WERDER.DE: Wie macht sich die aktuelle Situation rund um die Coronavirus-Pandemie in der Frauen- und Mädchenfußballabteilung bemerkbar?
Birte Brüggemann: „Grundsätzlich arbeiten wir alle von zu Hause aus. Das Teamtraining ist bei allen soweit ausgesetzt. Als Abteilungsleiterin bin ich allerdings zeitweise auch im Büro, da wir sowohl abteilungsintern als auch abteilungsübergreifend Szenarien besprechen müssen, die schwer dezentral zu organisieren sind. Hierbei achten wir aber auf die vorgeschriebenen Regeln. Letztlich ist es aber die intensive Phase der Kader- und Personalplanungen, nur unter völlig neuen, schwierigen Herausforderungen.“
WERDER.DE: Und was machst du als Trainer, Alex?
Alexander Kluge: „Zuletzt habe ich die bisherige Saison analysiert. Was lief im Laufe der Spielzeit gut, was lässt sich optimieren. Zudem nutze ich die Zeit, um Taktik-Videos zu erstellen, Konzepte für die neue Saison auszuarbeiten und mich mit den Trainern der übrigen Teams in unserer Abteilung zu besprechen. Hinzukommen regelmäßige Telefonkonferenzen mit meinem eigenen Trainer- und Funktionsteam, wo wir über die aktuelle Trainingssituation und auch die Heimtrainingspläne sprechen, die alle Spielerinnen erhalten. Zusätzlich führe ich regelmäßig viele Gespräche mit den Spielerinnen. Es passiert also vieles am Telefon (lacht).“
WERDER.DE: Wie gehen die Spielerinnen mit der aktuellen Situation um?
Alexander Kluge: „Jede Einzelne versucht das Beste aus der Situation zu machen. In den Gesprächen hört man sehr schnell raus, dass die gemeinsamen Trainingseinheiten und der mannschaftliche Kontakt allen fehlt. Das Heimtraining, das vornehmlich aus Lauf- und Kraftübungseinheiten besteht, ersetzt nun mal nicht das Teamtraining. Dennoch sind unsere Spielerinnen sehr engagiert.“
Birte Brüggemann: „Da sich unsere Spielerinnen in verschiedenen Lebenssituationen befinden, gehen sich auch unterschiedlich mit dieser Zeit um. Einige trifft der Wegfall von Nebenjobs hart, andere haben hingegen mehr Zeit, um sich auf ihr Studium zu konzentrieren. Wie Alex sagt, halten wir telefonisch Kontakt und versuchen ihnen existenzielle Ängste zu nehmen. Gerade in diesen Zeiten wird die Stärke von Werder, soziale Verantwortung nicht nur zu sagen, sondern auch zu leben, sehr deutlich. Zusätzlich haben wir mit Daniela Knuth eine tolle Psychologin, die dem gesamten Team eine wertvolle Stütze ist.“