Am Dienstag wurde bekannt, dass Ivan Klasnic eine neue Niere bekommen muss. Wie haben Sie diese Nachricht aufgenommen?
Schaaf: Das Ganze hat uns sehr bedrückt. Wir wünschen Ivan, dass er so schnell wie möglich gesund wird und bald wieder für uns spielen kann.
Borowski: Wir sind alle mit den Gedanken bei Ivan. Ich hoffe, dass er in dieser Saison mindestens noch einmal zum Einsatz kommt, auch wenn es nur für zehn Minuten sein sollte. Er braucht jetzt viel Unterstützung, auch von den Fans. Auch ihr könnt ihm helfen, indem ihr ihm zum Beispiel einen Brief schreibt.
Wie haben Sie die Fußball-WM erlebt und welche Eindrücke haben Sie mitgenommen?
Schaaf: Es war ein wunderschönes Erlebnis. Aus beruflicher Sicht hat die WM zwar nicht viel Neues gebracht, aber als Zuschauer habe ich eine traumhafte Atmosphäre genossen. Ich habe Spiele in Hamburg, Köln, Gelsenkirchen und Berlin gesehen und hatte Spaß zuzugucken, wie verrückt die Leute waren. Beim Spiel zwischen Deutschland und Argentinien hätte ich mir aber meine Sitzplatzkarte schenken können, denn jedes Mal, wenn ich mich hingesetzt hatte, haben sie gesungen: "Steht auf, wenn ihr Deutsche seid!"
Borowski: Die WM war eines meiner schönsten Erlebnisse, aus sportlicher wie aus menschlicher Sicht. Leider konnten wir in der Mannschaft nicht so viel von der Stimmung mitbekommen. Deshalb habe ich mir mal zusammen mit Per Mertesacker ein Auto geliehen und mit ihm eine Stadtrundfahrt durch Berlin gemacht. Das war schon beeindruckend.
Welche besonderen Erinnerungen haben Sie an Ihre Schulzeit?
Schaaf: Schule war nicht das Schlechteste. Die Vorteile der Gemeinschaft merkt man oft erst, wenn man die Schule verlassen hat. Es ist eine Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere. Allerdings war es gerade in der Oberstufe auch eine sehr stressige Zeit. Damals war ich bereits in der Jugendnationalmannschaft und bei den Werder-Profis und kam abends oft erst um 9 Uhr nach Hause. Die Hausaufgaben musste ich vernachlässigen und kam irgendwann an den Punkt, wo ich mich zwischen Schule und Fußball entscheiden musste. Heute ist die Situation besser, es wird gerade bei Werder einiges mehr für den Nachwuchs getan.
Borowski: Eine besondere Erinnerung habe ich an meine Zeit im Jugend-Internat bei Werder. Die Fernseher mussten immer um 11 Uhr abends ausgeschaltet werden. Mit 16 ist das auch o.k., aber mit 18 oder 19 Jahren nervt es. Ich habe dann ein Antennen-Kabel aus dem Zimmer eines Amateurspielers in mein Zimmer verlegt. Leider hat unser damaliger Nachwuchskoordinator das Kabel entdeckt und es mir dann wieder weggenommen.
vom Workshop "Wie führe ich Interviews?"