An der Werder-Halle Hemelinger Straße illustriert ein eindrucksvolles Wandbild die Geschichte des SV Werder. Es wurde 1989 anlässlich des 90-jährigen Vereinsjubiläums gestaltet und diente als Ausgangspunkt für die 90-minütige Führung unter der Leitung von Fabian Ettrich, selbst Werder-Fan und Experte für die grün-weiße Vereinsgeschichte. Über das Wohnhaus der Familie Rosenthal am Osterdeich, vor dem auch Stolpersteine für die ermordeten Werder-Mitglieder Albert und Arthur Rosenthal in den Gehweg eingelassen sind, und den Alfred-Ries-Platz vor der Westkurve des Weserstadions ging es zur neuen Alfred-Ries-Gedenkwand in der Ostkurve des Stadions, die das Leben des langjährigen Vereinspräsidenten und Ehrenvorsitzenden zeigt. Ries musste als Jude vor den Nationalsozialisten flüchten.
Neben der Erinnerung an die Lebensgeschichten und das Wirken der jüdischen Vereinsmitglieder geht es dem SV Werder Bremen in seiner Erinnerungsarbeit auch darum, sich mit der eigenen Rolle kritisch auseinanderzusetzen und sie aufzuarbeiten. „Wir sind als Fußballvereine gut darin, zu erinnern. Wichtig ist aber, dass auch die zwölf Jahre Nationalsozialismus zu unserer Vereinsgeschichte gehören und dies ist auch eine Geschichte der Täterschaft. Daraus resultiert eine Verantwortung, der wir uns stellen“, erklärt Arne Scholz, Abteilung Fankultur & Antidiskriminierung.
Aktuell finanziert der SV Werder eine Doktorarbeit in der die Geschichte des Vereins zwischen 1933 und 1945 mit Fokus auf personelle Kontinuitäten aufgearbeitet wird.
Zur Werder-Chronik der Jahre 1933 bis 1945