WERDER.DE: Zu den zehn Jahren als Trainer kommen noch viele weitere Jahre als Spieler der dritten Mannschaft. Was ist für dich das Besondere an Werder Bremen?
Florian Kohfeldt: „Wir sind im positiven Sinne noch ein Verein. Alle, die hier arbeiten und dem Verein verbunden sind, spüren dieses Vereinsleben. Man trifft täglich Leute, die man gerne sieht. Das ist unabhängig davon, ob ich im Profi-Bereich, im Leistungszentrum oder in einer anderen Abteilung arbeite. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl ist aus meiner Sicht das Besondere an Werder. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, wie lange man schon dem Verein angehört. Die Identifikation mit dem Verein ist bei allen sofort zu spüren. Bei aller Vereinsangehörigkeit lassen wir Einflüsse von außen zu und wissen, dass wir Leistung bringen müssen. Doch die grundsätzliche Identifikation hat sich dabei nie geändert. Und das schätze ich an Werder Bremen.“
WERDER.DE: Vermittelst du deinen Spieler diese Philosophie auch in der täglichen Trainingsarbeit?
Florian Kohfeldt: „Auf jeden Fall. Jeder Spieler muss spüren, dass es toll ist, für Werder Bremen spielen zu dürfen. Sie müssen wissen, was es bedeutet, welche Tradition dahinter steckt und welche Bedeutung es für die Stadt und die Fans hat. Das sind einmalige Beziehungen, die nicht häufig zu finden sind. Das sollte ein Spieler wissen. Und zwar, aus meiner Sicht, unabhängig davon, ob er in der U 12, der U 23 oder bei den Profis spielt.“
WERDER.DE: Dennoch hast du die Bedeutung des Inputs von außen angesprochen. Gab es einen Trainer, der deinen Stil besonders geprägt hat?
Florian Kohfeldt: „Ein Vorbild in der Form habe ich nicht. Ich finde, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss.“
WERDER.DE: Wie sieht dein Weg aus?
Florian Kohfeldt: „In der Defensive sollen die Jungs den Ball schnell zurückerobern. Da gibt es eine klare Struktur, wie das abzulaufen hat. In der Offensive genügt es aus meiner Sicht nicht mehr, nur ein Mittel anzuwenden. Also nicht nur vertikales Spiel oder über die Flügel. Es wird eine hohe Flexibilität benötigt. Das ist ein hoher Anspruch. Dennoch sind das Elemente, die für mich wichtig sind. Das versuche ich den Spielern zu vermitteln.“