Florian Trinks: Zwischen Bundesliga und 3. Liga

Auf acht Einsätze in der Bundesliga kann Florian Trinks bislang zurückblicken.
U23
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: Florian Trinks von Werder Bremen.

Für Florian Trinks von Werder Bremen ist es ein Tanz zwischen zwei Welten: Der deutsche U 20-Nationalspieler pendelt zwischen der Bundesliga- und der Drittliga-Mannschaft der Grün-Weißen. Jede Woche trainiert der 19-Jährige mit den Bremer Bundesliga-Stars wie Tim Wiese, Claudio Pizarro oder Marko Marin. Mehrmals gehörte der talentierte Mittelfeldspieler auch zum Kader. Doch zum Einsatz kam der Blondschopf in dieser Saison bisher ausschließlich in der 3. Liga.

„Profis und U 23 sind zwei verschiedene Paar Schuhe und jede Woche eine große Umstellung. Doch ich werde für meine Chance bei den Profis kämpfen", kündigte der 19-Jährige im Gespräch mit DFB.de an.

Seine selbstbewusste Aussage und seine ansteigende Form unterstrich Florian Trinks, von seinen Mitspielern nur „Flo" gerufen, unlängst mit seinem ersten Drittliga-Tor in der Heimpartie der Werder-Reserve gegen den VfB Stuttgart II (3:1) am 15. Spieltag. „Über das Tor habe ich mich sehr gefreut. Ich hoffe, dass ich den Schwung mitnehmen und meine Form weiter steigern kann, um mich zu empfehlen", will der gebürtige Geraer sein Erstliga-Einsatzkonto (acht Spiele in der vergangenen Saison) bald weiter aufstocken.

Für Trinks und die Bremer Reserve läuft es in dieser Saison allerdings noch nicht rund. Die Grün-Weißen kämpfen - wie schon in den vergangenen Jahren - erneut um den Klassenverbleib. „Wir waren in vielen Partien in dieser Saison die bessere Mannschaft, sind aber immer wieder durch vermeidbare Fehler auf die Verliererstraße geraten. Nun gilt es, sich dauerhaft für die guten Partien mit Punkten zu belohnen. Nur mit einer Positiv-Serie kommen wir unten raus", sagt der U 17-Europameister von 2009.

Damit will die Werder-Reserve am liebsten bereits am Sonntag ab 14 Uhr im Gastspiel beim Aufsteiger SV Darmstadt 98 anfangen. Florian Trinks würde zu diesem Zeitpunkt allerdings gerne in der heimischen Hansestadt sein, um beim Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart (15.30 Uhr) sein Talent unter Beweis stellen. Doch der Rechtsfuß, der in dieser Saison acht Partien in der 3. Liga bestritte hatte, übt sich in Geduld: „Ich werde auf meine Chance warten. Jede Nicht-Nominierung spornt mich an, noch härter zu arbeiten."

Großer Konkurrenzkampf auf der Zehner-Position

Florian Trinks ist im offensiven Mittelfeld zu Hause, kann aber auch auf den Außenbahnen wirbeln. „Ich will mich auf der Zehner-Position durchsetzen. Dort fühle ich mich am wohlsten, kann die Bälle verteilen und die Stürmer mit gezielten Pässen einsetzen", erklärt der 19-Jährige. Damit hat sich der Abiturient einiges vorgenommen: Mit Aaron Hunt, Marko Marin oder dem türkischen Nationalspieler Mehmet Ekici ist die Konkurrenz auf der Spielmacher-Position im Bremer Bundesliga-Kader ausgesprochen groß. „Wenn ich meine Chance bekomme, dann werde ich da sein", gibt sich Trinks kämpferisch.

Bei der U 23 legt der Mittelfeldmann am liebsten Lennart Thy, ebenfalls deutscher U 20-Nationalspieler, die Bälle auf. „Mit Lennart verstehe ich mich sehr gut. Wir teilen uns auch bei weiten Auswärtsfahrten meist ein Zimmer", sagt „Flo", der Angreifer Thy ein Jahr nach seinem Wechsel zu Werder (2006) kennen gelernt hatte. Seit 2007 bildeten sie im Jugend-Internat des SV Werder das „T und T-Duo".

