Bundespräsident Joachim Gauck würdigt am Abend des 5. Septembers im Schloss Bellevue eine Auswahl von Bürgerinnen und Bürgern, die sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Auch Emin da Silva erhielt eine Einladung, der er auf seine ganz eigene Art folgen möchte: Er will die mehr als 350 km lange Strecke vom Bremer Marktplatz zum Berliner Schloss Bellevue innerhalb von sechs Tagen laufend zurücklegen. Für jeden gelaufenen Kilometer erfhofft er eine Spende von 10 Euro. Mit den Spendengeldern sollen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Kulturangebote, Ausflüge, Übersetzungen von Formularen in die Muttersprachen oder in dringenden Fällen auch Rechtsanwaltskosten finanziert werden.
Emin da Silva wurde 1973 in einem kleinen Dorf im Osten der Türkei geboren und wuchs in einer Großfamilie mit 14 Geschwistern auf. Seine Kindheit war geprägt durch den türkisch-kurdischen Konflikt, der ihn kurz vor seiner Militärverpflichtung im Jahre 1991 schließlich zur Flucht nach Deutschland bewegte. Alleine unter 70 Flüchtlingen machte sich Emin da Silva auf den Weg zu einer über 40 Tage dauernden Flucht, bei der er große Strecken zu Fuß hinter sich brachte. In Deutschland begegnete ihn eine fremde Kultur, so dass er sich anfangs nur mit seinen Landsleuten umgab. Schon damals war Sport für ihn ein wichtiger Bestandteil seines Lebens.
Heute arbeitet Emin da Silva als Jugendbetreuer in einem Bremer Flüchtlingswohnheim des ASB für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Auf der Aktionswebsite kann die Laufroute des engagierten Extremsportlers live eingesehen werden. Informationen zum Spenden gibt es hier.