Vorbericht zur Partie bei Rot-Weiß Erfurt

Von einem ordentlichen Abschied aus der 3. Liga ist man bei Rot-Weiß Erfurt seit dem Insolvenzantrag im März und dem durch den Punktabzug besiegelten Abstieg weit entfernt. Der letzte „Gründerverein“ in Deutschlands dritthöchster Spielklasse präsentierte sich vor allem im April desolat: Die Auswärtsniederlagen in Halle (0:3) und Lotte (0:1) waren kein Drama, zwei richtige Packungen gegen Chemnitz (0:5) und zuletzt gegen Großaspach (0:6) vor heimischem Publikum sind aber wohl nicht mehr zu entschuldigen. Die Thüringer werden gute Auftritte in den letzten drei Ligapartien also dringend nötig haben, um die Ergebnisse der letzten Wochen mit guten Leistungen wieder etwas in Vergessenheit geraten zu lassen, will man nicht mit einer ordentlichen Hypothek gegenüber den eigenen Fans in das kommende Regionalliga-Jahr starten.

Dem sieht man auf Seiten des SV Werder deutlich gelassener entgegen. Natürlich war die Enttäuschung nach der bitteren 2:4-Niederlage gegen Carl Zeiss Jena riesengroß, der Stachel saß nach der tollen Leistung im ersten Durchgang nach dem Abpfiff richtig tief. Die Klarheit über die Situation in der kommenden Spielzeit könnte aber eine Befreiung sein, die drückende Abstiegsangst ist dahin. Jetzt können die jungen Grün-Weißen ihre Spielstärke unter Beweis stellen, ohne dass die Furcht vor Fehlern weitreichende sportliche Konsequenzen haben könnte. Gegen diesen schwer angeschlagenen Gegner ist in jedem Fall was drin.

Niklas Schmidt: „Wir müssen das Spiel so angehen wie die erste Halbzeit gegen Jena. Wenn wir diese Leistung diesmal über 90 Minuten zeigen können, bin ich mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen.“

Sven Hübscher: „Wir fahren nach Erfurt, um dort drei Punkte zu holen. Wir haben nach letzter Woche jetzt klare Verhältnisse. Der Druck ist weg, daher hoffe ich, dass die Mannschaft frei aufspielt und sich mit einem Erfolg belohnt.“