Willi Lemke schließlich gab in seinen Worten an die Gäste zunächst zu: „Der 70. Geburtstag ist ein schwieriger Tag für mich, denn das Ende ist in Sicht.“ Er zitierte Psalm 90,10 der Bibel: „Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre, und wenn's köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen.“ In Bezug darauf stellte Lemke fest: „Mein Leben war oft anstrengend, aber es war köstlich.“ Gewohnt launig und zugleich nachdenklich ließ er seine Tätigkeiten bei den Grün-Weißen und das Amt als UN-Sonderberater, aus dem er zum Jahresende ausscheiden wird, Revue passieren: „Glücklich und in Demut und Dankbarkeit stelle ich immer wieder fest, wie privilegiert wir in Deutschland sind. Wir müssen davon etwas abgeben“ Er betonte dabei, dass die Anwesenheit von Uli Hoeneß für ihn eine besondere Bedeutung habe: „Ich bin sehr erleichtert, dass uns das, was uns einst getrennt hat, heute verbindet. Wir sind seelenverwandt, denn wer uns angreift, kriegt etwas zurück“, sagte Lemke mit einem Schmunzeln und verriet: „Uli Hoeneß hat damals den ersten Schritt zur Versöhnung gemacht. Ich bin glücklich, dass wir heute gemeinsam anderen Menschen helfen.“
Dass es zu seinem Ehrentag einen Empfang im Weser-Stadion gab, mache ihn sehr glücklich, so Lemke, denn: „Auch wenn die Familie die wichtigste Rolle in meinem Leben spielt, hier ist mein zweites Wohnzimmer, ich werde immer Werderaner bleiben und hoffe, dass der Herr mir noch einige Jahre schenkt.“