„Zunächst einmal waren wir traurig, dass wir in Lissabon spielen mussten. Wir haben damals immer wirtschaftlich gedacht und der Austragungsort bedeutete eben eine sehr weite Anreise. Das ‚Estádio da Luz‘ war zudem ein riesiges Stadion und es waren nur 15.000 Zuschauer da. Nur eine kleine Gruppe von ihnen kam aus Monaco. Schließlich stand Frankreich damals unter Schock, da in Bastia eine Woche zuvor eine Tribüne zusammengebrochen war. Es gab eine Schweigeminute und wir spielten mit Trauerflor.
Positiv in Erinnerung geblieben ist mir an allererster Stelle Estoril, vielleicht auch, weil wir da so toll gefeiert haben. Das war ein traumhaftes Hotel, eine Festungsanlage außerhalb der Stadt. Es war ein bisschen schwierig zu erreichen, aber das haben wir in Kauf genommen und das hat sich gelohnt.
Sportlich ging es rund um das Endspiel viel um die Aufstellung, in erster Linie um Klaus Allofs. Wir selber wussten, dass man ihn mit so einem Knie gar nicht erst hätte verpflichten dürfen. Rückblickend betrachtet ist es wirklich unglaublich, was er mit diesem Knie noch erreicht hat in seiner Karriere und wie lange er durchgehalten hat. Ich sehe uns noch am Tisch sitzen, wie wir uns die Köpfe heißgeredet haben. Am nächsten Tag kam die Aufstellung und Klaus Allofs spielte, ich glaube auch zur Überraschung einiger Spieler.
Monaco war der klare Favorit, mit Arsène Wenger als Trainer und sehr guten Spielern wie George Weah. Na und dann führte eine der ersten Ballberührungen von Klaus Allofs zum Tor. Und nicht nur das, auch das 2:0 war eine fantastische Vorlage von Allofs auf Wynton Rufer. Wir gewannen und der Rest ist bekannt."