Strebinger: "Ich traue mir die Bundesliga zu"

Richard Strebinger will sich bei den Spielen der U 23 und im Training für den Bundesliga-Kader anbieten.
U23
Donnerstag, 13.03.2014 / 11:00 Uhr

WERDER.DE: Bei der U 23 läuft es ganz gut, ihr habt sechs der letzten sieben Spiele gewonnen.
Richard Strebinger: Es passt bei uns einfach viel zusammen. Obwohl ich nicht die ganze Woche bei der U 23 mittrainiere, merke ich immer, wenn ich da bin, dass alle konzentriert bei der Sache sind aber trotzdem aufgrund des jungen Alters vieler Spieler eine gewisse Lockerheit innerhalb der Mannschaft herrscht. Die Mischung ist schon sehr gut, wenn man mal das Oldenburg-Spiel weglässt.

Die gesamte Hinrunde war Richard Strebinger aufgrund einer hartnäckigen Verletzung zum Zusehen verdammt. Nun ist er zwischen die Pfosten zurückgekehrt und hat das Ziel „Bundesliga" weiterhin fest im Blick:

Was hat in Oldenburg (0:3 Anm. d. Red) nicht gestimmt?
Das ist schwer zu sagen. Oldenburg hat genau das gemacht, was wir eigentlich hätten tun sollen. Die Aggressivität und die Laufbereitschaft haben beim VfB besser gepasst und auch durch das Pressing kamen wir überhaupt nicht ins Spiel. Was da jetzt der genaue Grund für die Niederlage war, weiß ich nicht. Unterschätzt haben wir Oldenburg nicht. Das Spiel habe ich aber schon längst abgehakt und möchte mich damit auch nicht viel länger beschäftigen.

Blicken wir mal in die Zukunft. Wenn ihr das Nachholspiel gewinnt, sind es nur drei Punkte auf Wolfsburg. Was ist in dieser Saison für die U 23 noch drin? Kann man Wolfsburg noch einholen?
Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass da noch was geht. Obwohl ich ja den ganzen Herbst nicht mit dabei war, finde ich, dass unsere Mannschaft zu Recht da oben mitspielt und von der Qualität her auch den Aufstieg packen kann. Auf dem Platz sind wir sehr präsent und auch spielerisch sind wir den meisten anderen Mannschaften überlegen. Daher bleibt die Tabellenspitze natürlich in unserem Blickfeld.

Dafür müsst ihr am kommenden Wochenende beim Auswärtsspiel Neumünster drei Punkte holen. Sicherlich keine leichte Aufgabe oder?
Nein, das wird nicht einfach. In bin sowieso der Meinung, dass es in dieser Liga keine leichten Spiele gibt! Das galt auch für das Spiel bei Victoria Hamburg. Der VfB Oldenburg hat gegen sie zum Beispiel nur Unentschieden gespielt. Das zeigt, dass in dieser Liga alles möglich ist. Für uns ist es wichtig, dass unser Auftreten stimmt. Wenn wir unsere Leistung zu 100% abrufen, dann ist es gar nicht wichtig, wer da gegen uns auf dem Platz steht, sondern dann müssen wir zeigen, dass wir Werder Bremen sind und dass wir das Spiel gewinnen wollen.

Du warst ziemlich lange verletzt. Wie schwer war es für dich so lange nicht mit dabei sein zu können? Und wie sehr freust du dich jetzt darüber wieder auf dem Platz zu stehen?
Es war schon extrem schwer, gerade weil man bei einem Knochenmarksödem in der Wirbelsäule nicht vorhersagen kann, wie lang die Verletzungspause sein wird. Das hat die ganze Sache noch deutlich schwieriger für mich gemacht. Deswegen bin ich jetzt richtig froh darüber wieder dabei sein zu können und genieße jede Sekunde, die ich auf dem Platz stehe.

