Zu den Werder-Wurzeln zurück

Dominic Volkmer im Interview

Absolvierte jedes der 15 Saisonspiele in der 3. Liga über die volle Distanz: Dominic Volkmer (Foto: hansepixx).
U23
Samstag, 11.11.2017 / 12:06 Uhr

Von Marcel Kuhnt & David Steinkuhl

Mit seiner Statur ist Dominic Volkmer auf dem Platz eine beeindruckende Erscheinung. Der spielstarke Linksfuß ist der absolute Dauerbrenner in der U 23 des SV Werder, bislang verpasste er keine einzige Spielminute in der Saison. Dabei steuerte Volkmer in den letzten Jahren nicht immer geradewegs auf das Profi-Geschäft zu. Mit viel Fleiß und Disziplin kämpfte er sich über einige Umwege wieder heran. Jetzt scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann der 21-Jährige den "nächsten Schritt" macht.

Mit WERDER.DE sprach der Defensivspieler im Interview über seine Jugend, in der Profifußball zwischenzeitlich weit entfernt schien, einen wichtigen Fixpunkt in seiner Heimatstadt Bremen und seine persönliche Entwicklung.

WERDER.DE: Moin, Dominic! Fangen wir doch mal mit einem ganz besonderen Moment an, für alle Werderaner und besonders für dich persönlich: 38. Spieltag der letzten Saison, du kommst rein und köpfst Werders U 23 gegen Aalen mit deinem ersten Drittliga-Tor kurz vor dem Ende zum Klassenerhalt. Was für ein Gefühl war das?

Dominic Volkmer: "Das war wirklich eine schöne Geschichte für mich. In der 83. Minute bin ich reingekommen und mache dann mit dem ersten Ballkontakt das Ding rein. Wirklich ein schöner Moment, den ich sicherlich noch lange mitnehmen werde. Zu so einem wichtigen Zeitpunkt, das erste Profi-Tor zu erzielen, ist großartig. Vor allem, weil ich mit dem Tor auch noch der Mannschaft unglaublich helfen konnte."

WERDER.DE: Wenn wir in deiner Nachwuchs-Laufbahn noch weiter zurückblicken, fällt ja auf, dass du insgesamt dreimal zu Werder gewechselt bist. Erst SVW, dann Borgfeld, wieder SVW, dann unter anderem Weyhe und Oldenburg, jetzt wieder SVW. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?

Dominic Volkmer: "Ich habe als kleines Kind angefangen, bei Werder Fußball zu spielen und war bis zur U 10 hier. In der U 13 bin ich aus Borgfeld wieder zurückgekommen, aber als im C-Jugend-Bereich alles etwas leistungsorientierter wurde, habe ich gemerkt, dass die anderen Jungs in ihrer Entwicklung weiter waren als ich und es für mich gerade einfach nicht reichte. Als ich dann in Weyhe gespielt habe, war der Fußball eher an zweiter Stelle für mich, Schule und Freunde waren mir damals wichtiger. Erst als wir in der B- und A-Jugend in der Regionalliga gespielt haben, habe ich mich wieder richtig auf den Sport fokussiert."

WERDER.DE: Dabei haben auch deine Trainer eine wichtige Rolle gespielt.

Dominic Volkmer: "Richtig. Ich hatte das Glück, dass ich in der A-Jugend sowohl in Weyhe als auch später beim VfB Oldenburg Trainer hatte, die relativ große Stücke auf mich hielten. In Oldenburg konnte ich bereits als A-Jugend-Spieler erste Erfahrungen im Herrenbereich sammeln und mich im Anschluss dort als Stammspieler etablieren. Diesen Übergang gut hinzubekommen, ist für jeden Fußballer ein sehr wichtiger Schritt."

Ich musste einsehen, dass das Level um einiges höher ist als zuvor
Dominic Volkmer

WERDER.DE: Und wie kam es dann dazu, dass du dich im Sommer 2016 ein drittes Mal für Grün-Weiß entschieden hast?

