Riesenspiel: Werders U 23 gewinnt 5:1 gegen Osnabrück

Die Richtung stimmte: Mit tollem Offensiv-Fußball überzeugte die U 23 von Trainer Thomas Wolter beim 5:1 gegen Osnabrück.
U23
Sonntag, 06.11.2005 / 18:44 Uhr

Die U 23 von Werder Bremen hat am 16. Spieltag für die große Überraschung in der Regionalliga Nord gesorgt. In einem begeisternden Spiel fegte die Mannschaft von Trainer Thomas Wolter Aufstiegsaspirant VfL Osnabrück mit 5:1 von Platz 11.

Die U 23 von Werder Bremen hat am 16. Spieltag für die große Überraschung in der Regionalliga Nord gesorgt. In einem begeisternden Spiel fegte die Mannschaft von Trainer Thomas Wolter Aufstiegsaspirant VfL Osnabrück mit 5:1 von Platz 11. Gäste-Trainer Claus-Dieter Wollitz ließ nach dem Schlusspfiff keinen Zweifel aufkommen: "Der Bremer Sieg war auch in dieser Höhe absolut verdient." Werder-Coach Thomas Wolter sagte: "Ich freue mich riesig über diesen Erfolg, den sich die Mannschaft hart erarbeitet hat. Diesen Abend dürfen wir heute genießen." Auch Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer atmete zunächst tief durch und sparte dann nicht mit Komplimenten: "Das war die bisher beste Saisonleistung unserer Jungs. Sie haben richtig gut Fußball gespielt und wurden dafür endlich auch mal mit drei Pluspunkten belohnt."

 

Schon nach vier Minuten hatte Thiago Rockenbach da Silva vor 1.300 Zuschauern, darunter Werders Aufsichtsratsvorsitzender Willi Lemke, das grün-weiße Schützenfest eingeleitet. Mit einem gefühlvollen Fernschuss überwand der Mittelfeldspieler den etwas zu weit vor seinem Tor postierten Osnabrücker Torwart Tino Berbig zum 1:0. Werder ließ den hoch gehandelten Gegner auch in der Folgezeit kaum zur Entfaltung kommen und erspielte sich eine gute Viertelstunde nach dem Führungstreffer die nächste gute Chance. Aaron Hunt lief alleine auf den VfL-Keeper zu und konnte erst im letzten Moment durch ein Foul des Ex-Werderaners Florian Heidenreich im Strafraum am Torschuss gehindert werden. Schiedsrichter Christian Fischer zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Hunt, der erst 12 Minuten vor dem Ende durch Kevin Artmann ersetzt wurde, war bereits am Samstag im Bundesligaspiel bei Bayern München in der zweiten Halbzeit zum Einsatz gekommen. "Trotzdem wollte ich heute unbedingt spielen", erzählte der 19-Jährige nach dem Abpfiff und gab zu: "Jetzt bin ich allerdings ziemlich platt." Den Strafstoß verwandelte Rockenbach da Silva sicher zum 2:0 (21.) – sein drittes Saisontor.

 

Danach fanden die Osnabrücker zunehmend besser in die Partie und erspielten sich einige Möglichkeiten. Werder agierte in der Defensive ein ums andere Mal nicht mit der nötigen Übersicht. Doch der überzeugende Christian Vander im Tor gab der Abwehr Sicherheit und entschärfte die VfL-Chancen. "Dass Christian Vander aufläuft, war abgesprochen und bereits im Vorfeld geplant. Für ihn ist es wichtig, Spielpraxis zu sammeln", erklärte Thomas Wolter den Einsatz des Keepers, für den Kasper Jensen pausierte. In der 32. Minute war jedoch auch Vander machtlos, als Joseph Enochs frei vor ihm auftauchte und die beste Osnabrücker Kombination des Nachmittags mit einem platzierten Flachschuss aus 13 Metern zum Anschlusstreffer abschloss. Verunsichern konnte die junge Werder-Elf dieser Gegentreffer jedoch nicht. Wenig später nahm Jerome Polenz einen herrlichen 50-Meter-Pass von Linksverteidiger Benjamin Venekamp hervorragend an und verwandelte nervenstark zum 3:1 (39.). Ein toller Treffer des U20-Nationalspielers, der noch am Samstag in der Allianz-Arena auf der Bank der Profis gesessen hatte und sich nun einen Tag vor seinem 19. Geburtstag mit seinem vierten Saisontor bereits selbst beschenkte. "Wir waren heute wahnsinnig ehrgeizig, haben sehr geschlossen gespielt. Jeder hat für den Mitspieler gekämpft – das war ein verdienter Sieg", freute sich Polenz.

 

Doch mit einer starken Halbzeit gab sich Werder nicht zufrieden. Nach etwas mehr als einer Stunde begannen die Minuten des Sebastian Schachten. Zunächst strich sein 25-Meter-Schuss nur knapp über den gegnerischen Kasten (63.), kurz darauf drückte er nach einem verunglückten Schussversuch von Jerome Polenz den Ball zum 4:1 über die Linie (66.). Damit nicht genug: In der 73. Minute ließ er die gesamte Abwehreihe der Osnabrücker einfach stehen, lief alleine auf Torhüter Berbig zu und schloss sein Solo mit einem Flachschuss zum 5:1 ab – die endgültige Entscheidung (73.).

 

"Heute haben wir gesehen, was man mit Leidenschaft erreichen kann", lobte Thomas Wolter das Engagement seiner Jungs. "Die Mannschaft hat sich als hervorragende Einheit gezeigt." Und das, obwohl der Coach einige seiner Spieler seit mehreren Tagen nicht im Training gesehen hatte, da sie entweder mit den Bundesliga-Profis oder der U 19 im Einsatz waren. Dennoch Freude auf Werder-Seite – Enttäuschung dagegen bei den unterlegenen Osnabrückern. Gäste-Training Wollitz war völlig bedient: "Wir waren von der ersten bis zur letzten Sekunde nicht richtig auf dem Platz. Am Ende habe ich nur gehofft, dass das Spiel bald vorbei ist. So darf sich eine Mannschaft, die aufsteigen will, nicht präsentieren." Der VfL hat auf Rang sieben nun schon neun Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsrang. Werder kletterte auf Rang 17 und ist derzeit drei Zähler vom rettenden 14. Platz entfernt.

 

von Martin Lange

 

Werder: Vander – Pekrul, Stallbaum, Schierenbeck, Venekamp – Banecki, Peitz – Rockenbach da Silva (87. Wittke), Schachten – Polenz (83. Bischoff), Hunt (78. Artmann)

 

Osnabrück: Berbig – Koch, de Jong, Heidenreich, Schäfer – Wedau (46. Kügler, 61. Menga), Enochs, Nouri, Joppe – Feldhoff, Reichenberger

 

Tore: 1:0 Rockenbach da Silva (4.), 2:0 Rockenbach da Silva (21./ Foulelfmeter), 2:1 Enochs (32.), 3:1 Polenz (39.), 4:1 Schachten (66.), 5:1 Schachten (73.)

 

Gelbe Karten: Banecki, Rockenbach da Silva, Vander – Heidenreich, Nouri

 

Schiedsrichter: Christian Fischer (Hemer)

 

Zuschauer: 1.300 auf Platz 11 am Weser-Stadion

 

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