfassen, Maxi?

Maximilian Eggestein: „Das erste Spiel ist immer ein Abtasten, ein Reinfinden ins Turnier. Wir haben etwas gebraucht, aber dann lief es für das erste Spiel sehr gut. Insbesondere was den eigenen Spielfluss anbelangt, haben wir unseren Zenit aber sicherlich noch nicht erreicht.“

WERDER.DE: Am heutigen Donnerstagabend spielt ihr gegen Serbien. Wie geht ihr die Partie an?

Maximilian Eggestein: „Wir wissen, dass es für Serbien bereits die letzte Chance ist. Uns ist bewusst, was für eine starke Mentalität das Team dennoch besitzt und dass sie mit Spielern wie Luka Jovic über extreme Qualität verfügen. Wir sind auf jeden Fall gewarnt und gehen keinesfalls davon aus, dass die Serben uns etwas schenken werden.“

WERDER.DE: Tim Borowski war mit dem Fußballlehrer-Lehrgang zu Gast bei eurem ersten Gruppenspiel. Habt ihr die Partie in gewohnter Manier hinterher gemeinsam analysiert?

Maximilian Eggestein (lacht): „Nein, aber vorher hatten wir kurz Kontakt. Da habe ich ihn aber eher darüber informiert, welche Trainingsinhalte hier auf dem Plan standen und wie es bisher so läuft.“

WERDER.DE: Unter anderem hattet ihr ja eine durchaus amüsante Trainingseinheit mit Football-Coach Patrick Esume. War das reiner Spaß oder konntet ihr etwas für euch mitnehmen?

Johannes Eggestein: „Von beidem etwas. Natürlich war die Einheit mit jeder Menge Spaß verbunden, das war auch so gewollt und für alle Außenstehenden sichtbar. Außer ein paar Würfen und Abläufen waren es auch keine Football-Trainingsinhalte, um jetzt wirklich Sportart-spezifische Inhalte mitzunehmen. Aber er hat uns in einem Gespräch vorher viel darüber berichtet, wie es im Football zugeht. Das war spannend. Außerdem hat er uns eine seiner Ansprachen gezeigt und uns für die Europameisterschaft zusätzlich motiviert.“

WERDER.DE: Inwiefern?

Johannes Eggestein: „Er hat uns vor Augen geführt, wie die Lebenswege einiger erfolgreicher Football-Stars waren, mit welcher Leidenschaft und Energie sie ihre Träume verfolgt haben. Das hat er auf seine Art und Weise sehr authentisch rübergebracht und das hat uns alle, glaube ich, wirklich motiviert.“

Ein allererster Eindruck vom Football

WERDER.DE: Sein Credo war schon, dass Fooballer die härteren Typen sind als Fußballer, oder?

Johannes Eggestein: „Das scheint auch die Wahrheit zu sein, wenn man sieht, wie die sich da teilweise reinhauen (lacht). Natürlich passen diese Aggressivität und Härte nicht zum Fußball, aber die Energie, Kraft und Leidenschaft der Sportler lässt sich auf unsere tägliche Arbeit übertragen. Das ist schon Ansporn gewesen.“

WERDER.DE: Verfolgt ihr die NFL?

Johannes Eggestein: „Nein, das war für mich der allererste Eindruck vom Football. Bisher konnten wir beide nicht allzu viel mit dem Sport anfangen, aber das Training mit ihm hat mein Interesse auf jeden Fall geweckt.“

WERDER.DE: Ein weiteres sportliches Großereignis ist momentan ja die FIFA Frauenfußball-Weltmeisterschaft. Ihr habt den DFB-Frauen mit einem Videogruß viel Glück gewünscht. Wer hatte die Idee?

Maximilian Eggestein: „Ich weiß nicht, wer die Idee hatte. Beim Training gab’s irgendwann die Perücken. Das war eigentlich auch ganz witzig.“

WERDER.DE: Hattet ihr Zeit, eins der Spiele zu verfolgen?

Maximilian Eggestein: „Leider noch nicht. Wir wissen, wie die Spiele ausgegangen sind, verfolgen konnten wir allerdings noch keins. Zum Beispiel am Montag haben wir um 21 Uhr gespielt, die Frauen um 18 Uhr. Da waren wir auf dem Weg ins Stadion.“

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Mit Rückenwind von der Länderspielreise

Mit viel Rückenwind sind Werders Nationalspieler am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Das grün-weiße Quartett hat im Kreise seiner jeweiligen Verbandsauswahl viel Selbstvertrauen getankt. „Für alle war es eine positive Pause“, sagt Cheftrainer Ole Werner auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. „Sie sind mit guter Energie zurückgekommen.“ Insbesondere…

28.03.2024 / 17:19 / Profis

"Ich werde nicht ganz so lange frei bekommen wie Maxi"

WERDER.DE: Die neue Saison wirft ihre Schatten voraus und ihr werdet zum ersten Mal den Vorbereitungsstart bei Werder verpassen, auch nicht mit ins erste Trainingslager reisen. Wie ist das für euch?

Maximilian Eggestein: „Einerseits schade, weil man gerne von Beginn an dabei ist und gerne ins Zillertal reist. Das verpassen wir dieses Jahr leider. Aber der Anlass ist ja schön. Deshalb hoffen wir auch, so weit wie möglich zu kommen und dann noch etwas mehr zu verpassen (lacht).“

Johannes Eggestein: „Ich sehe das ähnlich wie Maxi. Für mich wäre es zwar wichtig, die komplette Vorbereitung mitzumachen, aber es war mein Ziel, hier bei der Europameisterschaft dabei zu sein. Das habe ich gepackt und das ist eine Bestätigung für gute Leistungen in der letzten Saison. Ich werde nicht ganz so lange frei bekommen wie Maxi, da ich auch nicht so viel Spielzeit hatte wie mein Bruder. Für mich geht es nach der EM schneller wieder zurück zu Werder. Mit den wenigen freien Tagen werde ich nicht allzu viel verlieren.“

WERDER.DE: Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit mit U21-Nationalcoach Stefan Kuntz von der mit Florian Kohfeldt?

Johannes Eggestein: „Es gibt wenige Parallelen. Sie sind schon unterschiedliche Trainertypen. Ähnlich ist allerdings die Fähigkeit beider, sich in ihre Spieler hineinversetzen zu können, gut zu kommunizieren und zu spüren, was die Spieler brauchen. Das Zwischenmenschliche funktioniert mit beiden Coaches sehr gut. Sie wissen einfach, wie wir ticken.“

WERDER.DE: Nach dem Duell mit Serbien wartet Österreich mit Teamkollege Marco Friedl im letzten Gruppenspiel auf euch. Wann wird der Kontakt abgebrochen?

Maximilian Eggestein: „Bis jetzt ist der Kontakt nicht weniger geworden. Ich kann mir eher vorstellen, dass er in den Tagen vor dem Spiel noch mal intensiver wird und vielleicht erst am Spieltag abbricht." 

Johannes Eggestein: „Und ob es danach überhaupt noch Kontakt gibt, hängt vom Spielverlauf ab (lacht).“

 

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