Der Fußball-Profi aus dem Beat-Club: Dieter Zembski wird 75!

Nach seiner Werder-Zeit lief Dieter Zembski (re). noch für Braunschweig auf (Foto: nordphoto).
Geburtstag
Samstag, 06.11.2021 / 09:44 Uhr

Von Martin Lange

Fußballer oder Musiker – Dieter Zembski konnte sich als junger Mann entscheiden, welche Karriere er einschlägt. Letztlich wurde er Fußball-Profi und schaffte es bis in die deutsche Nationalmannschaft. Nun feiert der ehemalige Werderaner Dieter „Zemmi“ Zembski seinen 75. Geburtstag.

Am 6. November 1946 in Bremen geboren, war Dieter Zembski in den 1960er Jahren sowohl den Musik-Fans, als auch den Fußball-Anhängern in der Hansestadt ein Begriff. Von klein auf kickte er beim BBV Union Bremen, das Fußballspielen lag in der Familie. Vater Franz hatte seinen Söhnen Udo und Dieter die entsprechenden Gene mitgegeben. Doch Dieter Zembski hatte eine zweite Leidenschaft: Für die Bremer Beat-Band „The Mushroams“ saß er ab 1964 am Schlagzeug, wechselte später an die Gitarre und schaffte es mit seinen Musikerkollegen bis in den Beat-Club, die legendäre bundesweite TV-Sendung von Radio Bremen. Und weil ihn die Musik damals derart packte, hörte Zembski zwischenzeitlich sogar mit dem Kicken auf. „Mittwoch, Freitag und Samstag Auftritte mit der Band und am Sonntagmorgen um 11.00 Uhr Fußball. Das machte mein Körper irgendwann nicht mehr mit“, bekannte er später.

Die Erfüllung eines Kindheitstraums

Dass im Oktober 1966 die Bundeswehr rief, veränderte jedoch alles. Dieter Zembski stieg aus der Band aus, kickte bereits während der 18-monatigen Dienstzeit wieder beim BBV Union in der Landesliga und sorgte dort für Furore. So dass wenig später der SV Werder zum Probetraining lud. Zembski, gelernter Schriftsetzer, überzeugte und unterschrieb 1968 prompt seinen ersten Profivertrag bei den Grün-Weißen. Zwar kam er in der Premieren-Saison lediglich auf einen Einsatz, als er am letzten Spieltag beim 6:5-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach eingewechselt wurde. Doch er bewies Geduld, blieb hartnäckig und arbeitete an sich. Und als Dieter Zembski nach sieben Werder-Jahren 1975 zu Eintracht Braunschweig wechselte, standen für den rechten Verteidiger bereits 179 Bundesliga-Einsätze (vier Tore) zu Buche.

Eine Bilanz, die er bei den Niedersachsen, die damals zur Bundesliga-Spitze gehörten, noch ausbaute: Am Ende seiner Profikarriere, ausgelöst durch eine schwere Achillessehnenverletzung, hatte Dieter Zembski insgesamt 301 Spiele im Fußball-Oberhaus absolviert. Und sich mit nur zwölf Gelben Karten in zwölf Profi-Jahren den Ruf eines vorbildlichen Sportsmanns verdient. Mit der Eintracht spielte der schnelle und technisch versierte Defensivspieler sogar im UEFA-Pokal, doch das größte internationale Highlight hatte der gebürtige Bremer bereits als Werder-Profi erlebt: Im September 1971 bestritt Zembski in Hannover beim 5:0-Erfolg gegen Mexiko sein einziges A-Länderspiel für Deutschland, als er für Berti Vogts eingewechselt wurde. „Die Erfüllung eines Kindheitstraums“, gibt er offen zu.

Eine jahrzehntelange Freundschaft mit Uwe Seeler

Stichwort Mexiko: Auch die Zeit nach der Karriere als Profi hielt für Dieter Zembski noch eindrucksvolle und unvergessene Fußball-Erlebnisse bereit. Mit der Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft bereiste er die Welt, spielte zum Beispiel im Aztekenstadion von Mexiko City vor 100.000 Zuschauern. Und als Mitglied der „Gofus“, der Vereinigung golfspielender ehemaliger Fußballprofis, deren Turniere vor allem sozialen Zwecken dienen, engagierte er sich unter anderem für die Uwe-Seeler-Stiftung.

Schließlich verbindet Dieter Zembski mit dem Hamburger Fußball-Idol eine jahrzehntelange Freundschaft. Seeler, fast auf den Tag genau zehn Jahre älter als der Ex-Werderaner, spielte dabei auch eine Schlüsselrolle für Zembskis Leben nach der Fußballkarriere. „Uwe Seeler und Max Lorenz haben sich für mich bei adidas stark gemacht. Die brauchten noch einen zuverlässigen Mann“, erinnert sich Zembski, der Anfang der 1980er Jahre für die Weltfirma aus Herzogenaurach das Verkaufsbüro in Münster übernahm und insgesamt 27 Jahre lang für adidas arbeitete. Dieter Zembskis privater Lebensmittelpunkt blieb jedoch immer seine Heimatstadt Bremen. Auch der Musik blieb er stets treu, im familiären Rahmen und als Mitglied verschiedener Bands.

Spieler wie Dieter Zembski haben in den frühen Bundesliga-Jahren das sympathische und hanseatisch bodenständige Bild des SV Werder geprägt
Dr. Hubertus Hess-Grunewald

Mit diesen Worten würdigt Werder-Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald den verdienten Werderaner. „Auf gebürtige Bremer, die nicht nur ihren Weg bei Werder gehen, sondern sogar den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen, darf unsere Stadt besonders stolz sein. Dieter Zembski hat eine spezielle Verbindung zu Bremen, die über den Fußball hinausgeht, und gehört daher zu den ganz besonderen Persönlichkeiten der Werder-Geschichte.“

 

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