"Es ist, als ob man gegen Windmühlen anredet", sagte Werder-Coach Thomas Wolter nach der 2:3-Niederlage gegen Holstein Kiel. Die ganze Woche hatte er seine Spieler immer wieder gewarnt...
"Es ist, als ob man gegen Windmühlen anredet", sagte Werder-Coach Thomas Wolter nach der 2:3-Niederlage gegen Holstein Kiel. Die ganze Woche hatte er seine Spieler immer wieder gewarnt...
"Es ist, als ob man gegen Windmühlen anredet", sagte Werder-Coach Thomas Wolter nach der 2:3-Niederlage gegen Holstein Kiel. Die ganze Woche hatte er seine Spieler immer wieder gewarnt, dass mit den "Störchen" ein ähnliches Team wie Wilhelmshaven und Emden auf sie wartet. Ein Team, das über die Zweikämpfe zum Erfolg kommen will und über viel Erfahrung verfügt. Dreißig Minuten lang sah es auch so aus, als ob sein Team die Warnungen verinnerlicht hätte. Werder war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft und ging verdient durch den fünften Saisontreffer von Frank Löning in Führung. "Danach haben wir leider die Arbeit eingestellt und nur noch 'schlau' Fußball gespielt. Mit Hacke und Spitze. So kommt man in dieser Liga aber nicht weiter", so der Bremer Coach deutlich. "Kiel hat uns dann gezeigt, wie man so ein Spiel angeht. Der Sieg war hoch verdient."
Während sich Werder immer schwerer tat, kamen die Kieler deutlich besser in die Partie, gewannen die entscheidenden Zweikämpfe und drehten die Begegnung zu ihren Gunsten. "Man hat deutlich gesehen, dass die Aggressivität, die Kiel an den Tag gelegt hat, bei uns gefehlt hat", erklärte Kevin Artmann, dessen Einschätzung von Torwart Christian Vander geteilt wurde: "Wir haben heute nicht so dagegen gehalten, wie wir es in den letzten beiden Spielen getan haben."
Doch der Spielverlauf meinte es an diesem Nachmittag in jeder Hinsicht nicht gut mit den Bremern. Kurz vor der Halbzeit kam der Kieler Sören Brändy an der Mittellinie einen Schritt zu spät und traf, anstatt des Balles, den linken Knöchel von Mittelfeldspieler Amaury Bischoff. Pech für den jungen Franzosen. "Amo" musste verletzt ausgewechselt werden. "Nach der Untersuchung im Krankenhaus sieht es nach einer Bänderverletzung aus. Zum Glück ist nichts gebrochen. Wir müssen jetzt jedoch abwarten wie schlimm es ist. Vielleicht ist er in ein paar Tagen schon wieder dabei", erklärte Thomas Wolter noch am Abend. Übeltäter Sören Brandy, der im zweiten Durchgang zum 2:1 für die KSV traf, wurde für dieses Foul nur mit Gelb verwarnt
Dass der Ausfall des Franzosen, der sich seit Wochen in einer Top-Form präsentiert, der Knackpunkt im Spiel war, wollte sein Teamkollege Kevin Artmann nicht bestätigen: "Wir hatten schon vorher Probleme. Aber 'Amo' ist dennoch ein sehr wichtiger Spieler für uns, der durch seine Spielweise auch mal in schwierigen Situationen ein Zeichen setzen kann."
Für die Bremer war es im neuen Jahr die dritte Niederlage gegen ein Team, das eher durch ihre kampfbetonte Spielweise als durch spielerische Akzente besticht. Doch auch wenn einige Parallelen zu den Spielen gegen Wilhelmhaven und Emden nicht von der Hand zu weisen sind, werteten die Bremer die Niederlage gegen Kiel nicht als Rückfall zu den Leistungen am Anfang des Jahres. "Ich sehe es nicht als Rückschlag aber es ist natürlich auch kein Schritt nach vorne gewesen. Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir hatten gehofft, nach den zwei Siegen unsere kleine Erfolgsserie fortsetzen zu können", erklärte Kevin Artmann, der sich auch nicht über sein sehenswertes Freistoßtor freuen konnte: "Wenn die Chance davor auch drin gewesen wäre, hätte ich mich gefreut."
Am kommenden Wochenende haben die Bremer nun die Gelegenheit, wieder an ihre Erfolge anzuknüpfen. Gegner ist am Samstag, 17.03.2007, der Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach. Und gegen die zweiten Mannschaften der Bundesligisten lief es für Werder im neuen Jahr bekanntlich bislang ganz gut.
von Norman Ibenthal