U 23: Naivität führt zu weiterer Niederlage

Malte Grashoff musste mit Werders U 23 ein 2:3 gegen Bielefeld einstecken.
U23
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Angeführt von Kapitän Clemens Schoppenhauer begannen die Bremer vor den Augen der rund 1300 Zuschauer im Stadion „Platz 11" ganz gefällig und dominierten weitestgehend das Spielgeschehen in den ersten Spielminuten ohne jedoch zwingende Torchancen herauszuspielen. Lediglich bei einer Flanke von Max Wegner (5.) musste der Bielefelder Torhüter eingreifen. Umso überraschender fiel mit der ersten Bielefelder Aktion direkt das 0:1. Sebastian Hille setzte sich über die rechte Seite durch, seinen Schuss konnte Werders Schlussmann Bernd Düker nur in die Mitte abklatschen lassen, wo Eric Agyemang standfester als Clemens Schoppenhauer war und die Führung für die Gäste erzielte (6.).

Werders U 23 musste am Samstagnachmittag eine weitere Niederlage in der 3. Liga einstecken. Die Grün-Weißen unterlagen am letzten Spieltag der Hinrunde bei typisch norddeutschem Wetter dem DSC Arminia Bielefeld mit 2:3 (1:3).

Balogun trifft - Bielefeld baut Führung dennoch aus

Die Bremer wirkten geschockt und die Arminen drangen über den agilen Hille ein ums andere Mal gefährlich in die Bremer Hälfte vor. Doch bis auf einen Schuss von Rahn (14.) musste Bernd Düker nicht eingreifen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Wolter bemühte sich, das Heft wieder in die Hand zu nehmen und versuchte Struktur in das eigene Spiel zu bringen. Belohnt wurden die Anstrengungen dann nach einem Eckball von Malte Grashoff. Leon Balogun startete in den kurz geschlagenen Ball hinein und spitzelte mit einem langen Bein das Leder in das Tor (18.).

Die Werderaner hatten sich nun etwas gefangen, hatten auch mehr Spielanteile und durchaus einige gelungene Aktionen. So konnte sich Max Wegner gut über die linke Seite durchsetzen, sein Schuss wurde aber gerade noch von einem Bielefelder Abwehrspieler geblockt (27.). Nur zwei Zeigerumdrehungen weiter waren es dann aber wieder die Schwarz-Blauen, die ihre Chance zur Führung nutzen konnten. Zwar war Bremens Keeper am Kopfball von Rahn noch dran, aber vom Innenpfosten trudelte dieser dann zum 1:2 über Linie (29.). "Wir waren einfach nicht wach in der ersten Halbzeit", meinte Alexander Hahn nach dem Schlusspfiff. "Solche dummen Gegentore darf man sich einfach nicht fangen." Dass die Bielefelder sogar auf 3:1 erhöhen konnten, war jedoch eher eine etwas unglückliche Entscheidung des Schiedsrichters. Clemens Schoppenhauer soll der Ball nach einem Schuss an die Hand gesprungen sein und der Unparteiische zeigte auf den Elfmeterpunkt. Eric Agyemang ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher in das linke Eck. "So etwas wäre für uns auswärts wohl nicht gepfiffen worden", äußerte sich Thomas Wolter anschließend etwas kritisch. "Das hat uns dann etwas das Genick gebrochen."

Mit der Führung im Rücken ließen es die Bielefelder ruhig angehen. Die Grün-Weißen fanden keine geeigneten Mittel um die erfahrene DSC-Hintermannschaft in Bedrängnis zu bringen. „Man habe zwar ganz nett gespielt, aber sei zu naiv gewesen im Kreieren von Torchancen", bilanzierte der Werder Coach. Kurz vor der Halbzeit hatten die Arminen dann sogar die Chance noch zu erhöhen. Ein Freistoß aus aussichtsreicher Position setzte Marc Rzatkowski knapp über den linken Torwinkel (45.).

Pausenansprache zeigte nur kurze Zeit Wirkung

Die Pausenansprache in der Bremer Kabine muss wohl sehr deutlich gewesen sein. Denn mit Anpfiff der zweiten Hälfte legte der Werder-Nachwuchs los wie die Feuerwehr. Eine Ecke von Felix Kroos köpfte Max Wegner daneben (46.) und Niclas Füllkrug traf aus halblinker Position nur das Außennetz (47.). Wenig später folgte aber dann endlich der Anschlusstreffer: Nach einer Ecke köpfte Alexander Hahn zunächst gegen den Innenpfosten und Max Wegner drückte den Ball über die Linie (49.).

Die Grün-Weißen agierten nun wesentlich aggressiver und spielfreudiger. Doch die vielbeinige Bielefelder Abwehr schaffte es immer wieder die Schussversuche abzublocken. Nach einer daraus resultierenden Ecke verfehlte ein Kopfballversuch des aufgerückten Leon Balogun nur knapp das Tor (58.). Gerade als man dachte, dass bei den Arminen, die unter der Woche im Westfalenpokal ran mussten und dort erst im Elfmeterschießen gewinnen konnte, die Kräfte schwinden würden und die Bremer am Drücker waren, verpassten die U23-Spieler das Tempo hoch zu halten und gaben den Bielefeldern die Möglichkeit wieder in das Spiel zu finden. Die Begegnung passte sich dem Regenwetter an und plätscherte nun ein wenig vor sich hin. Lediglich eine Einzelaktion des bemühten Max Wegner, der sich gegen drei Bielefelder auf engen Raum durchsetzen konnte und zum Schuss kam, aber wiederum von den Gästen abgeblockt wurde, konnte als Bremer Chance vermerkt werden (81.).

Die letzten drei Minuten des Spiels hatten es dann wieder in sich. Das Team von Thomas Wolter probierte nun nochmal alles und hätte beinahe noch den Ausgleich erzielt. Doch Niclas Füllkrugs Kopfball flog haarscharf am langen Pfosten vorbei (88.) und eine etwas zu lang geratene Flanke von Florian Hartherz konnte der Arminen-Torwart gerade noch klären (90.). Letztendlich blieb es somit beim 2:3. "Wir haben hier wieder einmal aufgrund unserer Naivität Punkte abgeben müssen", nannte Thomas Wolter ein Hauptproblem an diesem Samstag. "So wie in der ersten Hälfte darf man nicht in ein Spiel gehen. Denn dann werden aus unseren hochtalentierten Spielern normale 3.Liga-Fußballer. Und dann wird es schwer zu gewinnen."

Finn Holsing

Werder Bremen: Düker - Balogun (69. Schmude), Schoppenhauer, Hahn, Hartherz - Trybull (78. Nagel), Grashoff, Kroos - Thy (69. Ayik), Wegner, Füllkrug

DSC Arminia Bielefeld: Ortega Moreno - Dennis Riemer, Hübener, Hornig, Krük - Schütz, Johannes Rahn, Schönfeld (83. Burmeister), Rzatkowski, Hille (68. Hernandez) - Agyemang (86. Marzullo)

Tore: 0:1 Agyemang (6.), 1:1 Balogun (19.), 1:2 Rahn (30.), 1:3 Agyemang (34.), 2:3 Hahn (60.)

Gelbe Karten: Grashoff, Trybull, Schoppenhauer (alle Werder)

Schiedsrichter: Thomas Stein (Homburg)
Stadion „Platz 11": 1.232 Zuschauer

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