Und du bist wieder voll da, wie man beispielweise mit dem gehaltenen Elfer in Braunschweig gesehen hat. Welche Chancen rechnest du dir in Richtung Profis aus?
Erst einmal freue ich mich, dass ich mit meiner Leistung dem Team helfen kann. Die Verletzungspause hatte auch gute Seiten, ich gehe meine Situation heute viel positiver an. Beispielweise zerbreche ich mir nach einem schlechten Trainingstag nicht gleich den Kopf, wie ich es früher vielleicht gemacht habe, da ich weiß, dass es viel schlimmer sein könnte. Mein Ziel ist es natürlich weiterhin mit Werder in der Bundesliga zu spielen. Ich traue mir das zu und ich denke auch, dass der Verein davon überzeugt ist. Wann ich bei den Profis wieder dabei sein darf, kann man natürlich nicht vorhersagen, aber ich möchte schon einmal gerne in das Weser-Stadion einlaufen dürfen.

Die Torwartdiskussion bei Werder war lange Zeit ein heiß diskutiertes Thema in den Medien. Warst du eher froh, dass du aufgrund deiner Verletzung aus der Diskussion raus warst oder eher enttäuscht, weil du nicht mitmischen konntest?
Klar macht man sich öfters Gedanken darüber wie es gewesen wäre, wenn ich auch die Chance gehabt hätte mich zu präsentieren. Hätte ich dann vielleicht gespielt? Aber so sehr habe ich mich mit dem Thema gar nicht beschäftigt. Ich nehme die Dinge so wie sie sind und bin jetzt umso glücklicher, dass ich so gut drauf bin. Ich versuche jetzt mich in der U 23 neu zu beweisen und möchte zeigen, dass ich in die Bundesligamannschaft gehöre.

Kannst du dir eigentlich erklären, warum Werder so eine attraktive Adresse für Österreicher ist?
Es sind tatsächlich viele Österreicher hier bei Werder Bremen. Ich denke aber eher, dass es umgekehrt ist. Werder hat in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Österreicher gemacht und schaut sich deswegen vermehrt auf den Markt in Österreich um. Aber natürlich ist Werder ein ganz sympathischer Verein für viele Österreicher. Als ich noch klein war, spielte Andreas Herzog bei Werder und als ich dann etwas älter war, habe ich besonders die Entwicklung von Sebastian Prödl verfolgt.

Wusstest du eigentlich, dass wir mittlerweile auch in unserer ersten Frauenmannschaft zwei österreichische Spielerinnen haben? Eine davon ist sogar fast Nationalspielerin?
Wirklich? Nein, das wusste ich nicht. Ich weiß zwar, dass die recht erfolgreich spielen, aber ich muss leider eingestehen, dass ich mich mit dem Frauenfußball bei Werder noch nicht ganz so intensiv auseinandergesetzt habe. Aber dann muss ich wohl da mal vorbeischauen (lacht). Aber ich weiß, dass wir in unserem Nachwuchs mit Florian Grillitsch und Michael Lercher zwei österreichische Talente bei uns haben.

Mit der österreichischen U 21-Nationalmannschaft steht die EM-Quali an. Zuletzt gab es für euch eine Niederlage gegen Albanien. Was war da los?
Ich könnte natürlich sagen, dass wir verloren haben, weil ich nicht gespielt habe (lacht). Das Spiel gegen Albanien kann man mit unsrer Partie in Oldenburg vergleichen. Wir sind nicht entspannt in die Partie gegangen aber haben uns vielleicht zu naiv präsentiert. Wir dachten, wir könnten mit brutalem Pressing und Offensivfußball mit 2:0 oder 3:0 gewinnen und haben uns dann zwei Mal auskontern lassen. Das darf bei einem so wichtigen Spiel nicht passieren! Mit einem Sieg hätten wir die Playoffs so gut wie erreicht. Jetzt stehen im Herbst zwei schwere Partien gegen Bosnien und Spanien an. Hoffentlich komme ich dann wieder zum Einsatz, die Chancen stehen gut. Wir brauchen mindestens 3 Punkte, vielleicht auch mehr und die wollen wir versuchen zu holen, damit wir uns für die EM 2015 qualifizieren.

Interview: Norman Ibenthal 

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