Dominic Volkmer: "Erst einmal musste ich für mich entscheiden, wie es weitergehen soll. Ich habe mir eingestehen müssen, dass ich es nicht schaffen würde, auf einem solchen Niveau Fußball zu spielen und gleichzeitig zu studieren. Da war der Schritt wieder nach Bremen zu gehen am logischsten, weil ich hier schon wusste, was mich erwartet und ich mich voll auf den Fußball konzentrieren konnte. Jetzt weiß ich: Müsste ich diese Entscheidung nochmal fällen, würde ich es wieder so machen." 

WERDER.DE: War dabei auch das private Umfeld in deiner Heimatstadt Bremen eine Entscheidungshilfe?

Dominic Volkmer: "Auf jeden Fall. Vor allem mit meinen Freunden, die ich zum großen Teil noch aus Kindheitstagen kenne, unternehme ich noch sehr viel. Sie unterstützen mich immer, dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Sogar bei Auswärtsspielen muss ich öfters Karten für die Jungs organisieren. Die Unterstützung ist wirklich nicht selbstverständlich und macht mich stolz."

WERDER.DE: In deinem ersten Jahr für die U 23 gab es immer mal wieder Phasen, in denen du nicht in der Startelf standest. Jetzt, 2017/18, hast du noch keine einzige Minute verpasst. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung, oder?

Dominic Volkmer: "Mittlerweile schon, zu Beginn bin ich aber etwas blauäugig an die Sache herangegangen. Ich dachte, dass ich von Anfang an in der 3. Liga mithalten kann, musste dann aber schnell einsehen, dass das Level doch um einiges höher ist als zuvor in der Regionalliga. Als ich mich daran gewöhnt hatte, habe ich mich richtig reingehängt und unter Florian Kohfeldt dann auch einige Spiele gemacht. Dass es jetzt für mich persönlich so gut läuft, ist natürlich ein schönes Gefühl."

WERDER.DE: In dieser Saison läuft es nach dem guten Saisonstart für euch als Mannschaft momentan nicht ganz so rund. Wie bewertest du die jetzige Phase, in der ihr schon relativ lange auf einen Sieg wartet?

Dominic Volkmer: "Uns war trotz des guten Starts klar, dass es in der Saison auch schlechte Phasen geben kann. Natürlich wird es mit jedem weiteren Spiel ohne Sieg schwerer, da herauszukommen, aber aufgrund unseres sehr starken Kaders, bin ich fest davon überzeugt, dass uns das gelingen wird. Das Problem ist gerade, dass wir einfach nicht alles abrufen, was wir draufhaben. Es werden auch wieder Phasen kommen, in denen wir mehrere Spiele gewinnen können."

WERDER.DE: Ist es an manchen Stellen vielleicht auch die fehlende Erfahrung, die den ein oder anderen Punkt kostet?

Dominic Volkmer: "Ja, auch. Das soll zwar nicht als Ausrede gelten, aber oft ist es schon eine Frage von Cleverness und Erfahrung, die in knappen Spielen den Ausschlag geben kann."

WERDER.DE: Hilft da die Teilnahme am Training der Profis, wo du zuletzt ja ab und zu mitmachen durftest?

Dominic Volkmer: "Bei den Profis mitzutrainieren, ist etwas Besonderes. Aus jeder Einheit lernt man und nimmt Neues mit. Die Unterschiede in Bezug auf Cleverness und individuelle Qualität sind schon zu erkennen. Davon versucht man, so viel wie möglich aufzusaugen und für sich selbst zu übernehmen."

WERDER.DE: Dazu kommt, dass der Coach im Training bei der Bundesliga-Mannschaft momentan ja keine große Umstellung für dich ist.

Dominic Volkmer: "Das stimmt. Florian Kohfeldt probiert aus jedem das Maximum herauszuholen. Mir hat er immer wieder gesagt, was ich besser machen kann und worauf es im Profifußball ankommt. Unter ihm habe ich einen großen Entwicklungssprung gemacht."

WERDER.DE: Abschließend noch die Frage zu deiner sportlichen Zukunft - was sind in der kommenden Zeit deine Ziele?

Dominic Volkmer: "Ich will so viel spielen wie möglich, will mich sowohl individuell als auch mit der Mannschaft weiterentwickeln. Und dann wird man sehen. Ich fühle mich in Bremen sehr wohl und möchte hier die nächsten Schritte gehen."

 
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