Werder künftig im Mittelfeld der Dauerkarten-Preise

Die Geschäftsführung der Werderaner mit Klaus-Dieter Fischer, Klaus Allofs und Klaus Filbry hoffen auf Verständnis der Werder-Fans.
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Mittwoch, 14.04.2010 / 00:05 Uhr

Im Zuge der Umgestaltung der Sitzplatz-Kategorien hat sich Werder Bremen dafür entschieden, seine Dauerkartenpreise in der kommenden Saison zu erhöhen. Bei den Grün-Weißen wird ab der Spielzeit 2010/2011 ...

Im Zuge der Umgestaltung der Sitzplatz-Kategorien hat sich Werder Bremen entschieden, seine Dauerkartenpreise in der kommenden Saison zu erhöhen. Bei den Grün-Weißen wird ab der Spielzeit 2010/2011 die günstigste Dauerkarte für einen Stehplatz im Fanblock in der Ostkurve 170 Euro (10 Euro pro Partie) kosten. Die teuerste Dauerkarte im Sitzplatzbereich wird künftig mit 600 Euro berechnet, womit Werder nach Jahren den letzten Platz im Bundesliga-Ranking verlässt, und nun im Mittelfeld der Tabelle zu finden ist. Ähnlich verhält es sich mit der günstigsten Sitzplatz-Dauerkarte, für die neu 260 Euro bezahlt werden muss und mit der sich Werder immer noch im zweiten Teil der Tabelle einreiht.

 

Mit einer Dauerkarte bei Werder Bremen machen die grün-weißen Fußball-Anhänger dennoch nichts falsch. Obwohl die Tageskarten-Preise weitgehend konstant bleiben werden, liegen die Ersparnisse beim Kauf einer Dauerkarte im Vergleich zu den jeweiligen Tageskarten-Preisen immer noch bei 21 bis 43 Prozent. Die Dauerkarten bei Werder Bremen bleiben damit im Ligavergleich eine gute Investition.

 

"Wir haben uns die Entscheidung für diese Preiserhöhung nicht leicht gemacht. Wir wissen, dass es durch die neue Kategorisierung Härtefälle geben wird, dass jeder natürlich ungern mehr Geld ausgibt und zunächst enttäuscht sein wird. Dennoch hoffen wir auf das Verständnis unserer Fans, dass es zu dieser Preiserhöhung keine Alternative gibt", teilte die Geschäftsführung von Werder Bremen geschlossen mit. "Ein Klub wie Werder Bremen, der seit Jahren international vertreten ist und in der Bundesliga dauerhaft um die ersten Plätze mitspielen will, muss in allen Bereichen den Wettbewerb mit der Konkurrenz suchen. Die Preise für unsere Dauerkarten waren einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Basis für diese extrem günstigen Preise haben wir aus den Achtziger Jahren, als Werder zum Beispiel bei der Meisterschaft 1988 einen Schnitt von nur 18.000 Besuchern hatte und man versuchte, mit günstigen Angeboten das Weser-Stadion zu füllen."

 

Gute Nachrichten gibt es zur neuen Saison für die Fans auf den Stehplätzen der neuen Ostkurve. Sie werden voraussichtlich trotz des Umbaus der Ostkurve sofort zu Beginn der neuen Saison ihre Heimat hinter dem Tor wieder einnehmen können. "Die Sommerpause ist durch die Weltmeisterschaft etwas länger und wir werden beantragen, dass wir zunächst mit einem Auswärtsspiel in die Saison 2010/2011 starten. Wir gehen davon aus, dass dieser Zeitraum reicht und dass unsere Fans in der Ostkurve ihre neuen Stehplätze dann direkt hinter dem Tor beziehen können", so die Geschäftsführung.

 

 

 

 



 

Interessante Fragen zu Dauerkarten-Preisen und neuen Ticket-Kategorien

 

Antworten der Geschäftsführer Klaus Allofs, Klaus Filbry und Klaus-Dieter Fischer

 

Wie kommt es, dass einer der erfolgreichsten deutschen Klubs bisher so niedrige Dauerkartenpreise angeboten hat?

Die niedrigen Dauerkarten-Preise basieren auf den Achtziger Jahren, als man versuchte, durch extrem niedrige Dauerkarten-Preise das Weser-Stadion zu füllen. Von dieser Basis aus wurden die Preise zwar gelegentlich erhöht, blieben aber auf sehr niedrigem Niveau. Mittlerweile hat Werder Bremen ein ganz anderes Standing und fast immer ein volles Haus. Vor allem in den letzten sieben Jahren seit dem Double haben die Fans bei uns ein herausragendes Preis/Leistungsverhältnis gehabt.

 

Ist eine solche Preiserhöhung der Dauerkarten während einer Rezession überhaupt zumutbar? Wie sehr kann diese Preiserhöhung das Verhältnis zu den Fans belasten? – Werder gilt als „familiärer Klub“.

Für eine Preiserhöhung gibt es keinen idealen Zeitpunkt. Wir hoffen, dass die Dauerkartenkunden einschätzen können, dass wir im Ligavergleich immer sehr bescheidene Preise aufgerufen haben. Und auch jetzt ist es längst nicht so, dass wir uns an die Spitze der Preistabelle katapultieren. Werder nimmt künftig einen Platz im Mittelfeld ein und das obwohl wir auch weiterhin nationales und internationales Spitzenniveau auf dem Platz zeigen wollen. Die Preise bleiben trotz allem moderat. Auf das einzelne Spiel herunter gerechnet kostet zum Beispiel ein Stehplatz 10 Euro.

