Kazior: "Unbezahlbare Erfahrungen"

Raphael Kazior nahm sich in der Lobby des U 23-Teamhotels Papillon Belvil Zeit für ein Interview (Foto: WERDER.DE).
U23
Samstag, 09.01.2016 / 18:40 Uhr

Das Interview führte Yannik Cischinsky

Morgenlauf, Frühstück, Training, regenerieren, Training, Behandlung, Abendessen - und das alles eine Woche lang, Tag für Tag. Für Raphael Kazior ist das Routine. Der erfahrene Kapitän der U 23 kennt das straffe Programm eines Wintertrainingslagers bestens. Doch für viele Talente aus Werders Drittligateam hält die Woche im türkischen Belek jede Menge neue Erfahrungen parat - vor allem für die jungen Spieler aus der grün-weißen U 19. 

Für WERDER.DE hat sich Kazior am Samstag Zeit genommen um über die Ziele in der Rückrunde, die jungen Talente und den Kontakt zum Profi-Team zu sprechen.

WERDER.DE: Rapha, das neue Jahr hat begonnen, die Rückrunde liegt vor euch. Wie blickst du auf die vergangene Hinrunde zurück?

Raphael Kazior: „Ich denke, zum Schluss hin haben wir uns gesteigert. Die Ergebnisse, aber auch wie wir die Spiele bestritten haben, stimmen uns positiv. Dass wir mehr Punkte auf dem Konto haben könnten als wir haben, wissen alle. Darüber sind wir uns im Klaren."

WERDER.DE: Seit drei Tagen seid ihr im Trainingslager in Belek. Wie lautet dein Zwischenfazit?

Raphael Kazior: „Kurz gesagt: gut. Wir haben top Plätze, perfektes Wetter und gute Trainingseinheiten - bisher passt alles. So, wie wir es uns gewünscht haben. Die Sonne strahlt und unser Trainingsplatz ist ein richtiger ‚Teppich‘. Wir können uns also voll und ganz aufs Fußballspielen konzentrieren."

WERDER.DE: Worauf kommt es denn im Trainingslager vor allem an?

Raphael Kazior: „Es ist ein Mix aus vielem: Belastung, Taktik, Spielaufbau und Defensivverhalten. In Bremen war es die vergangene Woche sehr kalt und es lag Schnee, da konnten wir wenig im taktischen Bereich arbeiten. Hier können wir gut Abläufe einstudieren, da der Ball auf dem top Rasen optimal läuft. Wir haben eine Woche Zeit, an vielen kleinen Dingen zu feilen."

WERDER.DE: Die Winterpause war ja nur kurz. Bereits eine Woche nach eurer Rückkehr müsst ihr wieder in der Liga ran...

Raphael Kazior: „Es ist nicht viel Zeit, das stimmt. Aber alle haben ihre Hausaufgaben während der freien Tage gemacht. Wir wollen als Team den eingeschlagenen Weg der letzten Wochen vor Weihnachten weitergehen und ein paar Punkte mehr einsammeln. Die Tendenz stimmt sicherlich. Wir sind eine Einheit, das konnte man auf dem Platz sehen. Daran wollen wir anknüpfen."

WERDER.DE: Du sprichst das Thema Einheit an. Welche Bedeutung hat die klarere Definition von Bundesliga- und U 23-Kader für eure Arbeit?

Raphael Kazior: „Ich denke, das ist hilfreich für uns und wird sich im weiteren Saisonverlauf auszahlen. Jeder, der Werder kennt, weiß, dass die Wege zwischen beiden Teams kurz sind. Dennoch ist es gut, dass wir hier im Trainingslager Tag für Tag mit einem konstanten Team, einer Einheit arbeiten können."

WERDER.DE: Zusätzlich zu den U 23-Akteuren sind auch fünf U 19-Talente mit in Belek. Hat die Integration schnell funktoniert?

Raphael Kazior: „Im Trainingsbetrieb fällt mir das nicht auf. Die Jungs haben sich nahtlos eingefügt, keiner fällt hinten ab und von außen ließe sich sicher nicht sagen, wer aus der U 19 kommt und wer schon länger U 23 spielt. Es macht Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Und die ganz jungen halten mich jung (lacht)."

WERDER.DE: Für viele ist es ja sogar das erste Trainingslager in dieser Form...

Raphael Kazior: „Sicherlich sind einige mit großen Augen und Ohren durch die Gegend gelaufen, haben alles aufgesaugt und die Abläufe erst einmal beobachtet (schmunzelt)."

WERDER.DE: Bist du als selbsternannter „alter Hase" im Team da vielleicht sogar das ein oder andere Mal genervt von den ganz jungen Teamkollegen?

Raphael Kazior (lacht): „Nein, überhaupt nicht. Wenn man das ein oder andere Gespräch mithört, schmunzelt man auch schon mal innerlic, aber insgesamt ist es wirklich die pure Freude und wie gesagt: Sie halten mich jung. Die Arbeit mit ihnen und ihren Eifer zu beobachten, bringt großen Spaß mit sich. Ich bin wirklich froh und dankbar, bei Werder sein zu dürfen."

WERDER.DE: Und auf dem Zimmer kannst du dann ja auch mal abschalten. Was ist dein Erfolgsrezept, um dich zu entspannen?

Raphael Kazior: „Fußball gucken, ohne sich dafür interessieren zu müssen, wie es ausgeht und mit einer Mannschaft mitfiebern zu müssen. Gestern habe ich zum Beispiel ein Altherren-Turnier der großen türkischen Klubs auf einem türkischen Sender geschaut. Einige Ex-Spieler von Galatasaray oder Besiktas kennt man ja. Da hab ich mal reingeguckt ohne etwas zu verstehen (lacht)."

WERDER.DE: Ist eigentlich ein Besuch bei den Profis geplant?

Raphael Kazior: „Leider spielen sie zeitgleich mit uns und auch sonst ist kaum Zeit neben den Einheiten. Wir fahren aber immer am Trainingsplatz vorbei, gucken kurz rüber und sind ja auch mit ihnen geflogen. Der Kontakt ist ohnehin eng."

WERDER.DE: Nach dem Trainingslager erwartet beide Mannschaften ja wieder der Ernst der Liga. Was habt ihr euch als U 23 für die Rückrunde vorgenommen?

Raphael Kazior: „Wir möchten in der Liga bleiben. Wir möchten guten, erfolgreichen Fußball spielen. Die letzten Wochen 2015 haben gezeigt, dass wir mit den erfahrenen und vermeintlich großen Teams gut mithalten können. Wir müssen hier und da kleine Leichtsinnsfehler abstellen, aber daran arbeiten wir. Ein Stück weit ist das auch Erfahrungssache. Du musst lernen, wie in der 3. Liga Fußball gespielt wird."

WERDER.DE: Eine wertvolle Erfahrung für die jungen Spieler...

Raphael Kazior: „Absolut! Die 3. Liga wird manchmal belächelt, aber das Niveau ist sehr nah am Profibereich. Gegen Mannschaften wie Cottbus, Dresden oder Magdeburg sammelt man Erfahrungswerte, die unbezahlbar sind."

 

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