Stellungnahme des SV Werder Bremen zur Weltmeisterschaft 2022

Berichterstattung in den eigenen Medien während des Turniers

Die Regenbogeneckfahne lehnt an einer Wand mit Werder-Logo.
Werder steht für eine bunte, weltoffene und vielfältige Gesellschaft ein (Foto: WERDER.DE).
Gesellschaft
Mittwoch, 16.11.2022 / 16:30 Uhr

Liebe Werderaner:innen,

in den vergangenen Tagen wurden weltweit die Kader der Nationalmannschaften für die Weltmeisterschaft 2022 bekanntgegeben. Mit den Berufungen von Niclas Füllkrug und Milos Veljkovic hat auch für uns als SV Werder Bremen die Berichterstattung über dieses Event, dass seit der Vergabe vor über einem Jahrzehnt massiv in der Kritik steht, endgültig begonnen.

In den vergangenen Monaten haben wir uns intensiv und fortwährend Gedanken darüber gemacht, wie wir mit diesem Turnier umgehen. Als SV Werder vertreten wir eine klare Haltung: Die WM hätte niemals nach Katar vergeben werden dürfen. Zum einen haben intransparente Entscheidungen und Korruption wie rund um die Vergabe der Akzeptanz des Fußballs nachhaltig geschadet. Zum anderen lassen sich die eklatanten Verletzungen der Menschenrechte, die Diskriminierung der LGBTIQA+-Community, stark eingeschränkte Frauenrechte im Land, aber auch der Umgang mit natürlichen Ressourcen nicht mit unseren Werten vereinbaren.

Von vielen wird ein vollumfänglicher Boykott des Turniers gefordert. Ein Stillschweigen des Events ist aus unserer Sicht allerdings nicht das richtige Zeichen. Es gilt, die schwerwiegenden Missstände vor Ort aufzuzeigen und sich nicht hinter einem vermeintlich unbeteiligten Schweigen zu verstecken. Wir als Werder sind nicht nur ein Verein, dem seit Generationen unglaublich viele Menschen leidenschaftlich zujubeln, wir sind auch ein Teil des Wirtschaftsfaktors Fußball. Als dieser tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung, nicht zu schweigen und darauf hinzuwirken, dass sich ein solcher Fehler nicht wiederholt.

Wir wollen daher in den kommenden Wochen bewusst auch kritische Stimmen in Interviews, Posts und Geschichten auf unseren offiziellen Kanälen zu Wort kommen lassen, um eine reflektiertere, fundiertere Auseinandersetzung mit Themen wie Feindlichkeit gegenüber der LGBTIQA+-Community, Geschlechtergleichstellung oder der Notwendigkeit mehr ökologischer Nachhaltigkeit im Fußball zu fördern. Daran arbeiten wir aktuell redaktionell.

Über das sportliche Abschneiden unserer Spieler werden wir informieren. Und natürlich freuen wir uns für zwei langjährige und echte Werderaner, wenn sie mit ihren Nationalmannschaften ihre persönlichen Träume verwirklichen. Für die Sportler ist es das womöglich größte Highlight ihrer Karriere. Was dabei fehlen wird, ist ein emotionaler Überschwang. Denn auch wir beim SVW werden in der Kommunikation darauf verzichten, bei diesem Turnier leidenschaftlich mitzufiebern. Boykottieren und nicht auf den eigenen Kanälen zeigen wird der SV Werder die offiziellen Inhalte der FIFA und aus Katar. Wir wollen uns nicht gemein machen und werden daher kein lizenziertes Material verbreiten, keine Hashtags nutzen und keine offiziellen Kanäle verlinken.

Der SV Werder Bremen zeigt seit vielen Jahren klare Kante gegen Rassismus und tritt aktiv gegen Diskriminierung ein. Grün-Weiß steht für eine bunte, weltoffene, vielfältige Gesellschaft ein, für die gleichen Rechte von Menschen egal welchen Geschlechts, Hautfarbe, Herkunft, Glaubens, sozialer Stellung, sexueller Identität oder körperlichen und geistigen Fähigkeit. Wir stehen für die Inklusion aller Menschen. In den kommenden Wochen wollen wir mit authentischem Engagement dafür weiter eintreten.

Lebenslang Grün-Weiß

 

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