Nordderby: Kooperation, Fairness-Appelle, Fan-Austausch

Alle Werder-Fans fiebern dem Nordderby entgegen und keiner sollte Angst haben, sein Team im Stadion unterstützen zu können.
WERDER BEWEGT
Dienstag, 06.05.2008 / 15:34 Uhr

Im Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen am Mittwochabend steht nicht nur die sportliche Leistungsstärke beider Klubs auf dem Prüfstand, sondern auch das Fairplay beider Fan-Gruppen. Trotz der großen Rivalität der Kontrahenten und ihrer Anhängerschar sind sowohl der Hamburger SV als auch Werder Bremen darum bemüht, schon vor der Partie die Emotionen im richtigen Rahmen zu halten. Die Botschaft ist klar: Gewalt hat auch rund um dieses Spiel nichts verloren!

 

Werders Cheftrainer Thomas Schaaf sagte es ganz deutlich, auch an die eigenen Fans gerichtet: "Das ist für alle ein ganz besonderes Spiel, ich hoffe nur, dass die Emotionen, die auftauchen dürfen, die dieses Spiel erst so besonders machen, in den richtigen Bahnen verlaufen." Geschäftsführer Klaus Allofs fügt an: "Es geht um eine Menge, aber das muss auf das Sportliche reduziert bleiben."

 

Der Werder-Geschäftsführer unterstrich, dass beide Klubs große Anstrengungen unternehmen, um schon im Vorfeld die Atmosphäre für ein großartiges, faires Spektakel zu bereiten. "In der Führung beider Klubs gibt es doch überhaupt keine Probleme. Mit Didi Beiersdorfer, der ja auch für Werder gespielt hat, haben wir ein sehr gutes Verhältnis, auch wenn er uns mit dem HSV immer wieder sportlich ärgern will und wir ihm in Spielen gegen uns keinen Punkt gönnen", so Allofs, der mit allen Verantwortlichen beider Klubs auf eine lange Aktionsliste verweisen kann, um die Situation rund ums Spiel zu deeskalieren.

 

So halten zum Beispiel die Fanbeauftragten beider Vereine verstärkten Kontakt zueinander. Werders Dieter Zeiffer zum erhöhten Arbeitsaufwand: "Das ist kein Problem, unser Interesse ist ein toller, aber fairer Fußball-Tag, deswegen stehe ich täglich mit meinen beiden HSV-Kollegen telefonisch in Kontakt. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, und wir haben uns in diesem Jahr besonders viele selbst aufgegeben."

 

Auch zwischen den Fanprojekten besteht intensive Kooperation. Nur ein Beispiel zahlreicher kleinerer Aktivitäten sind eine Busfahrt junger Werder-Anhänger nach Hamburg, die sich vor dem Spiel zum Austausch mit jungen HSV-Fans treffen und ein Kicker-Turnier ausspielen.

 

Außerdem werden in beiden Fanlagern Aufrufe zum Gewaltverzicht veröffentlicht. So heißt es beim HSV in einem Flugblatt an die eigenen Fans: "Wir sind uns darin einig, dass niemand – egal ob HSVer oder Bremer – wegen unserer Rivalität ernsthaft Schaden nehmen darf: verletzt oder entwürdigt, beklaut oder bespuckt, bedroht oder genötigt. Wir möchten Euch bitten, Euch bei aller sportlichen Rivalität auch darauf zu besinnen." Ähnliche Appelle wird es in Werder-Kreisen geben.

 

Zusätzlich beteiligen sich beide Klubs mit einer gemeinsamen Aktion vor dem Anpfiff an der Umsetzung des von DFB und DFL unterstützten Spieltagsmottos „Netz-gegen-Nazis – mit Rat und Tat gegen Rechtsextremismus“. Damit soll in allen Stadien im Land ein Signal gesetzt werden: gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Rassismus. Ein Motto, in dem sich alle 6.000 Werder-Fans und die Hamburger Anhänger am Mittwochabend in der HSH Nordbank Arena bei aller Rivalität einig sein können.

 

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