„Nicht das klassische Internat“

Irina Hense und Lennart Sens im Porträt Teil I

Lennart Sens und Irina Hense stehen in der Ostkurve des wohninvest WESERSTADIONs.
Internatseltern in der Ostkurve: Lennart Sens und Irina Hense (Foto: WERDER.DE).
Junioren
Donnerstag, 22.04.2021 / 18:44 Uhr

Von Lukas Kober

Lennart Sens und Irina Hense haben vor anderthalb Jahren in Bremen ihre erste gemeinsame Wohnung bezogen – im wohninvest WESERSTADION, als ‚Internatseltern‘ des ‚Wilhelm-Scharnow-Internat‘.

Wer diese Wohnung in der Ostkurve der Arena betritt, der erblickt auf einer Kommode ein Bild, das eine kleine Gruppe Jugendlicher Arm in Arm zeigt. Eigentlich ist das nichts Besonderes. Doch wer Lennart Sens fragt, dem wird die Bedeutung schnell deutlich: „Das werden immer meine Jungs bleiben.“ Vor seiner Zeit als Internatsleiter beim SV Werder Bremen betreute er Nachwuchsspieler der Jugendtalenthäuser des FC St. Pauli. Die emotionale Verbindung ist bis heute verankert.

Über Nacht zum Mediziner

Gemeinsam mit seiner Freundin Irina Hense, Pädagogin des ‚Wilhelm-Scharnow-Internats‘, wohnt der 31-Jährige im Herzen des wohninvest WESERSTADIONs. Als vor wenigen Wochen der erste positive COVID19-Fall im Internat ausbrach, „herrschte helle Aufregung unter den Jungs“, berichten die Internatseltern und fügen an: „Alle wollten permanent wissen, ob sie jetzt die Quarantäne verlassen dürfen, die Trainer sowie sportlichen Leiter müssen auf dem neuesten Stand sein und den Eltern mussten wir unsere Vorgehensweise offenlegen. Da wird man über Nacht auf einmal zu Medizinern.“ Für diese Situation lagen bereits Konzepte und Pläne vor.

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23.04.2021 / 10:43 / Junioren

Seit nunmehr anderthalb Jahren bekleidet Lennart Sens die leitende Position im ‚Wilhelm-Scharnow-Internat‘. Der Umgang mit einem COVID19-Fall war auch für ihn ein Novum. Doch zurück zu dem Foto im Wohnungseingang.

Dass der 31-Jährige die Erinnerungen an seinen vorherigen Arbeitgeber mit zu den Grün-Weißen nimmt, sagt weniger über sein Fan-Sein aus, sondern vielmehr über die Art und Weise, wie er seinen Beruf ausübt. „Wir machen das mit Herzblut und großer Leidenschaft. Wir wollen immer für die Jungs da sein und ihnen hier ein zweites Zuhause bieten“, erläutert Sens, der seine Lebensgefährtin mit einbezieht. Gemeinsam kümmert sich das Paar um die Nachwuchstalente. Sie als Sozialpädagogin, er als Leiter, beide zusammen als ‚Internatseltern‘.

Von Vechta nach Hamburg

Kennengelernt haben sich die beiden einige Jahre vor ihrem Schritt nach Bremen in Vechta. Ihr Weg dorthin könnte unterschiedlicher kaum sein. Irina Hense ist in Kasachstan geboren. Als sie fünf Jahre alt ist, beschließen die Eltern, mit ihren beiden Kindern nach Deutschland auszuwandern. Nicht, weil sie vor Unterdrückung oder Gefahren fliehen müssen, sondern weil Gehälter nicht ausgezahlt wurden. „Wir hatten Vieh und Hühner und konnten uns selbst ernähren, aber wenn das Geld nicht gezahlt wird, überlegst du nicht zweimal, ob du woanders hingehst“, blickt Hense zurück. Trotzdem habe es ihr an nichts gefehlt. „Meine Eltern haben immer gespart, um mir und meiner Schwester alles zu ermöglichen. Ich bin sehr behütet aufgewachsen. Das möchte ich auch an die Jungs im Internat weitergeben“, ergänzt die 29-Jährige. Ihr Weg führt sie zunächst nach Oldenburg. Dort macht sie ihr Abitur und absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr als Betreuerin in einem Altenheim. Es entsteht der Wunsch, diesem Berufsfeld weiter nachzugehen. Um Soziale Arbeit zu studieren, geht sie an die Universität Vechta. Hier lernt sie Lennart Sens kennen.

In der kleinen Kreisstadt Husum in Nordfriesland geboren, aber in Karlsruhe aufgewachsen, hat Sens schon immer einen Bezug zum Norden. Seine Mutter ist nach der Trennung vom Vater – zu dem Lennart Sens mittlerweile wieder ein sehr gutes Verhältnis pflegt – alleinerziehend, er wächst mit seinem Bruder auf. Ob das Aufwachsen ohne Vater und die frühe Verantwortung mit seinem jetzigen Beruf zusammenhängen, hat der 31-Jährige „noch nie so richtig reflektiert oder hinterfragt“.

Erstmal absolviert er eine kaufmännische Ausbildung. „Ich wusste aber direkt, dass ich das nicht für den Rest meines Lebens machen will. Trotzdem bin ich stolz, dieses Kapitel erfolgreich abgeschlossen zu haben“, sagt Sens. Er holt sein Fachabitur nach und geht für ein FSJ nach Hamburg. Dann beschließt er, auf Weltreise zu gehen, bis er 2014 schließlich ebenfalls in Vechta landet. Er absolviert ein Praktikum bei Bayer 04 Leverkusen, wo er merkt, dass er seine Leidenschaft zum Beruf machen will. „Ich war schon immer fußballverrückt, daher kam mir der Gedanke, Fußball und Pädagogik zu verbinden.“ Es folgt das Engagement beim FC St. Pauli.

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