Werder Bremen hatte erst jetzt, nach Prozessende, von der Staatsanwaltschaft Bremen die zustellungsfähigen Adressen der Verurteilten erhalten. "Es herrschte schon vor vier Jahren bei Werder Einigkeit darüber, den Tätern Stadionverbot zu erteilen. Doch mehrfache Versuche, Adressen der Angeklagten zugestellt zu bekommen, blieben erfolglos. Seit 2007 wurden uns zunächst ermittlungstechnische, dann datenschutzrechtliche Gründe von der Polizei und der Staatsanwaltschaft genannt. Eine Verhängung von Stadionverboten war so nicht möglich", sagte Fischer damals, der seit Jahren die Themen Antidiskriminierung, Anti-Rassismus und Gewaltlosigkeit zur Chefsache erklärt.
Der Präsident und Geschäftführer ist sich mit seinen Kollegen in der Geschäftsführung und im Präsidium des SV Werder einig: "Der SV Werder Bremen steht für Fairness und Toleranz. Rassismus und Gewalt haben im Weser-Stadion keinen Platz. Das haben wir seit Jahren ganz oben auf der Agenda und arbeiten täglich daran."
Der SV Werder unterstützte die Demonstration verschiedener sozialer Einrichtungen gegen den Verlauf und die Umstände des Prozesses gegen die rechten Hooligans. Darüber hinaus initiieren die Grün-Weißen seit Jahren Aktionen gegen Gewalt und Diskriminierung. So haben nicht nur die offiziellen Fanklubs, sondern auch Mitarbeiter und Spieler aller Mannschaften einen Ethik-Kodex unterschrieben. Werder arbeitet zudem aktiv mit dem Bremer Fanprojekt zusammen, das vom Weser-Stadion aus agiert und das älteste Projekt dieser Art in Deutschland ist.
Bundesweite Stadionverbote gelten für Besuche von Veranstaltungen der ersten vier Ligen, des Deutschen Fußball-Bundes und des Ligaverbandes. Die Vereine und Institutionen haben sich dazu untereinander bevollmächtigt, solche Strafen im Namen aller Vereine auszusprechen.