Alles mitgenommen

Christian Schulz im Interview

Trifft am Samstag erneut auf den SV Werder: Christian Schulz (Foto: WERDER.DE).
U23
Donnerstag, 04.04.2019 / 17:15 Uhr

Das Interview führte Marcel Kuhnt

Ein Werder-Eigengewächs kehrt am Samstag zurück an die Weser. Christian Schulz, Teil der Doublemannschaft von 2004, ist mit der U23 von Hannover 96 zu Gast bei Werders U23. Bei jener Mannschaft, wo seine Laufbahn im Seniorenbereich begann. Im Interview mit WERDER.DE spricht der 36-Jährige über seine Zeit im WERDER Leistungszentrum, die Erinnerungen an die Double-Saison und das bevorstehende Aufeinandertreffen in der Regionalliga Nord.

WERDER.DE: Moin, Christian. Fangen wir doch mal ganz vorne an. Du bist in Bassum geboren und 1995 zu Werder gewechselt. Du hast also bereits früh das WERDER Leistungszentrum kennengelernt...  

Christian Schulz: „Dann fängt die Geschichte wirklich ganz vorne an (lacht). Ist aber wirklich so gewesen. In der Jugend habe ich erst noch bei Bassum gespielt und bin dann sehr früh, ich glaube mit 13 Jahren, zu Werder gegangen. Dort habe ich alle Nachwuchsteams, die Amateure und die Profi-Abteilung durchlaufen.“

WERDER.DE: Wie sind deine Erinnerungen an deine Jugendzeit?

Christian Schulz: „Es war sehr schön. Die Zeit bei Werder und vor allem im Internat war wirklich klasse. Von der Lage her ist das einfach einmalig. Man wohnt  im Weser-Stadion. Dort, wo der Weg als Nachwuchsspieler irgendwann hinführen soll.  Zudem herrschte immer eine familiäre Stimmung, weshalb ich mich immer gut aufgehoben gefühlt habe.“

WERDER.DE: Weißt du eigentlich noch, wann du dein Debüt für die Profis gefeiert hast?

Christian Schulz: „Das war in Nürnberg, aber wann genau das gewesen ist, weiß ich gar nicht mehr.“

WERDER.DE: Am 15.02.2003 war das Spiel in Nürnberg und du bist nach der Pause reingekommen.

Christian Schulz: „Ja, genau. Ich wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt, weil Viktor Skripnik seine fünfte Gelbe Karte bekommen hat. Ludovic Magnin war zu der Zeit verletzt. Somit hat Thomas Schaaf für das nächste Spiel keinen Linksverteidiger gehabt und mich ins kalte Wasser geworfen. So fing meine Karriere damals an.“

WERDER.DE: Der Anfang von einer aufregenden Karriere, die 2004 direkt mit dem Doublegewinn das größte Highlight hatte, oder?

Christian Schulz: „Das war mein erstes richtiges Profi-Jahr. Gleich Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger zu werden, war großartig. Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich es gar nicht so genau einzuschätzen, was wir da erreicht haben. Jetzt im Nachhinein weiß man, dass das wirklich was ganz Außergewöhnliches gewesen ist. Für mich waren es in Deutschland letztlich auch die einzigen Titel, weshalb diese Saison für mich persönlich nochmal einen viel höheren Wert besitzt.“

Es geht darum den jungen Spielern Hilfestellungen zu geben.
Christian Schulz

WERDER.DE: Obwohl in Deutschland keine Trophäen mehr dazu kamen, gab es sportlich gesehen schon noch einiges Highlights für dich…

Christian Schulz: „Natürlich gab es bei allen meinen Stationen weitere Highlights. Über die Jahre summiert sich das. Neben der Meisterschaft und dem Pokalsieg war ich Nationalspieler, durfte Champions und Europa League spielen. Musste aber leider auch einen Abstieg mit Hannover hinnehmen. Man kann also sagen, dass ich alles, was man im Fußball erleben kann, mitgenommen haben. Von daher bin ich unter dem Strich mit meiner Karriere sehr zufrieden.“

WERDER.DE: Zu Ende ist deine Karriere noch nicht. Im Sommer bist du nach Hannover zurückgekehrt. Wie kam es dazu, dass du bei der 2. Mannschaft von 96 spielst?

Christian Schulz: „Wir hatten schon damals, als klar war, dass es bei den 96-Profis nicht weitergeht, über so ein Szenario gesprochen. Zu der Zeit wollte ich aber nochmal was Anderes sehen und bin nach Graz gegangen. Ein halbes Jahr vor Ablauf meines Vertrags in Graz, rief mich dann NLZ-Leiter Michael Tarnat an und wollte wissen, ob ich mir das in der U23 vorstellen könnte. Ich muss zugeben, dass ich anfangs skeptisch war. Doch es war die absolut richtige Entscheidung. Mit den Jungs auf dem Platz zu stehen macht sehr viel Spaß.“

WERDER.DE: Bei Werders U23 gibt es zum Beispiel mit Kapitän Christian Groß auch einen erfahrenen Spieler, der die jungen Akteure leiten soll. Welche Erfahrungen willst du weitergeben?

Christian Schulz: „Es geht darum den jungen Spielern, die versuchen im Profi-Geschäft Fuß zu fassen, Hilfestellungen zu geben. Der Seniorenbereich ist eine andere Welt als der Jugendbereich. Die Umstellung kann dauern. Da tut es gut, ein paar Tipps von erfahrenen Spielern zu bekommen. Daher freut es mich auch, dass die Jungs so wissbegierig sind.“

WERDER.DE: Wie wichtig waren für dich, als du selbst U23-Spieler bei Werder warst, ältere Spieler?

Christian Schulz: „Als ich in der U23 war, sind Danny Fütterer und Björn Schierenbeck die erfahrenen Spieler gewesen. Zu den Beiden hat man natürlich als junger Fußballer hochgeschaut, weil sie gestandene Persönlichkeiten waren. Wenn sie etwas gesagt haben, hat man nochmal genauer hingehört. Das hat mir schon sehr geholfen.“

WERDER.DE: Am Samstag gastierst du mit Hannover 96 II dort, wo du damals selbst gespielt hast – auf „Platz 11“. Was erwartest du für ein Spiel?

Christian Schulz: „Ich habe schon gehört, dass noch vieles beim Alten ist (lacht). Ich gehe davon aus, dass es wie schon im Hinspiel eine schwierige Aufgabe für uns wird. Mir und unserem Trainer Christoph Dabrowski war schon in der Hinrunde klar, dass wir auf eine extrem spielstarke Mannschaft treffen. Für mich persönlich ist Werders U23 sogar der stärkste Gegner. Wir hatten im Hinspiel das Matchglück auf unserer Seite. Ich hoffe natürlich, dass wir das am Samstag erneut haben und einen Sieg mit nach Hause nehmen können.“

 
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