"Die Freude bei den Jungs war riesig. Sie haben uns die Trikots fast aus den Händen gerissen", fand GTZ-Mitarbeiterin Miriam Bock kaum Worte um die Begeisterung der Fußballer und erklärte, welchen großen Stellenwert der Fußball in Nigeria einnimmt. "Nigeria ist ein absolut fußballbegeistertes Land. Die Hauptfreizeitbeschäftigung liegt auch darin, Fußballspiele beispielsweise der Champions League oder englischen Premier League zu schauen. Zudem besteht die nigerianische Bevölkerung aus mehr als 250 verschiedenen ethnischen Gruppierungen – der Fussball verbindet die Menschen miteinander." So ist es auch bei den Fußballern der Gwarinpa Football Club Allstars: "Die Jungs treffen sich seit 10 Jahren jeden Sonntag und kicken auf einem Spielfeld, das mehr Löcher als Rasen hat. Ab und zu gibt es auch Spiele gegen andere Teams. Ich denke, man kann das in Deutschland ein wenig mit der wilden oder bunten Liga vergleichen." Ehrgeizige Ziele haben die Hobbyfußballer, die sich selbst finanzieren müssen, dennoch: "Sie möchten irgendwann einmal am 'Nigerian Cup', dem Pokalwettbewerb in Nigeria teilnehmen", so die 31-Jährige, die sich sicher ist, dass Werder nun einige Fans auf der Welt mehr haben wird.
Seit 1974 arbeitet die GTZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Nigeria. Darüber hinaus führt die GTZ dort Aufträge internationaler Organisationen durch. Auf Basis der Verhandlungen zwischen der nigerianischen und deutschen Regierung konzentrieren sich die Aktivitäten der GTZ seit 2002 auf die beschäftigungsorientierte Wirtschaftsförderung in den Bundesstaaten Niger und Nasarawa. Darüber hinaus werden ein Projekt zur Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen in dem nordöstlichen Bundesstaat Borno State sowie Partnerschaftsprojekte mit der privaten Wirtschaft (Public Private Partnership) in den Bereichen Agrarwirtschaftsförderung und berufliche Qualifizierung unterstützt.
Norman Ibenthal