Als Rost traf...

Ole Käuper im Interview

Ole Käuper zieht bei der U 23 die Fäden im Mittelfeld (Foto: hansepixx).
U23
Dienstag, 24.10.2017 / 16:22 Uhr

Das Interview führten Marcel Kuhnt und David Steinkuhl

Aus der Startformation von Werders U 23 ist Ole Käuper kaum noch weg zu denken. Der 'Bremer Jung', der seit seiner Juniorenzeit das Trikot der Grün-Weißen überstreift, ist Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld des Drittliga-Teams und gibt den Takt vor. Und dafür muss er kein Lautsprecher auf dem Platz sein. „Ich bin zwar kein lauter, extrovertierter Typ, will aber trotzdem vorneweg gehen und der Mannschaft so weiterhelfen", sagt der 20-Jährige gegenüber WERDER.DE.

Im Interview mit WERDER.DE spricht Ole Käuper über sein erstes Werder-Spiel im Weser-Stadion, seine Zeit in den Junioren-Teams und seine Ziele für die Zukunft.

WERDER.DE: Moin, Ole. Du hast vor wenigen Wochen deinen ersten Profivertrag beim SV Werder unterschrieben, in deiner Geburtsstadt, bei dem Verein, dem du seit der Jugend die Treue hältst. Was löst das für Gefühle bei dir aus?

Ole Käuper: "Ich freue mich natürlich riesig! Ich erinnere mich noch daran, wie ich gemeinsam mit meinem Vater damals die Spiele geguckt und die Profis geradezu angehimmelt habe. Jetzt dabei zu sein und in der Zukunft vielleicht selber im Weser-Stadion zu spielen, ist eine großartige Vorstellung."

WERDER.DE: Erinnerst du dich noch an deinen ersten Besuch im Weser-Stadion?

Ole Käuper: "Ja, das war 2002 glaube ich, gegen Hansa Rostock."

WERDER.DE: Kein normales Spiel…

Ole Käuper: "Genau, damals hat Werder-Keeper Frank Rost kurz vor Schluss erst den Ausgleich gemacht und danach traf Ailton sogar noch zum Sieg. Wenn das dein erstes Spiel im Stadion ist, vergisst du das niemals."

WERDER.DE: Hattest du damals auch ein Vorbild beim SVW?

Ole Käuper: "Früher habe ich Ivan Klasnic immer bewundert, er war einfach ein Killer vor dem Tor. Etwas später, als ich dann selbst Mittelfeldspieler in der Jugend von Werder war, wurde Diego zu meinem Lieblingsspieler."

WERDER.DE: Und gab es in deiner grün-weißen Juniorenzeit auch einen Trainer, der dich besonders geprägt hat?

Ole Käuper: "Ich hatte sehr viele gute Trainer hier. In Sachen Disziplin habe ich viel von Thorsten Bolder in der U 15 gelernt. Fußballerisch habe ich den größten Sprung aber wohl unter Viktor Skripnik und Florian Kohfeldt in der U 17 gemacht. Dass Flo auch in der U 23 jetzt mein Trainer ist, kommt mir auf jeden Fall zugute. Ich fühle mich sehr wohl bei ihm, unser Verhältnis basiert auf großem gegenseitigen Vertrauen. Er kennt mich durch unsere langjährige Zusammenarbeit sehr gut und weiß genau, wie er das Beste aus mir herausholen kann."

Wenn man konstant seine Leistung bringt, bekommt man früher oder später auch weiter oben seine Chance.
Ole Käuper

WERDER.DE: Im vergangenen Jahr bist du fast ein Jahr mit einer Sprunggelenksverletzung ausgefallen, da warst du 19. Hattest du die Befürchtung, in so einem für den Übergang von Jugend- zu Herrenfußballer entscheidenden Alter, den Anschluss verlieren zu können?

Ole Käuper: "Angst hatte ich nicht, aber es war alles andere als einfach, das stimmt. Es war wirklich schwer für mich, nach dem langen Ausfall wieder reinzukommen und mich an das deutlich höhere Tempo und die Physis im Seniorenbereich zu gewöhnen. Der Sprung von der U 19 zur U 23 ist schon gewaltig. Ich habe eine gewisse Zeit gebraucht, aber ich denke, dass ich jetzt auf dem richtigen Niveau angekommen bin."

WERDER.DE: Und auf welchem Niveau würdest du dich sehen, wenn du nicht verletzt gewesen wärst?

Ole Käuper: "Das kann ich nicht genau sagen, aber ich denke nicht, dass ich in dem einen Jahr komplett in meiner Entwicklung stagniert bin. Sportlich habe ich vielleicht einiges im Nachhinein aufholen müssen, dafür bin ich aber mental während dieser Zeit stärker geworden."

WERDER.DE: In dieser Spielzeit bist du der Co-Kapitän in der U 23 und durftest in den letzten Partien immer mal wieder die Binde tragen. Liegt dir diese verantwortungsvolle Rolle in so einem jungen Team?

Ole Käuper: "Ich versuche immer schon, sowohl auf als auch neben dem Platz, als Führungsspieler aufzutreten, ganz unabhängig davon, ob ich jetzt Kapitän bin oder nicht. Ich bin zwar kein lauter, extrovertierter Typ, will aber trotzdem vorneweg gehen und der Mannschaft so weiterhelfen."

WERDER.DE: Auf dem Platz sind deine Präsenz und deine Ruhe am Ball dabei sicherlich hilfreiche Mittel.

Ole Käuper: "Kann gut sein. Mein Ziel im Spiel ist es, den Rhythmus und das Tempo selbst mitbestimmen zu können. Ich fordere viele Bälle und versuche so oft wie möglich, meinen Mitspielern ein Maximum an Optionen zu bieten."

WERDER.DE: In der letzten Saison hatte Maximilian Eggestein eine ähnliche Aufgabe wie du. In der Hinrunde spielte er in der U 23 und führte das Team das ein oder andere Mal als Kapitän auf den Platz. In der Rückrunde war Maxi dann fester Bestandteil des Bundesligateams. Ist das auch ein Plan, den du dir so ausmalen könntest?

Ole Käuper: "Bei Maxi ist es optimal gelaufen. Er war bei den Profis in einer sehr erfolgreichen Phase einer der Leistungsträger. Das ist eine schöne Geschichte. Ich selbst mache mir deswegen aber keinen Druck. Wenn man konstant seine Leistung bringt, bekommt man früher oder später auch weiter oben seine Chance – und Maxi ist aktuell eben ein Paradebeispiel dafür."

WERDER.DE: Ein anderer Teamkollege, der für dich nicht nur Vorbildfunktion hat, sondern auch Freund und Zimmergenosse auf Auswärtsfahrten ist, ist Rafael Kazior.

Ole Käuper: "Ja, Rafa und ich verstehen uns sehr gut. Er ist ein gestandener Profi und gibt mir viele Tipps in Sachen Professionalität. Besonders in der Zeit als ich in die U 23 kam und erstmal kaum Spielzeit hatte, hat er mir Mut zugesprochen, mich bestärkt und unterstützt. Darüber hinaus gehen wir auch öfter mal privat essen und reden viel. So ist aus der 'Fußballerfreundschaft' trotz unseres Altersunterschieds auch eine richtige Freundschaft entstanden. Rafa ist einfach ein guter Typ."

 
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