"Jeder mit jedem und jede für jede"

Miriam Heyner über ihre Arbeit als Handballtrainerin eines Inklusionsteams

Trainerin Miriam Heyner beim inklusive Handballtraining
Miriam Heyner ist Trainerin des inklusive SVW-Handballteams (Foto: WERDER/Sarah Rauch).
WERDER BEWEGT
Montag, 25.10.2021 / 13:01 Uhr

Von Marie Berner

Quietschende Schuhe, drückende Hallenluft und prellende Bälle. Aus einer Ecke ertönt das Rufen einer freistehenden Spielerin, gefolgt von einem geworfenen Pass und schließlich dem erfolgreichen Torabschluss, der kollektiv bejubelt wird: So oder so ähnlich läuft es beim Training des inklusiven Handballteams von Werder Bremen. Seit acht Jahren besteht das Team, zu dem inzwischen rund 20 Teilnehmer:innen im Alter von Anfang 20 bis Ende 50 gehören. Im Zentrum der vielfältigen Gruppe steht Miriam Heyner. Die 27-Jährige ist eine von sechs Trainer:innen, die jeden Samstagvormittag von 9.30 bis 11 Uhr das Handballtraining für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in der Werder-Halle Hemelinger Straße leiten.

In der sechsteiligen WERDER.DE-Reihe "Inklusion fängt bei dir an", die anlässlich des Spieltags für Inklusion beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli am Samstag, 30.10.2021, in der Woche vor und nach dem Spiel veröffentlicht wird, stellen wir Menschen vor, die sich rund um den SV Werder Bremen für mehr Inklusion starkmachen. Den Anfang macht: Miriam Heyner.

Miriam Heyner selbst ist seit über zwei Jahrzehnten passionierte Handballerin und Werderanerin durch und durch. In dem Handball-Inklusionsteam fungierte die angehende Lehrerin zunächst selbst als Spielerin, bis sie 2019 offiziell den Posten als Trainerin übernahm. "Durch die verschiedenen Perspektiven konnte ich auf mehreren Ebenen viel lernen und mitnehmen", erzählt die Bremerin. "Geduld ist beispielsweise in vielerlei Hinsicht super wichtig. Oft klappt etwas nicht beim ersten Mal. Das ist aber völlig in Ordnung und sollte auch nicht das Ziel des Spiels sein. Wichtiger sind Aspekte wie Spaß und Zusammenhalt: Jeder mit jedem und jede für jede", ergänzt sie.

Ich finde wichtig, dass alle Menschen teilhaben können. In unserer Gesellschaft sollte niemand ein schlechtes Gefühl haben, weil die Person nicht dem nachgehen kann, worauf die sie Lust hat.
Miriam Heyner - Trainerin des inklusiven Handballteams von Werder Bremen

Das SVW-Team tritt regelmäßig bei Turnieren gegen andere Vereine mit inklusiven Handballteams an. Zukünftig soll darüber hinaus eine eigene Liga eingeführt werden, um eine noch stärkere Struktur zu schaffen und den Austausch zu anderen Vereinen im Rahmen ähnlicher Inklusionskonzepte oder gemeinsamer Projekte zu intensivieren. "Zentrales Ziel ist, dass alle Menschen, die das Bedürfnis haben, Handball zu spielen, das auch tun können – unabhängig von Handicap oder Beeinträchtigung. Ich finde es sehr wichtig, dass alle Menschen teilhaben können. In unserer Gesellschaft sollte niemand ein schlechtes Gefühl haben, weil die Person nicht dem nachgehen kann, worauf die sie Lust hat", erklärt Miriam Heyner.

Umso mehr beeindruckt die Referendarin für Deutsch, Mathe und Kunst die Begeisterung und Leichtigkeit, die ihre Teilnehmer:innen beim Handballspielen ausstrahlen: "Es ist das größte, was ich in dem Moment haben könnte, wenn ich sehe, welche Freude die Spieler:innen empfinden, wenn beispielsweise jemand ein Tor geworfen hat. Dabei ist es irrelevant, ob mit Beeinträchtigung oder ohne, da mache ich keinen Unterschied."

Unterstützung als Zeichen der Wertschätzung

Die Unterstützung von Vereinsseite sei essenziell, um beispielsweise lange Auswärtsfahrten und Bestrebungen, wie nächstes Jahr zu den Nationalen Spielen von  Special Olympics nach Berlin zu fahren, realisieren zu können. "Werder fördert alles, was wir machen und übernimmt dabei aus meiner Sicht eine Vorbildfunktion – auch in anderen Breitensportarten. Wenn man inklusiv denkt, arbeitet oder spielt, ist dieser Einsatz ein Zeichen dafür, dass dem Verein die Menschen, die hier leben und teilhaben, wichtig sind", fügt die Trainerin hinzu.

Auch am Rande des Spielfeldes sind die Spieler:innen des Inklusionsteams präsent: Bei den Heimspielen der zweiten Frauen-Bundesliga unterstützen einige Teammitglieder regelmäßig als 'Wischer:in' den Spieltag und reinigen auf Kommando der Schiedsrichterin oder des Schiedsrichters den Hallenboden. Nach und nach sollen die Teammitglieder auch weitere Aufgaben um die Heimspiele in der 2. Bundesliga übernehmen. "Für viele ist der Einsatz neben dem eigenen Handballtraining das Highlight der Woche. Sie freuen sich jedes Mal neu darauf, Teil des Spielgeschehens zu sein", berichtet Miriam Heyner abschließend.

Die CSR-Arbeit des SV Werder Bremen wird mit Unterstützung unserer CSR-Partner umgesetzt. Seit Jahren fördern sie die Projekte und Programme von WERDER BEWEGT-LEBENSLANG und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung des sozialen und gesellschaftlichen Engagements der Grün-Weißen. Informationen zu unseren Sponsoren findet ihr hier.

 

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