Begonnen hatte die Karriere von Florian Trinks in seiner Heimat Gera, der drittgrößten Stadt Thüringens. In der Jugend der dort beheimateten Geraer KFC Dynamos machte der Rechtsfuß im Alter von vier Jahren seine „ersten Schritte" auf dem Platz. „Ich hatte schon vorher einen Fußball. Da kam eins zum anderen", erinnert sich Trinks. Über den Stadtrivalen 1. SV Gera (heute BSG Wismut Gera) kam er 2004 zum thüringischen Traditionsverein FC Carl Zeiss Jena und besuchte dort auch das Sportgymnasium. Zuvor war er bereits am DFB-Stützpunkt in Stadtroda intensiv gefördert worden.

„Florian zeichnete sich durch Spielintelligenz, Willensstärke und Siegeswillen aus. Schon früh übernahm er Verantwortung und zeigte Führungsqualitäten", erinnert sich sein Internatsleiter und Trainer Ralf Eismann. Unter dessen Leitung führte Florian Trinks die Schulmannschaft aus Jena 2005 als jüngster Spieler zum Triumph beim Bundesfinale in Berlin. „Seinem Ziel, Bundesliga-Profi zu werden, ordnete Florian alles unter", so Eismann.

Mit gerade einmal 14 Jahren verließ Florian Trinks sein Elternhaus und wechselte auf das Jugendinternat des SV Werder Bremen. „Der Verein hatte sich damals sehr um mich bemüht. Das Internatsleben kannte ich teilweise schon aus meiner Zeit in Jena. Daher musste ich nicht lange überlegen", so Trinks.

DFB-Trainer Wormuth traut Trinks große Karriere zu

Während Florian Trinks in Bremen für sein „Abi" büffelte, schaffte er auch den Sprung in die deutsche Junioren-Nationalmannschaft, durchlief bisher von der U 16 bis zur U 20 sämtliche DFB-Teams.

„Florian zeichnen seine überragende Technik und sein hervorragendes Spielverständnis aus. Die größte Herausforderungen für ihn sind zwei Aspekte: Zunächst nicht mehr die Nummer eins im Spiel seiner Mannschaft zu sein und zweitens zwischen zwei Mannschaften springen zu müssen. Mit diesen Anforderungen muss er umzugehen lernen, dann hat er eine große Karriere vor sich", ist U 20-Nationaltrainer Frank Wormuth überzeugt.
Florian Trinks' große Stunde im DFB-Trikot schlug bei der U 17-Europameisterschaft 2009 im eigenen Land: Im Finale setzte sich die von Marco Pezzaiuoli trainierte deutsche Mannschaft gegen den „Erzivalen" Niederlande 2:1 (1:1) nach Verlängerung durch. Trinks gelang in der 97. Minute die Aktion, mit der sein Name noch in einigen Jahren in Verbindung gebracht wird. Vor 24.500 Zuschauer in der Magdeburger Arena erzielte der Blondschopf als Einwechselspieler mit einem sehenswerten Freistoß den umjubelten Siegtreffer, der später zum „Tor des Monats Mai 2009" gewählt würde.

„Als der Ball über die Mauer flog, wusste ich schon, dass er rein geht. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Nach dem Abpfiff konnte ich den Titelgewinn gar nicht sofort realisieren", erinnert sich Trinks, der bei Werder Bremen nur ein Jahr später einen Profi-Vertrag bis 2013 erhielt.

„Ich will, dass mich die Leute nicht dauerhaft mit meinem Freistoß-Tor zum EM-Titel in Verbindung bringen. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre möchte ich den Durchbruch in der Bundesliga schaffen", blickt der 32-malige Junioren-Nationalspieler voraus. Die „Tür zur anderen Welt" steht auf jeden Fall weit offen.

Quelle: DFB

 

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