Eine Zeitreise unternahmen vergangenen Donnerstag Werders 60plus-Mitglieder. Bei einer Besichtigung der Lilienthal-Kaserne in Delmenhorst-Adelheide erfuhren sie Wissenswertes über die Kriegsgeschichte des Flugplatzes.
Eine Zeitreise unternahmen vergangenen Donnerstag Werders 60plus-Mitglieder. Bei einer Besichtigung der Lilienthal-Kaserne in Delmenhorst-Adelheide erfuhren sie Wissenswertes über die Kriegsgeschichte des Flugplatzes.
Am Nachmittag versammelte sich die interessierte Gruppe auf dem Kasernengelände. Dort wurden sie von Projektleiter Ralf-Werner Metschulat in Empfang genommen. Der Experte zeigte den Grün-Weißen ein in Handarbeit gefertigtes Diorama, das den damaligen Fliegerhorst in Miniatur darstellt. Anhand des Modells erklärte er anschaulich die historischen Ereignisse von der Entstehung der Kaserne bis zum Flugzeugbau. So erfuhren die Werderaner unter anderem, dass das Quartier über ein 438qm großes Untergeschoss in 12m Tiefe mit zahlreichen Gängen, der kompletten Tankanlage und Fertigungshallen verfügt. Heute ist dieser unterirdische Bereich nicht mehr zu besichtigen. Ralf-Werner Metschulat erläuterte, dass die Kaserne innerhalb von elf Monaten erbaut wurde. Während der Bauzeit wurde das Personal regelmäßig ausgetauscht, um keinem einen Kompletteinblick in das Bauwerk zu ermöglichen. Auf dem Kasernengelände wurden im zweiten Weltkrieg verschiedenste Flieger gebaut, über die Ralf-Werner Metschulat jede Einzelheit zu berichten wusste. Insgesamt war die Technik in der Kaserne schon damals weit fortgeschritten. So war die Lilienthal-Kaserne 1936 die erste Kaserne mit einem eigenen Eisenbahnanschluss. Dort wurde auch der erste serienmäßige Hubschrauber erbaut. Um den Standort zu verstecken, wurden ehemals 550.000qm Tarnnetz über die Kaserne gespannt und Landebahnen grün gestrichen, so dass Adelheide für einige Zeit komplett von der Landkarte verschwand.
Eindrucksvoll und zugleich bedrückend erlebten Werders 60plusler den Besuch des Militärgeländes in Delmenhorst. Bei einem zwischenzeitlichen Kaffeetrinken blieb ihnen ausreichend Gelegenheit, sich über die Eindrücke auszutauschen.
Anja Kelterborn