Doch neben den fußballerischen Grundlagen, habe die Werderanerin vor allem Werte und Verhaltensweisen vom hauptberuflichen Betriebsschlosser gelernt: „Er hat insbesondere auf den respektvollen Umgang geachtet. Ich war in einer Mannschaft, in der nur Jungs gespielt haben. Da war ihm Gleichberechtigung wichtig.“
Das verhalf der 21-Jährigen nicht nur dabei, weiter Spaß am Fußball zu haben, sondern vor allem mit verbalen Vorstößen der gegnerischen Teams umzugehen. „Gerd stand immer zu mir. So konnte ich Sprüche abprallen lassen, weil ich wusste, dass er alles genau verfolgt und in bestimmten Momenten auch dazwischen gegangen wäre“, schildert Lührßen ihr Vertrauen zu Kruse.
Sie unterstreicht, welche enorme Wichtigkeit und Wirkung Jugendtrainer für jede Fußballerin und jeden Fußballer haben können. In den Dorfvereinen beginne der Sport, hier würde der Weg für Spielerinnen wie Nina Lührßen und unzählige Weitere geebnet. Das Ehrenamt im Fußball sei ein Teil, ohne den das System Breitensport nicht funktionieren könne. „Viel wichtiger als die Trainer sind eigentlich die Leute, die ehrenamtlich im Vorstand sitzen oder sich als Kassenwarte zur Verfügung stellen. Die Vereine leben davon, dass sich die Leute engagieren“, erklärt der 60-Jährige, dessen Meinung Werders Nummer 27 untermauert: „Ohne Ehrenamt ist Fußball undenkbar. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Menschen für eine Sache so einsetzen.“ So dankt Nina Lührßen ihrem Jugendtrainer, aber vor allem dem Ehrenamt.