 

Welchen Ausgleich hat Werder für treue Kunden vorgesehen, die in einzelnen Kategorien zum Teil auf einen Schlag 50% mehr bezahlen müssen?

Fans, die diese Erhöhung nicht mitgehen wollen oder können, werden auf Wunsch natürlich andere, günstigere Plätze angeboten bekommen. Wir können sehr gut verstehen, dass niemand über eine Preiserhöhung glücklich sein wird und dass es Härtefälle gibt. Darunter sind sicher auch treue Kunden über viele Jahre. Aber Härtefälle sind leider nicht zu verhindern, wenn man die Platzkategorien in einem solchen Schritt verändern will.

 

Haben Sie einen Rückgang im Dauerkartenverkauf einkalkuliert? Vielleicht ziehen sich mehr Fans zurück, als Sie denken?

Wir haben in den vergangenen Jahren stets eine sehr große Nachfrage nach Dauerkarten registriert, die wir einfach nicht erfüllen konnten. Wir gehen davon aus, dass wir neben den bisherigen 25.000 Dauerkarten-Inhabern weitere 5.000 Interessenten für Dauerkarten haben. Unser hoher sportlicher Erlebnisfaktor, der gerade in den vergangenen Jahren bundesweit Beachtung fand und den auch objektive Beobachter immer wieder bestätigen, wird in anderen Stadien nur selten erreicht. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass die Dauerkarte für ihre Besitzer ein wertvolles Gut ist. Gerade weil sie weiterhin im Vergleich zu den Tageskarten-Preisen ein lukratives Angebot darstellt.

 

Wird sich der Anteil der Dauerkarten im Weser-Stadion erhöhen?

Nein, wir werden ihn weiterhin bei etwa 25.000 begrenzen. Wir haben immer betont, dass wir im Weser-Stadion keine geschlossene Gesellschaft wollen. Auch Fans von außerhalb müssen die Gelegenheit haben, Tickets für Werder-Spiele zu bekommen. Das tut Werder und seiner Fankultur gut. Wir wollen auch betonen, dass wir die Tageskarten-Preise trotz besserer Infrastruktur, deutlich besserer Sicht von den ans Spielfeld gezogenen Tribünen weitgehend kostant halten werden. Auch das ist ein Signal an unsere Anhänger, dass wir uns mit jeder Preiserhöhung sehr schwer tun.

 

Stehen denn die 5.000 Interessenten, die noch keine Dauerkarte haben, auf einer „Warteliste“?

Wir haben in den vergangenen Jahren keine offizielle Warteliste geführt, werden sie aber im Zuge der Reformen rund um die Plätze im Weser-Stadion einführen. Da in jeder Saison eine gewisse Anzahl von Kunden ihr Vorkaufsrecht nicht nutzt, können sich die Interessenten jetzt bei Werder melden. Sollten sie nicht für die nächste Saison zum Zug kommen, dann eventuell in der darauf folgenden Spielzeit, wenn die volle Kapazität des Weser-Stadions wieder zur Verfügung steht. Genaue Hinweise dazu werden wir auf unserer Homepage zeitnah veröffentlichen.

 

Warum haben Sie nicht gewartet, bis es keine Beeinträchtigungen mehr durch den Umbau gibt?

Die Maßnahme wäre eigentlich schon länger notwendig gewesen. Wir haben sie vor uns her geschoben. Aber alle Konkurrenten in der Liga haben größere Stadien oder schaffen sogar, wie der HSV, noch mehr Plätze. Damit geraten wir in diesem Einnahmesegment immer weiter ins Hintertreffen. Deshalb musste jetzt gehandelt werden. Außerdem werden wir im Verlauf der kommenden Saison nach mehreren Jahren Umbauarbeiten nach und nach erstmals nahezu alle Plätze der neuen Fußball-Arena Weser-Stadion zur Verfügung haben. Es macht also Sinn diese Veränderungen vor dieser Saison durchzuführen.

 

Braucht Werder das Geld, um den Stadionbau zu finanzieren?

Nein. Der Stadionbau hätte nicht begonnen werden können, wenn die Finanzierung nicht gestanden hätte. Wir brauchen das Geld, um sportlich wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir, aber genauso unsere Fans, haben den Anspruch an uns, um den Titel mitzuspielen. Um dem gerecht zu werden, müssen wir versuchen nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich da, wo es geht, auf Augenhöhe zu kommen.

 

Wird es in den kommenden Jahren weitere Preiserhöhungen bei den Dauerkarten geben?

Die Preiserhöhung in der kommenden Saison ist in unseren Planung die letzte für die kommenden drei Jahre. Sie wird uns ein gutes Stück nach vorn bringen, um Werder weiter in die richtige Richtung zu entwickeln.

 

Wieso geht Werder schon so früh damit an die Öffentlichkeit? Die Saison läuft noch und der Saison-Höhepunkt, das DFB-Pokalfinale, steht bevor.

Wir wollten mit diesen Informationen so transparent wie möglich umgehen und dazu gehört auch, unsere Anhänger so früh wie möglich zu informieren. Jeder soll sich auf die neue Situation einstellen können und in Ruhe beraten, welche Tickets er sich für die neue Saison kaufen will.

 

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