Die Idee, die Vielfalt der weiblichen Fanszene zu dokumentieren, entstand bereits vor vielen Jahren. Antje Grabenhorst, Ultra in der Fanszene in Bremen, hat daraufhin viel Zeit in die Entwicklung und Planung des Projekts gesteckt. „Ich bin durch ganz Europa gereist, habe tolle Frauen kennenlernen können und sehr spannende Momente erlebt. Der einzige kleine Wermutstropfen war, dass ich dadurch einige Werder-Spiele verpasst habe. Aber wenn ich das Ergebnis jetzt sehe, dann hat sich der Einsatz gelohnt.“ Aus den Interviews sind kurze Videosequenzen entstanden, die während des Besuchs im WUSEUM mit dem Smartphone angesehen werden können. Das Highlight für Grabenhorst war der Besuch in Göteborg, wo ihr eigentlicher Interviewpartner kurzfristig absprang. In einem Park entdeckte sie eine ältere Frau, die mit großem Enthusiasmus Fangesänge mitgrölte. Sie begleitete die 74-jährige Frau ins Stadion und war begeistert, wie sehr sie trotz ihres Alters für ihren Herzensverein lebt.

Julia Düvelsdorf, Leiterin der Fanbetreuung, ist eine der Frauen, die in der Ausstellung porträtiert werden. Als sie 2010 Fanbeauftragte bei Werder wurde, war sie erst die zweite Frau in Deutschland, die dieses Amt bekleidete. „Heute ist es zum Glück normal geworden, dass Frauen in der Fanszene Aufgaben übernehmen. In Deutschland sollen ein Viertel bis ein Drittel der Fans weiblich sein. Bei Werder beschäftigen wir uns mit dem Thema schon lange und haben hier sicherlich schon einiges erreicht“, erklärt Düvelsdorf.

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