Werders "Mister Europacup": Frank Neubarth wird 60!

Schwarz-weiß Foto von Frank Neubarth im Werder-Trikot am Ball.
Frank Neubarth absolvierte insgesamt 317 Bundesliga-Spiele (Foto: nordphoto).
Sonstiges
Freitag, 29.07.2022 / 10:00 Uhr

Von Martin Lange

Er gehört – nicht nur aufgrund seiner Körperlänge – zu den herausragenden Fußballern des SV Werder in den erfolgreichen 1980er und 1990er Jahren. Mit 97 Treffern ist Frank Neubarth der drittbeste Torschütze der grün-weißen Bundesliga-Geschichte. Nun feiert er seinen 60. Geburtstag.

Dem Verein sehr lange treu zu bleiben, vielleicht sogar während der gesamten Profikarriere nur an der Weser zu spielen – das hatte insbesondere in den 1980er und 1990er Jahren beim SV Werder eine gewisse Tradition. Thomas Schaaf, Dieter Eilts, Thomas Wolter und Marco Bode sind leuchtende Beispiele, die jedem Werder-Fan sofort in den Kopf kommen. Doch auch Frank Neubarth reiht sich nahtlos in diese Aufzählung ein. Er kam 1982 von Concordia Hamburg zu den Grün-Weißen, beendete seine Karriere 1996 – im Trikot des SV Werder – und gehörte zweifellos zu den besten Bundesliga-Angreifern seiner Zeit.

Das dokumentiert sich insbesondere in der Saison 1985/1986, als sich Frank Neubarth mit 20 Treffern am Ende auf Rang drei der Torjägerliste schoss und nur Stefan Kuntz (22) und Karl Allgöwer (21) den Vortritt lassen musste. Insgesamt erzielte der großgewachsene Werder-Profi in der Bundesliga 97 Tore und traf damit in etwa jedem dritten seiner 317 Bundesliga-Spiele. Noch beeindruckender ist mit 25 Treffern in 39 Partien seine Quote im DFB-Pokal. Dazu kommen 19 Tore in 62 internationalen Spielen für die Grün-Weißen. Macht sage und schreibe 141 Treffer!

Cheftrainer Otto Rehhagel hatte den jungen Frank Neubarth 1982 zu Werder geholt. Als 19 Jahre alter Angreifer bei Concordia Hamburg war er zuvor zum „Spieler der Saison“ in der Oberliga Nord, damals die dritthöchste Spielklasse, gewählt worden. Und auch in Bremen machte der 1,93 Meter große Neubarth sofort auf sich aufmerksam: In seiner ersten Bundesliga-Spielzeit erzielte er sechs Treffer in 18 Partien. In den folgenden drei Jahren wurden es kontinuierlich mehr, und Neubarth absolvierte in jeder Saison mehr als 30 Bundesliga-Spiele, überwiegend neben Rudi Völler, der ebenfalls 1982 zum SV Werder gekommen war.

Klar, dass Neubarth mit den Grün-Weißen Titel gewann, wenn auch mit einigen Jahren Anlauf. Er wurde Deutscher Meister 1988 und 1993, DFB-Pokal-Sieger 1991 und 1994 und stand 1992 beim erfolgreichen Finale im Europapokal der Pokalsieger in der Startelf. Doch es war nicht dieses Endspiel, das Neubarth den Beinamen „Mister Europacup“ einbrachte (wahlweise wurde er auch „Langer“ oder „Socrates“ gerufen). Den Grundstein für den legendären Namenszusatz legte er beim unvergessenen 6:2 gegen Spartak Moskau Anfang November 1987, das als erstes „Wunder von der Weser“ in die Annalen einging. Neubarth traf nach zwei Minuten zum 1:0, nach zehn Minuten zum 2:0 und leitete so die grandiose Aufholjagd nach der 1:4-Niederlage im Hinspiel in Moskau ein.

Die große Bühne überließ Frank Neubarth dabei stets anderen. Er drängte sich nie in den Vordergrund, blieb bodenständig und bescheiden. Auch als 1987 der FC Bayern München anfragte, hielt er den Grün-Weißen die Treue. Und wurde wenig später mit dem ersten A-Länderspiel-Einsatz für Deutschland belohnt. Beim 1:0-Sieg gegen Argentinien in Berlin Anfang April 1988nwurde Neubarth eingewechselt. Es blieb allerdings sein einziges A-Länderspiel. Für die deutsche U21-Nationalmannschaft hatte er zuvor vier Mal gespielt.

„Es gibt wohl kaum einen Werder-Fan aus der damaligen Zeit, dem nicht mindestens eines der vielen Tore von Frank Neubarth bis heute in Erinnerung geblieben ist“, würdigt Werder-Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald Neubarths Leistungen in Grün-Weiß. „Er brachte auf dem Spielfeld Qualitäten mit, die einzigartig waren, und passte mit seiner norddeutschen, zurückhaltenden Art und seiner Intelligenz sehr gut zu Werder. Nicht nur von Otto Rehhagel wurde Frank Neubarth hochgeschätzt.“

Unmittelbar im Anschluss an seine Spielerkarriere wechselte Frank Neubarth 1996 als Jugendtrainer ins WERDER Leistungszentrum. 1999 folgte er als Coach der U23 auf Thomas Schaaf, der die Bundesliga-Mannschaft übernommen hatte, und verantwortete das Team bis Januar 2002. Anschließend schaffte er auch als Trainer den Sprung in die Bundesliga und arbeitete neun Monate lang beim FC Schalke 04, ehe Stationen beim damaligen Regionalligisten Holstein Kiel und bei Zweitligist Carl Zeiss Jena folgten. Nachdem sich Neubarth einige Jahre aus dem Fußball zurückgezogen hatte, trainiert er mittlerweile seit April 2019 den Landesligisten FC Verden 04 – wie immer unaufgeregt und erfolgreich. Alles Gute zum 60. Geburtstag, Frank Neubarth!

 

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